Mittwoch, 31. Dezember 2008

Online Kapitel der BeOS Bible

Scot Hacker's "Fundamentalwerk", die BeOS Bible, ist zwar nicht mehr brandaktuell, enthält aber immer noch interessante Tips und Geschichten. Als sie vor fast 10 Jahren rauskam, fanden allerdings nicht alle Kapitel ihren Weg in die Printausgabe und waren nur für die Käufer durch eine Passwortabfrage online verfügbar.

Vielleicht ist das schon lange der Fall und ich hab's nur nicht mitbekommen, aber diese Online Kapitel sind mittlerweile für jeden zugänglich [2]. Neben den Interviews und das nostalgische Gefühl, dass BeOS-Oldtimer beim Studium der Bibel ergreift, dürfte vor allem das Kapitel von Chris Herborth über Scripting interessant sein.
Alle Kapitel sind sowohl online als HTML als auch als PDF zum Ausdrucken vorhanden.

Montag, 29. Dezember 2008

Thema Tip für Haiku unter VMware

Tag zusammen.
Immer wieder, wenn ich mein Ubuntu update, kommt es durch irgendwelche Kernel oder Bibliotheken Änderungen dazu, dass der VMware Player nicht mehr läuft. Meist reicht dann ein sudo vmware-config.pl und das Teil wird neu angepasst/kompiliert. Beim Update auf Ubuntu 8.10 half es jedoch nicht.
Im Gegensatz zu früheren Versionen, wird der Player seit neuestem auch als ".bundle" angeboten. Das ist ein GUI-Installer, den man vom Terminal aus startet (ja, ein Doppelklick wäre zu einfach):

sudo sh VMware-Player-xxxxxxx.bundle

Klappte alles ganz gut, nur war unter Haiku im VMware Player die Tastaturbelegung plötzlich im Eimer: die Cursortasten funktionierten nicht mehr. Auf der Mailingliste gab mir "luroh" aber den
entscheidenden Tip auf das nthrbldyblg Blog zu schauen. Ums abzukürzen die Lösung ist, die Config-Datei im Editor zu öffnen:

sudo gedit /etc/vmware/config

um dort die Zeile xkeymap.nokeycodeMap = true einzufügen.
Und schon klappt auch schon alles wieder. Nur so, falls jemand ähnliche Probleme hat.

BeBits wechselt den Besitzer

Vorfast 10 Jahren haben Sean Heber und Greg Nichols eine Webseite aus der Taufe gehoben, die in der BeOS Gemeinde zu einer Institution wurde: BeBits. Es war die zentrale Anlaufstelle für User ebenso wie für Entwickler, die ihre Software veröffentlichen wollten. Letztere konnten durch das BeBits-eigene e-commerce System sogar etwas Geld verdienen, falls sie das wünschten.
In den letzten Jahren jedoch, haben sich Sean und Greg mehr und mehr zurückgezogen und das zeigte sich an der Website. Technische Probleme legten ab und zu die Kommentarfunktion lahm, mehr und mehr Downloadlinks funktionierten nicht mehr und generell wurde die Reaktionszeit auf solche Probleme immer länger. Obwohl es gerade mit Haiku wieder eine aufregende Zeit zu werden verspricht, haben die beiden Betreiber angekündigt sich aus Zeitmangel von BeBits zurückzuziehen.

Anstatt die Site einfach zu schließen, haben sie jemanden aufgetrieben, der sich von nun an darum kümmern wird und sie (hoffentlich) zu neuem Glanz weiter entwickelt. Wer genau der neue Betreiber ist, wird noch nicht verraten. Er wird sich zu gegebener Zeit selber vorstellen. Es soll auf alle Fälle jemand sein, der bereits ein aktives Mitglied der Gemeinschaft ist. Sean und Greg bedanken sich bei allen Entwicklern, Spendern und allen BeBits Usern, die die Webseite zu dem machten was sie war.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Die Gazette schließt die Tore

Update:

Seit 29.11.2010 ist die Gazette wieder zurück !
[Artikel der dazwischen liegenden Jahre wurden auf dieses Blog umgezogen.]
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Seit über einem Jahr versuche ich jetzt bereits möglichst aktuell über die Geschehnisse in der Haiku Welt zu berichten. Viel hat sich getan in dieser Zeit. Haiku läuft mittlerweile ziemlich stabil virtualisiert unter z.B. VMWare, bei vielen auch schon „native“. Haiku kann unter Haiku selbst kompiliert werden. Die erste Alpha Release ist zum Greifen nah.
Warum schließe ich dann die Gazette auf diesem Blogger? Na, um sie als eigenständige Website wieder zu eröffnen! Ha Ha, reingefallen, April, April! :P

Der mistige Blogger machte immer nur Probleme. Schriften waren mal zu groß mal zu klein und man ist doch recht eingeschränkt, wenn man seine Freizeit nicht den Tiefen von irgendwelchen Themes verbringen will. Eigene Unfähigkeit und Unwilligkeit spielten also auch eine Rolle...
Vor einiger Zeit kam dann Daniel Weber (Admin vom ehemaligen http://www.beuser.de/) auf mich zu und schlug vor die Gazette als eigenständige Website auf einer seiner Domains laufen zu lassen. Da musste er mich natürlich nicht lange überreden. Daniel war für den Aufbau des Drupal Gerüsts verantwortlich und ich steuerte Vorschläge zum Design und Aufbau der Site, sowie die Grafiken bei. Es wurde übrigens alles mit Bordmitteln erledigt: Pe, WonderBrush, NetPenguin.

Ich werde wohl weiterhin die meisten Beiträge schreiben (mit einer neuen Webseite wird halt nicht alles besser), während Daniel vornehmlich für das reibungslose Funktionieren der Technik sorgt. Natürlich sind Beiträge aus der Haiku Gemeinschaft weiterhin sehr willkommen!

Ob die Gazette zukünftig neben den Artikeln noch mehr bieten soll, muss sich erst noch ergeben. Durch die Drupal-Seite sind wir ja sehr flexibel. Falls Interesse besteht, hinterlasst doch einen Eintrag im Schwarzen Brett auf der neuen Webseite. Ebenso, um auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen, andere Vorschläge zu machen oder uns einfach nur zu sagen, wie wunderbar die neue Gazette ist.

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Die Haiku Gazette ist ab sofort hier zu erreichen:


http://www.haiku-gazette.de



So, der letzte macht hier bitte das Licht aus!

Montag, 1. Dezember 2008

8. Thank You Award an Artur Wyznyski

Artur Wyznyski aka Aljen ist der Gewinner des 8. Thank You Awards. Er setzte sich mit 38% vor Diver (30%), Humdinger (21%) und Alexandre Deckner (11%) an die Spitze aller Kandidaten. Herzlichen Glückwunsch!
Wie ich bereits als Kommentar bei Haikuware hinterließ, finde ich, dass allein schon die Nominierung für einen Thank You Award eine große Ehre ist und bin dankbar dabei gewesen zu sein.

Donnerstag, 27. November 2008

Bluetooth erreicht 5. und 6. Meilenstein der Phase 1

Oliver Ruiz Dorantes berichtet, dass seine Arbeit an Haikus Bluetooth-Unterstützung den 5. und 6. Meilenstein der Phase 1 erreicht hat. Nachdem kürzlich bereits via L2cap ein Mobilteil angesprochen werden konnte und dieses auch antwortete, ist es nun soweit, dass ein Mobilteil von sich aus mit Haiku Kontakt aufnehmen kann.
Dazu hat Oliver eine kleine Anwendung geschrieben, die als SDP (Service Discovery Protocol) Server fungiert, und die entsprechenden Ports abhört. Und tatsächlich wurden Daten empfangen, auch wenn das Handy nicht damit fertig wurde, dass nach dem erfolgreichen Pairing und der L2cap Konfiguration keine SDP Antworten mehr kamen. Öfters musste daher der Akku rausgenommen oder 10 Minuten gewartet werden bis alle Verbindungen getrennt waren. Dennoch zeigt der Test, dass es im Prinzip bereits funktioniert.
Das "Lastenheft" wurde auf den neuesten Stand gebracht und in Kürze wird Oliver informieren, wie es nach der Phase 1 weitergehen soll.

Es fehlen übrigens nur noch $130, um die angesetzte Summe der Bluetooth Bounty zu erreichen.

Update:
Nach den letzten commits wurde die Bounty für die 1. Phase des Bluetooth Stacks als erfüllt anerkannt und die Summe von $1820.47 an Oliver überwiesen.

Montag, 24. November 2008

Abstimmung zum 8. Thank You Award läuft

Kurze Erinnerung: die Abstimmung zum 8. Thank You Award ist eröffnet. Bis zum 30. November 2008 können Stimmen abgegeben werden. An der Liste der Kandidaten hat sich nichts geändert.

Donnerstag, 20. November 2008

Leszek beim Computer Club 2

Leszek schreibt auf seinem Blog, dass er kürzlich beim "Computer Club 2" zu Gast war und u.a. über Haiku und ZevenOS sprechen konnte.
Die Sendung läuft heute, 20. November 2008, um 20:30 Uhr auf NRW.tv (Flash wird benötigt), wird aber wohl auch bald im Archiv zum Download als MP4 o.ä. zur Verfügung stehen.

Update: Die Sendung 25 ist bereits im Archiv und kann als Flash angesehen oder als MP4 (~200mb) oder avi (~350mb) runtergeladen werden.

Wow! Wolfgang Back/Rudolph. Urgestein. "Hmmm... was behalten wir heute über?" [thumbs-up]
Ich find's cool!

Dienstag, 18. November 2008

Kandidaten für 8. Thank You Award gesucht

Für den 8. Thank You Award werden wieder Kandidaten gesucht, die in den letzten zwei Monaten durch ihr besonderes Engagement für Haiku aufgefallen sind. Wer weitere Kandidaten vorschlagen möchte, kann dies zusammen mit einer kurzen Begründung als Kommentar bei Haikuware tun oder hier einen entsprechenden Vorschlag hinterlassen, den ich dann weiterleite.
Nominierungen können bis zum 23. November 2008 erfolgen; ab dann wird abgestimmt.

Die Kandidaten bisher:


  • Artur Wyszynski - für seine Arbeit an Farbverläufen im Interface Kit, was eine Umsetzung einer modernisierten grafischen Oberfläche erleichtert.

  • Alexandre Deckner - beseitigte eine Menge Bugs und setzte einige Verbesserungen in Tracker und Deskbar um.

  • Diver - ist wohl der fleißigste Bug-Melder und -Verfolger im gesamten Haiku Projekt. Nützliche Bugreports und die Kooperation bei deren Lösung haben einen großen Anteil an einem Bugfix.

  • Humdinger - tja, was soll ich sagen... Karl hat mich für meinen Beitrag zum Haiku User Guide nominiert.

Samstag, 15. November 2008

Dateisystem prüfen mit "checkfs"

Axel Dörfler hat mit "checkfs" ein Tool entwickelt, um Dateisysteme zu überprüfen und kleinere Fehler zu korrigieren. BFS hat designbedingt das Manko, dass es bei Abstürzen dazu kommen kann, dass Speicherbereiche von gelöschten Dateien unter Umständen nicht freigegeben werden. Zu diesem Thema hatte er schon mal einen Artikel geschrieben.

Wem also Haiku öfters mal abstürzt, was in der (pre-)Alpha-Phase ja durchaus vorkommt, sollte sein Dateisystem regelmäßig überprüfen.

checkfs geht bei seiner Arbeit alle Dateien samt Attributen und Indices durch und setzt dabei die tatsächlich beanspruchten Speicherblöcke neu. Außerdem werden kaputte Inodes gelöscht. Wurden ein Fehler korrigiert, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben. Die Option --check-only zeigt diese Fehler nur an ohne sie zu beheben.

Dabei ist checkfs nur ein Befehl, der mittels der noch nicht öffentlichen Disk Device API das jeweilige Dateisystem die Arbeit machen lässt. Das ganze würde also auch mit anderen Dateisystemen funktionieren, sofern sie mit der nötigen Funktionalität implementiert wurden. Zur Zeit ist das allerdings nur BFS.

Axel nutzt checkfs um sicherstellen, dass kaputte Datenstrukturen nicht durch BFS selbst erzeugt wurden. So konnten schon einige der schwerwiegenden, datengefährdenden Bugs gefunden werden, die die angestrebte Alpha Release noch aufhalten.

Montag, 10. November 2008

Darkwyrms R2 Vorschläge

Darkwyrm, der lange für die Entwicklung des app_server verantwortlich war, hat seine Gedanken zu möglichen Änderungen für die R2 in einem PDF gesammelt. Sicher, die R2 liegt noch in weiter Ferne, schließlich befindet wir uns erst kurz vor der 1. Alpha für Release 1. Trotzdem kann man sich ja schon mal ein paar Gedanken machen. Deshalb sollte man Darkwyrm’s Vorschläge auch als solche nehmen; eine Diskussionsgrundlage und nicht etwa als offiziellen Plan für R2. Dementsprechend gibt’s dazu auch einen Thread im Forum.

Eine kurze Zusammenfassung der Vorschläge:


3D Desktop
Hier ist die Nutzung von 3D Techniken beim Erzeugen der grafischen Oberfläche gemeint. Das soll dann nicht nur schön aussehen, sondern kann dem User auch Rückmeldung geben, die ihn die Arbeit erleichtert (s. Fenster Management).

Knackpunkt ist hierbei die ungewisse Situation bei der nutzbaren Hardware. Ist der Rechner zu langsam oder fehlt ein entsprechender 3D-Treiber für die Grafikkarte, müssen drei Alternativen existieren: Eine komplette Version des Features, die statt 3D Grafikkarte die CPUs nutzt, eine weniger rechenintensive Alternative oder kompletter Verzicht auf das Feature.


Deskbar

  • Das aufgeblähte Deskbar Menü soll aufgeteilt werden in drei eigenständige Menüs:

    • Programs: Alle Programme in Untermenüs fester Kategorien.
    • Computer: About, Find, Help, und Quit und ein Link zum zentralen Preference Panel.
    • Bookmarks: Zuletzt benutzte Ordner, Dokumente und Programme, Internet Lesezeichen, selbst erstellte Favoriten zu Dateien und Ordnern.

  • System Infos etc. als Replicants in einem größeren Tray.
  • Die Liste der laufenden Programme als Icons mit Tooltips.

Fenster Management
  • Programme können per Kontextmenü vom Desktop aus minimiert werden.
  • Eine Animation wenn Fenster zur Deskbar hin minimiert oder wieder hergestellt werden.
  • Den Desktop anzeigen, indem alle Fenster zur Seite geschoben werden.
  • Eine Vollbild-Darstellung aller Workspaces, in der Fenster verschoben und Elemente weiterhin auf Mausklicks reagieren.
  • Verbesserter Twitcher mit großem Preview der eigentlichen Fenster.
  • Vereinfachte Fensteranordnung:
    • Fenster Tabs soll nicht mehr komplett über den Bildschirmrand hinaus geschoben werden können.
    • Einfaches Ausrichten von Fenstern.
    • Verschieben von Fenstern, indem man sie überall einfach anpacken kann.

Datei Management
  • Weg von der BeOS Ansicht hin zu einer Baum-Ansicht.
  • Integrierte Suchtechnik:
    • Indizierung für Suchen in Dokumenten und nicht-BFS formatierter Disks.
    • Öffnen Dialoge erhalten neben der üblichen „Browse“ Ansicht einen Tab für Queries.
  • Möglichkeit der automatischen Einsortierung ohne den User zu beschränken. Dazu ein „Filer“ auf dem Desktop und im Speichern Dialog der anhand einstellbarer Regeln Dateien in verschiedene Ordner sortiert.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Wir stellen ein: Release Coordinator

Das Haiku Projekt sucht einen "Release Coordinator", der dabei hilft die Alphaversion erfolgreich zu veröffentlichen. So wird das Aufgabenfeld umrissen:

  • Recherchieren, was überhaupt alles getan werden muss, um die Alpha rauszubringen.
  • Mirror-Server u.ä. Ressourcen klar machen.
  • Leute finden um mit ihnen einen PR Plan zu entwerfen.
  • Ideen den Entwicklern vorstellen und ihre anschließende Diskussion führen.
Da eine Release natürlich Neuland für alle ist, sind das alles nur allgemeine Vorschläge. Viel hängt von der Person des Release Coordinators ab. Er muss gut im Team arbeiten können, kreativ sein und unkonventionell denken.
Der Arbeitaufwand wird wohl geschätzte 6-8 Stunden/Woche für den nächsten Monat sein.

Wer sich berufen fühlt ist eingeladen sich mit einer kurzen Bewerbung vorzustellen, in der er etwas über seine Motivation für diese Position verrät und schonmal skizziert was er für einen erfolgreichen Release für nötig hält. Die Adressaten, und die Jury falls ich mehrere bewerben, sind Axel Dörfler und Niels Reedijk.

Ach ja, anders als meine Überschrift andeutet, ist das natürlich alles Pro Bono... Komiker!

Haiku Alpha 1 rückt näher

Wie kürzlich auch bei OSNews zu lesen war, starten die ersten Vorbereitungen für die Veröffentlichung der ersten Alpha Version.
Im Buildsystem wurde die Möglichkeit geschaffen, jederzeit ein Image mit den für die Alpha geplanten Pakete zu erzeugen. Diese Pre-Alpha Images können, wie auch die mehrmals täglich frisch aus dem SVN kommenden Images, bei Haiku Files heruntergeladen werden.
Momentan fehlen bei den Pre-Alphas jedoch noch der verbesserte ATA Treiber und OpenSound. Ansonsten sollen die Pre-Alphas den Weg zur echten Alpha Release dokumentieren. Sie sollen zeigen, an welchen Stellen noch gearbeitet werden muss bis alles rund genug für eine Alpha läuft.

Haikus Mailingliste zieht um

Nach 7 Jahren wird zum Ende des Monats die letzte Verbindung zum Gründungsnamen des Projekts gekappt. Ab dann wird die Haupt-Mailingliste nicht mehr unter openbeos@freelists.org zu erreichen sein. Die neue Adresse lautet dann haiku@freelists.org, so wie das Projekt seit seiner Umbenennung im Sommer 2004. Alle Abonnenten werden automatisch umgestellt, das Archiv der OpenBeOS Liste bleibt weiterhin verfügbar.
Die Archive aller Haiku Mailinglisten und die Möglichkeit zum Abo gibt es hier.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Ergebnisse vom Coding Sprint

Stephan Aßmus berichtet ausführlich über die Ergebnisse des Coding Sprint, der in der Woche nach BeGeistert in Düsseldorf stattfand. Vom etwas späteren Morgen bis in den frühen Morgen des nächsten Tages wurde eine Woche lang intensiv programmiert. Stephan merkte erst am Mittwoch, dass er seit Sonntag nicht mehr an der frischen Luft war...

Das Resultat ist ein jetzt noch stabiler laufendes und benutzerfreundlicheres Haiku, das einen weiteren Schritt in Richtung Alpha Release getan hat. Zwei dickere Bugs, die noch vor der Alpha gefixt werden müssen, sind im USB Manager, der u.U. USB-Ports ausschaltet und im Filesystem, das unter gewissen Umständen Daten zerstören kann.

Nicht nur die Anwesenden machten mit beim Coding Sprint, auch die anderen Haiku Programmierer intensivierten ihre Bemühungen, was ein großer Motivierungsschub für alle Beteiligten war.
In dieser Zeit kamen auch einige Patches von neuen Haiku Codern. Einer von ihnen, Clemens Zeidler, kam sogar zweimal persönlich vorbei um direkt vor Ort mitzuarbeiten. Von ihm kommt die neue Unterstützung für Synaptic Touchpads, inklusive eines Einstellungsspanels für Zwei-Finger-Scrolling.

Die Build-Geschwindigkeit unter Haiku konnte verdoppelt werden, nachdem Ingo Weinhold nach langer Suche den verantwortlichen Bug gefunden hatte: es handelte sich um einen fehlenden Unterstrich!
[Stippi berichtigt: Es war der Unterstrich, der verhinderte, dass Ingo's Optimierungen fehlerlos liefen. Der ganze Geschwindigkeitsgewinn kam natürlich nicht durch diesen einen Unterstrich...]

Alle Erfolge dieser Coding Woche sind Stephans Bericht zu entnehmen, an dessen Ende er sie detailliert auflistet. Er schätzt diesen Coding Sprint auf alle Fälle mindestens so erfolgreich ein, wie den letzten im Januar dieses Jahres.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Haikuware als BeOS-Software Reservat

Wie Karl vom Dorff berichtet, begann er vor einem Jahr jede BeOS Anwendung die er auftreiben konnte auf seinem Server zu speichern. Er kam auf über 10GB und 2.400 Dateien, das meiste davon ergab sich aus der Durchforstung von BeBits.

Die vielen Links, die auf BeBits mittlerweile ins Leere führen, versuchte er durch archive.org, Google, BeShare und Kommentaren und FTP Mirror Server von BeBits aufzuspüren. Alles was sich auf BeBits befindet und einiges mehr, was dort zwischenzeitlich verschwunden war, ist nun gesichert. Das war eine Riesenarbeit und Karl ist froh, dass er es endlich hinter sich hat.

Es existieren allerdings noch ein paar Lücken; Programme, die Karl beim besten Willen nicht auftreiben konnte. Wer die vielleicht noch auf einer alten Festplatte oder Backup-CD findet, kann sie auf ftp://ftp.haikuware.com hochladen und so der Nachwelt erhalten. In verschiedenen Formaten (txt, ods, xls, pdf) stehen Listen der fehlenden Dateien zur Verfügung, die Karl noch bis zum 23.10.2008 pflegt. Danach sollen die Uploader den entsprechenden Eintrag dort selber löschen. (Ob das funktioniert...?)

Obwohl Karls Aktion allgemein sehr begrüßt wird, gab es auch kritische Stimmen. Schließlich wird Software zum Download zur Verfügung gestellt, ohne deren Autor darüber zu informieren. Was bei über 2.000 Programmen, von denen an der Mehrheit schon lange nicht mehr aktiv gearbeitet wird, praktisch unmöglich wäre. Wer will, kann den langen Thread auf der Haiku Mailingliste nachlesen. Der ist auch deswegen so lang, weil einige immer wieder die komplette vorangegangene Mail zitierten... (Hi Charlie :) )

Donnerstag, 16. Oktober 2008

JDLL in Lyon

Am 17./18. Oktober findet in Lyon die 10. Journées Du Logiciel Libre (JDLL) statt. Am Samstag wird François Revol dort sein, um Haiku vorzuführen. Falls Rémi Grumeau noch ein preiswertes Bahnticket ergattern kann, wird er ihn dabei unterstützen.

Das war dann mal eine harte Woche für unseren François: Erst BeGeistert und die Woche Hardcore coden im Haiku Code Sprint in Düsseldorf und gleich anschließend auch noch die JDLL in Lyon. Respekt!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Google Summer of Code & Haiku Code Drive 2008

Neben den 5 von Google gesponserten Projekten, konnten aus Spenden auch noch 4 weitere direkt vom Haiku Projekt finanziert werden. Jetzt wo die beiden Events offiziell zuende sind, hat Axel Dörfler bei den Betreuern der einzelnen Projekte nachgefragt und stellt das offizielle Ergebnis aller Anstrengungen vor.

Zwar waren nicht alle Projekte von Erfolg gekrönt, aber insgesamt sind alle zufrieden, da dieses Jahr wieder einige seht talentierte Entwickler gefunden wurden.


Google Summer of Code 2008


  • Andrej Spielmann hat das Subpixel-genaue, antialiaste Schriftrendering im app_server eingeführt. Er war wohl der einzige, der immer seinem Plan voraus war und sogar mehr umsetzte als ursprünglich geplant. Sein Code war immer von hoher Qualität und entsprach dem Codingstyle des Projekts.
  • Dustin Howett war für die HPET Unterstützung zuständig. Am Anfang tat er sich etwas schwer mit der komplexen Materie, fand sich dann aber doch zurecht. Weil er nicht alles termingerecht fertig bekommen hat, möchte er in den nächsten Wochen weiter daran arbeiten.
  • Zhao Shuai kümmerte sich um den kürzlich im Kernel aktivierten Swap Support. In weiten Teilen half ihm die FreeBSD Implementation und sein Mentor Ingo Weinhold. Dabei war er Vorschlägen immer aufgeschlossen und tat alles um die Abläufe im Kernel zu verstehen. Zu Beginn fertigte er einen Überblick über Haikus Virtual Memory Sbsystem an.
  • Alexandru Roman sollte ZeroConf nach Haiku bringen. Sein Sommersemester hatte ihn aber doch so sehr in Anspruch genommen, dass er seinem Mentor Ryan Leavengood schon sehr bald eröffnen musste, dass er an seinem Projekt leider nicht arbeiten kann.
  • Adrien Lemaire sollte einen CIFS Client schreiben um freigegebene Windows Laufwerke benutzen zu können. Trotz seiner guten Bewerbung war er aber wohl doch etwas überfordert und konnte leder nichts abliefern.


Haiku Code Drive 2008

  • Salvatore Bendetto sollte möglichst viele BFS Bugs aufspüren und beseitigen. Dazu portierte er bonnie++ nach Haiku, wofür er einige noch fehlenden Features in Haiku einbauen musste. Neben POSIX XSI Semaphores implementierte er auch gleich noch XSI Message Queues und hat vor auch noch XSI Shared Memory hinzuzufügen. Er experiementierte viel im BFS und zusammen mit Axel gelang es einige Bugs zu finden und auszumerzen. Nebenbei portierte er das UDF Dateisystem auf die akuelle API.
  • Jovan Ivankovic sollte Teile von CUPS portieren und sie in Haikus Drucksystem integrieren. Leider konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht daran arbeiten. Gute Besserung!
  • Yin Qiu wollte Haikus ICMP Handling im Netzwerk Stack komplettieren. Obwohl er sich nur schwer mit dem Coding Style anfreunden konnte, kämpfte er sich durch den Stack und fand eine gute Lösung für die Fehlerweitergabe und Handling. Leider funktionierts noch nicht ganz und es wird noch abgewartet bis Yin weiter daran gearbeitet hat, bis alles ins Code Repository aufgenommen wird.
  • JiSheng Zhang hat einen DV Media Node für den Firewire Stack geschrieben, den er beim letzten Google Summer of Code portiert hatte. Leider konnte er's noch nicht richtig testen, weil ihm seine Firewire Ausrüstung bei den Olympischen Spielen dieses Jahr abhanden kam. Er bleibt auf alle Fälle dem Projekt treu um sein Projekt weiter zu verbessern.

Obwohl es also einige Ausfälle gab, ist das Haiku Projekt insgesamt sehr zufrieden mit den diesjährigen Studenten. Falls man nächstes Jahr wieder beim Google Sommer of Code dabei sein wird, möchte man den Auswahlprozess jedoch etwas verfeinern.
Auf alle Fälle wird es auch nächstes Jahr ein Haiku Code Drive geben, nachdem das dieses Jahr so erfolgreich war. Das Haiku Projekt bedankt sich bei allen Spendern, Studenten und den sie betreuenden Mentoren.

Montag, 13. Oktober 2008

Das war BeGeistert 019

Am Wochenende fand das 19. BeGeistert in Düsseldorf statt und es war, soweit ich das beurteilen kann ein weiterer Erfolg. Ich war in der Vergangenheit schon zweimal dabei (ich glaube 2002 und 2003) und meiner Meinung nach hat sich der Geist des BeGeistert in der Zwischenzeit nicht geändert. Vielleicht waren damals ein paar mehr Nicht-Programmierer dabei und der Fokus war natürlich mehr auf der Anwendungsseite; schließlich steckte Haiku noch in seinen OpenBeOS Strampelhöschen...

Heute liegt das Augenmerk eindeutig auf der Entwicklung von Haiku, das sich ja gerade in der spannenden Phase der demnächst kommenden 1. Alpha befindet. Die meisten Coder des europäischen Kernteams von Haiku waren da und diskutierten über Problemlösungen, die sie dann gleich umsetzen und in das Source Repository übertragen konnten, da die Konferenzräume mit einem meist funktionierenden Netzwerkanschluss ausgestattet waren. Der wird ja auch vor allem in der Woche nach dem BeGeistert Wochenende dringend benötigt, wenn während des Haiku Code Sprints programmiert wird auf Teufel komm raus.


Auf dem Bild sehen wir die beiden, möchte mal sagen, Core Coder Tische (v.l.):
Michael Lotz taucht ein in seinen Bildschirm, Alexandre Deckner und Stephan Aßmus stecken gerade die Köpfe zusammen, Axel Dörfler zeigt Ingo Weinhold was 30 cm sind und François Revol zieht gerade eine Grimasse. Tolles Bild. Ich hätte vielleicht doch etwas mehr knipsen sollen...

Wer schönere Bildersammlungen findet, kann sie gern in den Kommentaren verlinken.
Neben François saß normalerweise Jérôme Duval und gegenüber von Stephan, Oliver Tappe.


Ich möchte jetzt nicht alle aufzählen, weil ich bestimmt jemanden vergessen würde. Es war auf alle Fälle ein ziemlich internationaler Haufen, mit einer großen Delegation aus Frankreich. Weitere Gäste kamen aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Schweden, Schweiz und Italien.

Da fast alle ihr Laptop, Note- oder Netbook dabei hatten, konnten viele Sachen praktisch direkt am lebenden Objekt demonstriert werden. Einige Bugs konnten so direkt vorgeführt und manche dann auch gleich live gefixt werden. Auch wir Nicht-Programmierer konnten uns gegenseitig helfen und Tips austauschen, z.B. wie man das Buildsystem besser nutzt oder man erfuhr von einige Feinheiten von Icon-O-Matic, die man vorher noch nicht kannte.

Unter anderem zu Icon-O-Matic wurde Stephan Aßmus am Samstag zu einen kleinen spontanen Vortrag genötigt. Er begann mit einem kleinen Statusupdate zu Haiku allgemein und zeigte woran er auch schon auf dem Weg zu BeGeistert am Freitag gearbeitet hat. Er hat dem MediaPlayer Umgang und Verwaltung von Playlisten beigebracht und es gibt die Möglichkeit im Nicht-Overlay Modus skalierte Videos gefiltert darzustellen.
In Icon-O-Matic zeigte Stephan den Anwesenden die grundsätzliche Arbeitsweise. Shapes werden Pfade und Farb-Styles zugeordnet. Mehrere Shapes können auf die gleichen Pfade zurückgreifen und darüber hinaus individuell transformiert oder mit einem Effekt, z.B. einer Kontur, verändert werden. Wird dann später noch einmal der Pfad angepasst, ändern sich automatisch alle auf ihn zugreifenden Shapes. So lässt sich z.B. schön der Schatten eines Objekts erzeugen, der sich bei einer Änderung des Objekts mitändert.
Diese Wiederverwendung von Pfaden und Farb-Styles hat zudem den Effekt, dass die so erstellten Vektoricons außerordentlich klein sind, wodurch die Darstellung beim Einlesen eines Ordners in Tracker sehr flott vonstatten geht.
Neben den Exportmöglichkeiten als PNG, SVG oder für Programmierer interessante Resourcedatei, erklärte uns Stephan den Einsatz der "Level of Detail (LOD)" Einstellungen. Je nach Anzeigegröße des Icons, können Shapes ein- oder ausgeblendet werden. So kann man z.B. Strichstärken bei 16x16 Anzeige durch das eine Shape darstellen und bei allen anderen Größen durch ein anderes.

Dieser Vortrag hatte den Effekt, dass danach auf vielen Bildschirmen Icon-O-Matic zu sehen war und viele anfingen zu experimentieren und sich gegenseitig dabei zu unterstützen das gehörte umzusetzen.

Nachdem Stephan schon so erfolgreich zu einer Präsentation gedrängt wurde, zog Charlie Clark dieselbe Nummer mit François Revol ab. :) Der hatte in den letzten Wochen verstärkt am simplen Browser NetSurf gearbeitet. Wie bei seiner Demonstration zu sehen war, läuft es schon ganz vernünftig. HTML Seiten werden inkl. CSS schön flott gerendert und gescrollt. Auch schön: Selektiert man den Inhalt einer Webseite und kopiert diesen in die Zwischenablage, lässt er sich mitsamt Farben und Formatierung in StyledEdit einfügen.
NetSurf könnte ein kleiner HTML Renderer werden, um z.B. schnell Dokumentation auf dem System darzustellen. Dazu möchte François NetSurf als nächstes Replicant-fähig machen, d.h. er soll sich dadurch nahtlos in andere Programme integrieren lassen. So könnte man einen Replicant auf dem Desktop installieren oder, wichtiger noch, BeHappy (ein Tool zum Lesen der API Dokumentation) bräuchte keinen NetPositive mehr zur Darstellung.


Das sind zwei aufschlussreiche Fotos der beiden Vorträge...


Dann wurde wieder fröhlich weiter gehackt und geschwatzt, bis eine 13-köpfige Gruppe unter Charlies Führung aufbrach, um mitten in der Düsseldorfer Altstadt eine Brauerei zu besichtigen. Es handelte sich um die Traditionsbrauerei "Zum Schlüssel", welches bemerkenswerter Weise genau die Kneipe war, bei der ich am Vortag mit Nicholas Blachford schonmal ein paar Alt schulterte, nachdem wir gemeinsam durch Park und Altstadt geschlendert waren.
Da mehr als die Hälfte von unserer Gruppe kein Deutsch sprachen, musste Charlie übersetzen was uns der Braumeister Interessantes erzählte, als wir den Brauprozess durch enge Gänge und steile Treppen verfolgten. Charlie hat das sehr gut gemacht, gerade im Anbetracht der obskuren Fachausdrücke, die das Brauhandwerk so mitbringt.
Am Ende konnten wir dann endlich das Ergebnis der ganzen Mälzerei in unseren Händen halten und, besser noch, hinter die Binde kippen. Gute Arbeit, Herr Braumeister.


Einmal der Schlüssel von außen (am Vortag geknipst) und einmal Charlie mit leuchtenden Augen zwischen mehreren Hektolitern zukünftigen Alts. Hinter ihm Jérômes Freundin Michaela und... äh, Mist... Matthias? (Bitte verbesser mich einer, wenn ich mich falsch erinnere.)


Während im "Schlüssel" weiterhin im Akkord die Fässer in die praktischen 0,2l Gläser geleert wurden, kämpften wir uns über die stimmungsvolle längste Freiluft-Theke Deutschlands (wahrscheinlich der Welt?) zu einem spanischen Restaurant, bei dem wir leider nur drinnen Platz fanden.
Nach Tapas und mehr verließen wir die Lokalität dann später Richtung Jugendherberge, nicht ohne jedoch noch eine weitere Düsseldorfer Spezialität zu kosten: Killepitsch. Ein 42%iger Kräuterschnaps, von dem mir Nicholas schon den ganzen Freitag vorgeschwärmt hatte. Lecker, auch wenn wir ihn in der außergewöhnlich milden Oktobernacht nicht zum Aufwärmen gebraucht haben.

Zurück in der Herberge plauschte man dann wieder mit den Zurückgebliebenen, nahm sich noch ein Bierchen aus dem Kühlschrank oder arbeitete gewissenhaft an der Zukunft von Haiku... :)

Nach einer entspannten Nacht auf einer etwas zu weichen Matratze gings am Sonntag nach einem üppigen Frühstückbuffet dann ähnlich weiter wie am Tag zuvor.

Am Nachmittag präsentierte Bas de Lange, der wie schon öfters mit dem Radl aus Holland zu BeGeistert anreiste, das freie Betriebssystem seiner Wahl: Syllable.
Neben dem auf AtheOS basierenden Desktop existiert auch eine Serverversion, die einen Linux-Kernel nutzt. Ein wichtiges Element bei dessen Entwicklung ist die Sicherheit, umgesetzt mit den in der akademischen Welt bekannten "Capabilities". Für mich war's etwas zu technisch, dafür traf es bei unseren Programmierern auf Interesse.
Bas beendete seinen Vortrag mit einer Einladung auf eine Syllable Veranstaltung in Holland. Wer also mal umgekehrt dort als Haiku Abgesandter erscheinen will, kann sich ja schonmal sein Rad schnappen und anfangen zu trainieren. :)

Später am Nachmittag kam André Meissner durch die Reihen, um über BeFAN zu sprechen und ggf. neue Mitglieder zu werben. BeFAN ist gerade dabei die letzten bürokratischen Hürden zu nehmen, um sich zur HSA, der "Haiku Support Association", zu wandeln. Ziel ist es eine internationale Plattform zu bieten, um Haiku zu fördern. Zunächst geschieht das durch BeGeistert und den darauf folgenden Haiku Code Sprint. Mit dem bescheidenen Beitrag von 3 EUR/Monat und natürlich gern genommenen Spenden, sollen unter anderem Entwickler unterstützt werden, die sonst nicht zu BeGeistert bzw. dem Code Sprint kommen könnten. Welche Aktionen später noch in Angriff genommen werden, hängt in erster Linie von der Kreativität und Einsatzbereitschaft der Mitglieder statt.

Und dann verließ ich die Veranstaltung, um meinen Flieger zu erwischen.
Durch die Tips, die ich an der Rezeption bekam, war ich zügiger am Flughafen als die Hinfahrt erwarten ließ. Tip: Immer den SkyTrain nehmen und dann mit dem Regionalzug zum HBF fahren. Ist viel schneller als die siffige S-Bahn, die an einem halben dutzend Bahnhöfen hält. Fahrkarte Kategorie A, 2,20 EUR. Juut, juut, juut... :)

Das nächste BeGeistert soll voraussichtlich im April 2009 stattfinden. Ich freu mich schon!
Abschließend vielen Dank an Charlie Clark und André Meissner, die alle organisatorischen Hürden wiedermal mit Bravour gemeistert haben! Ach ja, und an meinen schwedischen Zimmerkollegen luroh, der mir mit etwas Shampoo aushalf weil meins am Flughafen aus Sicherheitsgründen kassiert wurde. Das war echt knapp! Was hätte da nicht alles passieren können...

Donnerstag, 9. Oktober 2008

TYA Interview mit Urias McCullough

Um uns die Thank You Award Gewinner mal ein bisschen vorzustellen, wird es ab sofort immer ein kleines Interview mit ihnen geben. Den Anfang macht Urias McCullough, der beim 7. Thank You Award die meisten Stimmen bekam.

Wie alt bist Du und wie bestreitest Du Deinen Lebensunterhalt?

Ich bin 31, habe drei phantastische Töchter und tolle Frau.
Seit 8 Jahren schreibe ich Managementsoftware für öffentliche Risiko Versicherer. Normalerweise recht langweiliges Zeug, falls man nicht gerade ein Eigenversicherungs-Verwalter ist. Unser momentanes Hauptprodukt ist in C# geschrieben und benutzt ein Microsoft SQL Server als Datenbank. Mein Aufgabenbereich liegt bei der Softwareentwickung, ein bisschen IT Administrieren, aber auch Wirtschaftsanalyse und ab und zu Kundentraining.

In der TYA Nominierung steht:

"...engagiert sich weiterhin Haiku Inc. wieder auf die Beine zu bringen. Haiku Inc. ist ein wichtiger Teil des Haiku Projekts. Es ist Anlaufpunkt für Firmen und andere Organisationen und sammelt Gelder für PR Zwecke und um Haikus Entwickler zu unterstützen.
Außerdem hat Urias mit Coverity zusammen gearbeitet, damit Haikus Sourcecode mit deren Tool analysiert werden kann. Viele der so aufgestöberten Bugs konnten bereits beseitigt werden. Dadurch wird Haiku vor allem in Situationen knapper Systemresourcen stabiler."
Wie schwer (oder einfach) war diese Arbeit? Hast Du in den vergangenen 2 Moanten noch ganz andere Dinge gemacht, die wir nicht mitbekommen haben, die Du aber als sogar interessanter oder erfolgreicher einschätzen würdest?

Um's mal klarzustellen: Ich würde auf keinen Fall sagen, dass wir es schon geschafft haben Haiku Inc. voll funktionsfähig zu machen. Intern arbeiten wir noch hart an den juristischen Einzelheiten. Während des letzten Jahres, nach Michael Phipps' Rücktritt, hatte ich eher die Rolle eines Assistenten. Ich half dabei die Dinge am Laufen zu halten; die Domain, das Spendensystem, den Haiku Shop und andere gewöhnliche Sachen.
Erst kürzlich habe ich mich noch weiter eingebracht und mich einigen juristischen Aspekten angenommen und einige Aufgaben übernommen, die Jorge Mare vorher erledigt hatte.

Auch bei Marketing/PR Sachen konnte ich mithelfen, insbesondere bei der Arbeit, die nötig war Haiku auf die LinuxWorld 2008 dieses Jahr zu bekommen. Ohne Jorge wäre das allerdings unmöglich gewesen.

Was die Schwierigkeit des ganzen angeht, lässt dich das im Nachhinein nur schlecht sagen. Die Schwierigkeit ist am Ende meist der Zeitmangel. Viele Dinge brauchen einfach viel Zeit und Geduld, um sie zum Abschluss bringen zu können.

Die LinuxWorld Angelegenheit begann zum Beispiel im Februar, als wir unsere Bewerbung für den FREE.Org Pavillion abgaben. Im Mai erfuhren wir, dass unsere Bewerbung abgelehnt wurde und wir statt dessen einen Sonderpreis für einen eigenen Stand bekommen könnten. Das war aber immer noch viel zu teuer.

Am Ende konnten wir uns einen Stand mit ReactOS teilen und einen absoluten Super-Sonderspar-Tarif mit dem Veranstalter IDG aushandeln. Aber eine unterschriebene Bestätigung bekamen wir erst Mitte Juli. Ohne Jorge's Unterstützung und Erfahrung bei den Verhandlungen und Planungen, hätte das nie stattgefunden. Dabei habe ich auf alle Fälle viel gelernt und bin deswegen für das nächste Mal besser vorbereitet.

Was viele in der Haiku Gemeinschaft nicht wissen: Ich habe auch dem ReactOS Projekt erfolgreich dabei geholfen ihren Code mit dem Coverity Tool analysieren zu können.

Die Zusammenarbeit mit Coverity war auch öfters eine Herausforderung. Unsere Diskussionen mit dem immer wahnsinnig beschäftigten David Maxwell begannen im April. Diverse Rückschläge verhinderten jedoch, dass die Ergebnisse von Coverity publiziert und den Entwicklern übergeben werden konnten.
Nach LinuxWorld bohrte ich weiter nach und Erinn von Coverity war sehr behilflich unsere Anforderungen weiterzuleiten und umzusetzen. Das war eine phantastische Gelegenheit für Haiku und ich bin glücklich, dass ich helfen konnte unseren Entwicklern den Zugriff auf diesen Service zu ermöglichen.

Was hättest Du gern, um die Arbeit an Haiku zu vereinfachen?

Ich hätte gerne mehr Erfahrung mit C/C++, damit ich mich in den Code stürzen kann und auch endlich mit dem Programmieren anfangen kann. :) Leider fehlte mir immer die Zeit und Motivation mir die nötigen Kenntnisse anzueignen. Vielleicht klappt das ja in der Zukunft, wenn ich weniger persönliche Projekte zu erledigen habe.

Welches interessante Buch, Band, Podcast, Website, Magazin, Film, Serie o.ä. würdest Du uns gerne empfehlen?

Schwere Frage... alles was mir einfällt ist Werbung für das Team Haiku, (IRC: #teamhaiku@irc.freenode.net). Team Haiku ist immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern zum "number-crunchen", damit unser Team weiter aufsteigt. Seit einigen Jahren rechnet unser Team schon an über 80 verteilte Rechenprojekte. Das ist eine gute Möglichkeit auf Haiku aufmersam zu machen und dabei zu helfen komplizierte mathematische und wissenschaftliche Probleme zu lösen.

7. Thank You Award Gewinner: Urias McCullough

Nun steht der Gewinner für den 7. Thank You Award fest. Es ist Urias McCullough, der mit 63% vor Bruno Albuquerque (20%) und Niels Reedijk (17%) das Rennen machte. Zum Dank bekommt er ein Haiku Golf Shirt.
Glückwunsch an den Gewinner und Danke an alle Kandidaten!

Montag, 29. September 2008

Haiku Artikel im Linux Format Magazin

Von Graham Morrison ist im Magazin Linux Format ein Artikel erschienen, der bei TechRadar online zu lesen ist. Unter dem Titel "BeOS reborn - 30 days with Haiku" beschreibt der Autor, der nie das Original BeOS benutzt hat, wie er mit einem Haiku Image unter VMWare zurecht gekommen ist.

Was er zu Beginn am meisten vermisst, ist Dokumentation für Enduser. Alles was er auf der Haiku Webseite findet, richtet sich an Entwickler. Außerdem gehen ihm produktive Anwendungen ab, insbesondere ein Browser, der heute essentiell ist, um Software zu finden und herunterzuladen.
Nach langem hin und her, hat er es geschafft Firefox zum Laufen zu kriegen. Man merkt, dass er dem neuen System aufgeschlossen gegenübersteht und nicht davor zurückschreckt sich auch mal in der Shell die Hände schmutzig zu machen. Ein Linux User eben; andere hätten Haiku wohl schon enttäuscht beiseite gelegt...

Ein weiterer Kritikpunkt ist für Graham Haiku's, seiner Meinung nach, 90er Jahre Optik und übermäßige Sparsamkeit mit dem Bildschirm-Platzverbrauch. Er gesteht Haiku jedoch die auf Effizienz gründende Geschwindigkeit und Simplistik zu.
Alles in allem hält er Haiku für ein interessantes System, das man im Auge behalten sollte und erkennt an, dass Linux nicht der Open Source letzter Schluss ist.

Meiner Meinung nach schade, dass so ein Test nicht erst mit der baldigen (?) Alpha Version gemacht wurde. Damit wären bestimmt einige der beschriebenen Unzulänglichkeiten beseitigt worden.

Auch wenn meine Zusammenfassung etwas negativ klingt, der Originalartikel kam eigentlich ganz positiv rüber. Ich wünschte nur es war klar herausgestellt worden, dass es sich um eine Pre-Alpha handelt und sich wirklich ganz auf Entwickler konzentriert.

Abstimmung zum 7. Thank You Award eröffnet

Wie bereits angekündigt, läuft ab jetzt die Abstimmung für den 7. Thank You Award.
Die Wahl läuft etwas länger, bis zum 2. Oktober, weil das es eine Verzögerung gab und die Wahl erst jetzt eröffnet werden konnte. Also dann, das Ziel ist wie immer 50+X... äh... ja... hehe. :)

Sonntag, 28. September 2008

LLeszeks Haiku Präsentationsvideo

Leszek Lesner hat ein etwa 20 minütiges Präsentationsvideo von Haiku (r27714) gemacht. Das Video lässt sich auch runterladen und ist dann etwa 160mb groß. Um ein möglichst breites Publikum zu haben, hält er die Demo übrigens auf Englisch.
Die Demo richtet sich vor allem an Interessierte, die das BeOS nie kennengelernt haben. Leszek zeigt die Navigationsmöglichkeiten in Tracker, das überall mögliche Drag&Drop und die Verwendung von Attributen und Live Queries. Schön lässt sich sehen wie stabil diese Pre-Alpha schon läuft. Mp3s und mehrere parallel laufende Videos in VLC laufen schön flüssig, ohne Ruckler oder Knackser. Das Video wurde während einer einzigen Session aufgenommen, d.h. es kam in dieser Zeit auch zu keinem Absturz. Das wird eine sauber stabile Alpha, wenn das so weiter geht...

Samstag, 27. September 2008

Veranstaltungen der nächsten Zeit

Neben BeGeistert 019 am 11./12. Oktober finden noch ein paar andere Veranstaltung mit Haiku-Beteiligung statt.

Dieses Wochenende, 27./28. September, läuft in Empoli, Italien die Pianeta Amiga. Die italienische Haiku User Group führt Haiku vor, um vielleicht einige Entwickler dafür zu interessieren.

Dann am 11. Oktober, zeitgleich mit BeGeistert, findet das Ohio LinuxFest 2008 statt. Ursprünglich war neben einen Stand an dem Demos gegeben werden auch ein Vortrag von Ryan Leavengood geplant. Leider wurde der Antrag dafür von den Veranstaltern nicht angenommen, was aber nicht so schlimm, weil Ryan aus Termingründen eh nicht nach Ohio kommen kann...

Am 25./26. Oktober gibt es eine neue Ausgabe von T-DOSE im holländischen Eindhoven,. Im letzten Jahr war Haiku durch Niels Reedijk vertreten, der dabei auch einen gut besuchten Vortrag hielt. Diesmal versucht Ithamar Adema einige Haiku Fans zu organisieren, um auf der Veranstaltung Präsenz zu zeigen. Wer Interesse hat, sollte mit ihm Kontakt aufnehmen.

Donnerstag, 25. September 2008

Bluetooth Update

Oliver Ruiz Dorantes hat wieder ein paar Neuigkeiten zur Entwicklung des Bluetooth Stacks.

Während der letzten zwei Monate arbeitete er am L2cap Protokoll, was TCP und UDP bei einem TCP/IP Stack entspricht. Das ist also keine leichte Aufgabe.
Zuerst hatte er einige Lizenzfragen mit Maksim Yevmenkin, dem Hauptentwickler des Protokolls für FreeBSD, und auf der Haiku Mailingliste abzuklären. Es ergab sich, dass er einiges an BSD Code an den Haiku Kernel anpassen und wiederverwenden darf, was doch einiges an Arbeit spart.
Oliver teilte das L2cap Protokoll in zwei Ebenen auf. Die untere ist fertig, die höhere wird gerade fertig gestellt und stellt nach der Verschmelzung mit dem endgültigen Socket-Interface den letzten Meilenstein der 1. Phase des Bluetooth Projekts dar.

Oliver dankt ganz herzlich Luroh, der ihm einige PCMCIA Karten geschickt hat und somit die Zahl der Geräte seiner Hardware Testbasis verdoppelte! Leider hat Haiku noch keinen PCMCIA Support. Vielleicht das nächste Projekt für Oliver?

Dienstag, 23. September 2008

Anforderungen für Alpha 1

Bis zum 22. September konnten alle über die Anforderungen an die Alpha 1 abstimmen, die Schreibzugriff auf den Haiku Code haben bzw. bereit sind eine der anstehenden Aufgaben zu erledigen.

Der Kreis der "Wahlberechtigten" wurde bewusst auf die aktiven Leute im Projekt beschränkt, da diese letztendlich ja auch die Arbeit machen müssen.

Die Vorschläge wurden in den letzten Wochen auf der Developer Mailingliste gesammelt und besprochen. Niels Reedijk hat dabei die Initiative übernommen und die Abstimmung angeregt und umgesetzt. Ohne ihn gäbe es wahrscheinlich jetzt kein wohl definiertes Ziel auf das konzentriert hingearbeitet werden kann.

Gemeinschaftlich wurde nun beschlossen, was noch alles unbedingt abzuarbeiten ist, bevor eine erste Alpha Release erscheinen kann. Hier das Ergebnis:


Allgemeines

  • #01: Alle bekannten Bugs, die Daten zerstören können, müssen beseitigt werden. (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #02: Die Alpha 1 soll "Developer Release 1" genannt werden. (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #04: GCC 2 und 4 kompiliert Anwendungen laufen parallel (Hybrid-System). (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #06: Wahl eines "Release Coordinator", der die Veröffentlichung vorbereitet (Marketing, Bandbreite/Spiegelserver, Logistik etc.). (betreut von Niels Reedijk)

  • #07: Ein Datum wird gesetzt zu dem der Code eingefroren und die Alpha 1 veröffentlicht wird. (betreut von Niels Reedijk)

  • #08: Funktionierende Swap Unterstützung aktivieren. (betreut von Ingo Weinhold)

  • #09: Volle Integration des I/O Schedulers. (betreut von Ingo Weinhold)

  • #12: Entweder IDE Busmanager reparieren oder ATA komplettieren. (Ein Betreuer wird noch gesucht)


Software

  • #20: Entwicklungstools (gcc 2.95.3, autoconf-2.61, automake-1.10.1, bison-2.3, flex-2.5.35, jam, libtool-1.5.26, texinfo-4.11, Perl 5.10) (betreut von Niels Reedijk)

  • #21: Firefox (betreut von Niels Reedijk)

  • #22: Open Sound System (OSS) (betreut von Francois Revol)

  • #23: BePDF (betreut von Michael Pfeiffer)

  • #24: Original BeBook (wie von ACCESS freigegeben) (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #25: nicht-beschränktes Wonderbrush (betreut von Urias McCullough)

  • #27: Vision (IRC) (betreut von anevilyak)

  • #28: CVS (betreut von HaikuPorts)

  • #29: Subversion (betreut von Niels Reedijk)

  • #31: Python (betreut von HaikuPorts)

  • #33: Makefile Engine für bestehende Projekte (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #34: Pe (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #35: Mail Daemon Replacement mit SSL Unterstützung (betreut von Axel Dörfler)

  • #36: yasm oder nasm (betreut von HaikuPorts)


Distribution

  • #50: ISO die als LiveCD funktionieren (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #51: LiveUSB Stick (betreut von Michael Lotz)

  • #52: QEMU und VMWare Images (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #53: Mirrors und Torrents (Ein Betreuer wird noch gesucht)


PR/Marketing

Da diese Themen keine Entscheidung von Entwicklern benötigen, wurde darüber nicht abgestimmt. Erledigt werden müssen sie natürlich trotzdem in der ein oder anderen Form.

  • #70: Ankündigung für Mailingliste und Website (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #71: Pressemitteilung (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #72: Webseite vorbereiten: Frontseite, Link zu Downloads (+Mirrors) und Trac (Ein Betreuer wird noch gesucht)

  • #73: HW Kompatibilitäts Matrix (Ein Betreuer wird noch gesucht)


Folgende Vorschläge wurden als nicht absolut notwendig für die erste Alpha Release eingestuft. Das heißt also nicht, dass diese Dinge nicht in die Alpha kommen sollen, nur dass sie die Alpha Release nicht aufhalten:

  • #03: Ein Willkommen-Paket mit Hinweisen für Neulinge wird zusammengestellt.(mit 6 zu 7 abgelehnt)

  • #05: Haiku kann während des Betriebs upgedated werden. (mit 2 zu 9 abgelehnt)

  • #10: Read-ahead für bessere HD Performance. (mit 2 zu 6 abgelehnt)

  • #11: Wahl eines "Release Managers", der die Codebranches für Alpha und R1 betreut. (mit 4 zu 6 abgelehnt)

  • #26: WebKit basierter Browser (mit 0 zu 13 abgelehnt)

  • #30: Git (mit 2 zu 5 abgelehnt)

  • #32: box (mit 0 zu 9 abgelehnt)

  • #35: Mail Daemon Replacement mit SSL Unterstützung (mit 4 zu 6 abgelehnt)



  • Wie man sieht, enthält das Aufgabenfeld viele Bereiche (#06 und #7x), die keine Programmierkenntnisse erfordern und bei der eine entsprechend motivierte Einzelperson oder kleines Team viel bewegen kann. Wer etwas entdeckt hat, bei dem er mithelfen will, sollte sich einen „Schlachtplan“ zurechtlegen und sich bei Niels melden.

    Abstimmung zum 7. Thank You Award

    Demnächst findet die Wahl für den Thank You Award für Oktober statt. Beginnend mit diesem Award ändert sich der vergebene Preis: anstatt unpersönliche $50 (die ja je nach Dollarkurs mal mehr, mal weniger wert sind…) wird dem Sieger ein Haiku Golf Shirt übersandt. Das ist wertstabil und wird auch dann noch geschätzt, wenn die $50 schon vor Jahren ausgegeben wurden. Außerdem kann man’s anziehen…

    Für die Zukunft des Preises sieht es allerdings momentan nicht so gut aus. Nach dem Dezember Award werden die Kassen des Thank You Awards leer sein. Außer natürlich, es finden sich einige noblen Spender.

    Wer neben den bereits aufgestellten Kandidaten, eigene Vorschläge hat, möchte diese bitte hier als Kommentar bis zum 27. September hinterlassen. Bitte dabei kurz die Gründe für die Nominierung nennen. Wer bereits einen Thank You Award gewonnen hat, kann nicht noch mal aufgestellt werden.


    Hier die Kandidaten:

    • Niels Reedijk – hat die auf der Mailingliste gemachten Vorschläge gesammelt und eine Abstimmung organisiert, um eine offizielle Liste von Anforderungen für die erste Alpha Release zu erhalten. Das hat sehr geholfen alle auf die wichtigen Probleme zu konzentrieren, die es zu lösen gilt, bevor Haikus erste Alpha veröffentlicht werden kann.
    • Urias McCullough – engagiert sich weiterhin Haiku Inc. wieder auf die Beine zu bringen. Haiku Inc. ist ein wichtiger Teil des Haiku Projekts. Es ist Anlaufpunkt für Firmen und andere Organisationen und sammelt Gelder für PR Zwecke und um Haikus Entwickler zu unterstützen.
      Außerdem hat Urias mit Coverity zusammen gearbeitet, damit Haikus Sourcecode mit deren Tool analysiert werden kann. Viele der so aufgestöberten Bugs konnten bereits beseitigt werden. Dadurch wird Haiku vor allem in Situationen knapper Systemresourcen stabiler.
    • Bruno Albuquerque – hat an cdda/cddb gearbeitet, mit dem Audio CD Informationen aus dem Netz gezogen werden können. Daneben erweiterte er Trackers Attribute Menü um eine Supertype Struktur, was eine aufgeräumtere Darstellung erlaubt, wenn sich in einem Ordner mehrere unterschiedliche Dateitypen befinden.

    Die Abstimmung beginnt dann am 28. September, damit der Sieger am 1. Oktober bekannt gegeben werden kann. Wenn der Gewinner dann ein bisschen Zeit gehabt hat einige Fragen zu beantworten, soll auch ein kleines Interview erscheinen.

    Montag, 15. September 2008

    Neu im Image: DiskUsage

    Stephan Aßmus hat das Tool Guido an Haiku angepasst; im Image ist es jetzt als „DiskUsage“ bei den Applications zu finden. Es handelt sich um ein Programm, dass den belegten Speicherplatz auf der Festplatte grafisch darstellt.

    In der Mitte der Tortengrafik befindet sich das aktuelle Verzeichnis, nach außen hin werden die darunterliegenden Ordner dargestellt. Die Größe der Kreissegmente ist dabei proportional zum belegten Speicherplatz. Ein Klick auf so ein Segment, macht diesen Ordner zum Ausgangspunkt der Anzeige, ein Klick in die Mitte führt zurück zum nächst höher gelegenen Verzeichnis.
    Per Rechtsklick kann man ein Objekt öffnen, bzw. ein Info-Fenster einblenden.

    DiskUsage steht auch als Tracker Add-On zur Verfügung und kann so von überall mit dem aktuellen Verzeichnis als Ausgangspunkt aufgerufen werden.

    Sonntag, 14. September 2008

    Coverity scanned Haiku Code

    Wie vielleicht schon einige an den "CID#" Codes bei den Code commits gemerkt haben, nutzt Haiku seit kurzen den Service von Coverity. Urias McCollough schrieb dazu eine entsprechende Ankündigung.

    Momentan sind die ursprünglichen Coverity Berichte nur Entwicklern zugängig, die sich bei Urias gemeldet haben. An einem nur-lesen Zugriff für alle wird jedoch gearbeitet.
    UPDATE 1:
    Da Coverity z.Zt. keinen read-only Zugriff auf die Berichte bietet, müssen sich alle, die Bugs fixen möchten bei Urias melden, damit der bei Coverity die entsprechenden Login Daten anfordern kann.

    Weil ich wissen wollte, was sich hinter den ganzen von Coverity aufgedeckten Bugs und deren Lösungen in den commits verbirgt, habe ich Stephan Aßmus danach gefragt. Hier seine Antwort:

    "Das Coverity Projekt hat seine Unterstützung für das Haiku Projekt in der Vergangenheit schon mehrfach angeboten. Beispielsweise wurde ich auf dem Google Summer of Code Mentor Summit letztes Jahr angesprochen. Dass die Zusammenarbeit nun endlich hergestellt wurde, ist vor allem Urias zu verdanken. Dazu muss der Source Code dem Coverity Projekt in einer bestimmten Form zur Verfügung gestellt werden. Genaueres weiß ich gar nicht.

    Wie der Name schon ein bisschen andeutet wird der gesamte Source Code von Coverity gewissermaßen "ausgeleuchtet" und darauf untersucht, wie die Abdeckung zur Laufzeit aussieht. Sämtliche Verzweigungen werden verfolgt und auf bestimmte Fehlermuster hin untersucht.
    Zum Beispiel treten viele Stellen zu tage, wo in einer Verzweigung für einen Fehlerfall zuvor angeforderte Resourcen nicht wieder freigegeben werden. Wenn diese Fehler berichtigt werden, verbessert das freilich nur die Robustheit des Systems in Stresssituationen auf den normalen Ablauf hat das erstmal keinen Einfluss.
    Der Coverity Scan kann aber auch viele Fehler aufdecken, wo Haiku Code logische Fehler aufweist. Beispielsweise entdeckt Coverity, wenn an einer Stelle davon ausgegangen wird, dass eine Variable auch ungültig sein kann, dann aber an anderer Stelle trotzdem darauf zugegriffen wird. Dies sind Fehler, die tatsächlich als Bugs im in der normalen Benutzung auftreten.

    Leider produziert der Coverity Scan auch viele sogenannte "Falsche Positive". Dass die Fehler-IDs vierstellig sind, trügt also zumindest ein wenig. Beispielsweise lässt sich Coverity oft durch "Reference counting" verwirren, welches zu großen Teilen im Kernelcode angewendet wird. Dann denkt Coverity, eine Resource wird fälschlicherweise freigegeben, obwohl dies durch eine vorangestellte Erhöhung des Referencecounts ausgeschlossen wird.
    Leider sind die Codestellen im Kernel, wo Coverity entsprechende Fehler meldet, recht komplex und mir fehlt ein bisschen die Erfahrung und der Überblick, da die Spreu vom Weizen zu trennen. Dazu kenne ich den Kernelcode einfach zu wenig.
    Wie sich aber an der Fülle der Commits erkennen lässt, die losgebrochen ist, seitdem die Coverity-Scans verfügbar wurden, ist es insgesamt eine super Sache und sehr hilfreich. Oft sind die Beschreibungen des Coverity-Scans relativ klar und zeigen auf eine klar abgegrenzte Stelle im Code, wo der Fehler ist. Es ist quasi "Low Hanging Fruit", diese Fehler zu beheben.

    Ich freue mich sehr, dass uns dieses Mittel kostenlos zur Verfügung gestellt wurde und dass es sich solch eines Anklangs bei unseren Entwicklern erfreut. Haiku kann dadruch nur besser werden und es trägt dazu bei, dass viele Entwickler einmal ihnen bis dahin unbekannte Teile des Haiku Codes anschauen und ihren Überblick verbessern."


    Danke, stippi, für deine Erklärungen.
    Na dann, Hallali!

    UPDATE 2:
    Von Urias McCullough gibt es noch einige Details wie die Coverity Scans zustande kommen.

    Demnach muss der Code nicht mehr in einem speziellen Format an Coverity übergeben werden. Stattdessen bekam Urias die Software "Coverity Prevent", die nach Installation und Konfiguration den Haiku Code scanned während er auf dem eigenen Rechner kompiliert wird.
    Dabei wurden über 600mb XML-Daten erzeugt, die dann komprimiert auf 200mb an Coverity übergeben wurden. Dort werden die Daten analysiert und die Ergebnisse auf deren speziellen Web Service gestellt, bei dem sich Entwickler anmelden müssen, um die Details zu den gefundenen Fehlern zu sehen.

    Der Vorteil dieser Methode ist natürlich, dass die Scans von den Projekten selbst angestoßen werden können, wann immer sie es für nötig halten, und die Leute von Coverity nicht alle Details zum Buildsystem jedes einzelnen Projekts kennen müssen.
    Laut Urias ist die Software erstaunlich einfach zu konfigurieren. Die Ergebnisse des ersten Scans waren binnen weniger Stunden nach Erhalt des Programms verfügbar.

    Auch Urias sieht in Coverity eine hervorragende Möglichkeit Haikus Codequalität zu verbessern und freut sich zu sehen, wie enthusiastisch die Entwickler die Coverity Meldungen angenommen haben und die nötigen Änderungen am Code vornehmen.

    Montag, 8. September 2008

    Reservierungen für BeGeistert 019 eröffnet

    Nachdem der Termin schon länger bekannt war, lädt Charlie Clark im Namen von BeFAN nun ganz offiziell zu BeGeistert 019 vom 11. - 12. Oktober 2008 in die Düsseldorfer Jugendherberge ein. Reservierungen können (und sollten!) ab sofort gemacht werden.

    Wer bisher nur Erfahrungen damit hat, wie das berühmte Düsseldorfer Alt rauskommt, hat diesmal Gelegenheit zu sehen, wie's in die Fässer reinkommt. Für alle die bereits am Freitag eintrudeln, gibt es die Möglichkeit bei einer Führung durch eine Brauerei mitzumachen.

    Der im letzten Jahr so erfolgreiche BeGeistert Coding Sprint wird diesmal in der Woche nach dem Treffen stattfinden. Um volle Konzentration zu haben, werden die Coder diesmal hermetisch von allen Fans abgeschirmt. Wer aktiv mitmachen will, wendet sich bitte an Stephan Aßmus.

    Sonntag, 7. September 2008

    Jorge Mare verlässt Haiku Projekt

    Jorge "koki" Mare hat letzte Woche angekündigt das Haiku Projekt zu verlassen. Sehr schade, weil er immer sehr engagiert war und Haikus Präsenz bei vielen Veranstaltungen organisierte. Mit seiner Erfahrung in Marketing und PR konnte er Haikus Philosophie besser nach außen kommunizieren als andere. Sein Engagement wird dem Projekt sehr fehlen.

    Nach Michael Phipps Rücktritt letztes Jahr bemühte er sich als Teil des Übergangsteams Haiku Inc. auf Vordermann zu bringen. Dort konnten die selbst gesteckten Ziele bisher leider nicht erreicht werden. Management ist halt eine komplett andere Welt der Softwareentwicklung. Da der Rest des Übergangsteams aus Entwicklern besteht, fehlt logischerweise die rechte Expertise und damit auch die nötige Motivation.
    Wer Erfahrung in diesem Bereich hat und entsprechend motiviert ist anzupacken, würde vom Haiku Inc. mit Kusshand begrüßt. Leider fehlen dem Projekt in dieser Hinsicht die Talente und mit Jorges Abschied wird das nicht besser.

    Die Gründe für seine Entscheidung sind wenig konkret. Zum einen läge es an dem langweiligen Zeug, das für Haiku Inc. zu machen ist und das sonst keiner macht. Weiter läge es an Egos, Gleichgültigkeit, Heuchlerei, Missverständnissen und auch ein paar persönlichen Attacken.
    Ob er dabei von sich spricht, bleibt unklar. (SCNR)

    Samstag, 6. September 2008

    ArtPaint kehrt zurück


    Lange Zeit war es still geworden um ArtPaint, eines der ersten Grafikprogramme für BeOS, wenn ich mich da richtig erinnere... Selbst zu BeOS Zeiten gab es schon lange vor Be Inc.'s Pleite kein Update mehr.

    Nun soll ArtPaint aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Ralf Schülke und julun nehmen sich des kleinen Programms als quasi Nebenprojekt von Team Maui an.

    Zur Zeit liegt der offene Source bei OsDrawer.net und nach einigen Arbeiten im Buildsystem und einer kleinen Fehlersuche, bei der julun einen Bug in Haiku fixen konnte, liegt bereits die erste ArtPaint Version für Haiku zum Download bereit. Wegen dem erwähnten Haiku-Fix, läuft die allerdings erst ab Haiku r27323.

    Der Beweis:

    ArtPaint in HaikuMomentan wird der Source in Haikus 3rd party Verzeichnis integriert. Das bedeutet zwar, dass man zum selberkompilieren den Haiku Source auf der Platte haben muss, dafür sind neue Haiku Technologien wie das Layoutsystem oder das Vektor Icon Format einfach nutzbar.

    Für ArtPaints nähere Zukunft sind erstmal folgende Neuerungen angedacht:

    • Verbesserte Bedienung und schönere Icons für die Werkzeugleiste
    • Nutzen von Haikus Layoutsystem
    • Verbesserte Menüstruktur
    • Verbesserte Farbauswahl
    • Erweiterte Werkzeuge und Add-Ons
    • Eine Bildübersichtsfunktion
    Das Ziel ist laut Ralf Schülke nicht, ArtPaint in einen Photoshop oder Gimp Clone aufzublasen, Refraction nachzuahmen oder Konkurrenz für Wonderbrush zu werden. ArtPaint soll ein kleines, leicht zu bedienendes Tool bleiben, um mal schnell ein Foto aufzupeppen oder z.B. einen Screenshot mit ein paar Linien und etwas Text zu versehen.

    Freitag, 29. August 2008

    Erste Donating Squad vollzählig

    Seit heute ist die erste "Donating Squad" vollständig besetzt. Somit spenden schon mal 5 Leute einen kleinen Betrag monatlich an das Haiku Projekt. Übers Jahr betrachtet kommt da schon was zusammen; genug um die Unkosten für die Präsenz auf einigen Messen zu unterstützen oder beim nächsten Haiku Code Drive eine Rolle zu spielen.

    Die Resonanz auf die Squads war bisher leider nicht so überwältigend. Wenn jemand eine Vermutung hat woran das liegt und vielleicht sogar einen Vorschlag hat wie die Aktion verbessert werden könnte... Kommentar oder Email sind willkommen.

    Endlich Swap Support

    Zhao Shuai hat sich für sein Google Summer of Code Projekt dem Swap Support gewidmet. Dabei hat er sich insbesondere von der FreeBSD Umsetzung inspirieren lassen. Logischerweise ist Haikus Swap-Unterstützung noch nicht so ausgereift. Zhao will darum noch weitere FreeBSD Optimierungen übernehmen.

    Mit r27233 sind die Früchte seiner Arbeit offiziell ins Image übernommen worden. Ab jetzt kann in den VirtualMemory Preferences die Größe der Swapdatei eingestellt werden. Änderungen erfordern hier einen Neustart.
    Ingo Weinhold hat das gleich mit einem Core Duo @ 2,2ghz mit 256mb RAM und 1.5gb swap ausprobiert und erfolgreich Haiku von Haiku aus kompiliert. Eine Übung, die vorher mit weniger als 800mb echten RAMs nicht möglich war. Mit zwei parallelen jam Threads dauert das zur Zeit immernoch 34 Minuten. Diese noch nicht richtig berauschende Geschwindigkeit liegt daran, dass Haiku in dieser Disziplin bisher noch kaum optimiert wurde.

    Mit dieser Swap-Unterstützung ist Haiku einen weiteren Schritt in Richtung "self-hosting" und einer Alpha Release gegangen, was ein ernsthaftes Entwickeln auch größerer Projekte unter Haiku erlaubt. Danke Zhao!

    Samstag, 23. August 2008

    UDF Fortschritte

    Salvatore Benedetto, der durch den Haiku Code Drive gesponsert wird, hat einen kleinen Statusbericht zu seinem Projekt veröffentlicht.

    Seit r27159 ist es möglich Daten von einer UDF formatierten Partition zu lesen. Bevor das Modul jedoch offiziell Teil der herunterladbaren Images wird, möchte Salvatore noch weiter testen. Wer ihm dabei helfen will, muss sich sein Haiku direkt vom Source kompilieren und dabei das UDF-Modul mit einbauen. Getestet werden können UDF formatierte DVDs oder auch ISO Images die mit mkisofs erstellt wurden.

    Ein anderes seiner Code Drive Projekte ist der Port von bonnie++, der bereits seit r26920 vorhanden ist. Mit bonnie lässt sich das Dateisystem stresstesten; nicht ganz ungefährlich, weil dadurch ja Bugs aufgespürt werden sollen, die u.U. das Dateisystem ruinieren. Wer testen will sollte das unbedingt auf einem eigens eingerichteten Testsystem machen!

    Salvatore hat auch kürzlich wieder einen BFS Bug eliminiert, der auftreten konnte wenn mehr als ein Thread in das gleiche Verzeichnis schreibt.

    Dienstag, 19. August 2008

    Noch ein Geburtstag

    Lelldorin hat mich daran erinnert, dass es dieser Tage noch ein weiteres Jubiläum zu feiern gibt: BeSly - Die Wissensbasis für BeOS, Haiku & Zeta wird 4 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

    BeSly bietet Tips, Tricks und Workshops zu vielen Anwendungen aber auch zur Programmierung in C++, YAB oder auch Scripting. Einige davon nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Französisch, Italienisch oder Niederländisch.
    Das BeSly Team ist immer auf der Suche nach interessanten Artikeln. Wer andere an seinen Entdeckungen teilhaben lassen will, findet dort eine gute Möglichkeit zur Veröffentlichung. Auch Übersetzungen bestehender Workshops sind stets willkommen.

    Samstag, 16. August 2008

    Happy Birthday Haiku!

    Das Haiku Projekt wird 7. Herzlichen Glückwunsch!

    Damit wäre das verflixte siebte Jahr überstanden. :) Dabei war es weniger verflixt als produktiv. Sämtliche Komponenten sind mittlerweile so gereift, dass eine erste Alpha Release in greifbare Nähe gerückt ist. Für den nötigen letzten Schliff wurde eine Todo-Liste erstellt, die nochmal alle Entwickler auf das Ziel fokussieren soll. Inoffiziell rechnet man nun mit einer Alpha in 1-3 Monaten.

    Natürlich kann man rückblickend sagen, dass Projekt hätte doch recht lange für eine erste Alpha gebraucht. Dies würde jedoch verkennen, dass es sich um ein sehr ambitioniertes Vorhaben handelt ein komplettes Betriebssystem zu entwickeln. Und das mit einer äußerst geringen Zahl an Programmierern, die nur in ihrer Freizeit daran arbeiten können. Außerdem sei angemerkt, dass das Team die Latte für eine Alpha Release ziemlich hoch hängt; bei anderen Projekten ginge der gegenwärtige Status u.U. schon als Beta durch...

    Wie auch immer man dazu steht, allen Beteiligten gebührt großer Respekt für das Erreichte und für das dazu nötige Durchhaltevermögen. Während viele Großprojekte mit chronischem Coder-Mangel über die Jahre an Schwung verlieren, hat sich das Haiku Projekt von Jahr zu Jahr gesteigert.

    Ich wünsche dem Haiku Team, dass das so weitergeht und das kommende Jahr erfolgreiche Meilensteine zur R1 bringt und damit hoffentlich weitere Entwickler anzieht.

    Freitag, 15. August 2008

    Weiterer LinuxWorld 2008 Bericht

    Nun hat auch Jorge Mare seine Eindrücke von der LinuxWorld 2008 in seinem Blog festgehalten.

    Ihm kam es so vor, als wären dieses Jahr weniger als die üblichen 10.000 Besucher da. Weil noch nie auf einer LinuxWorld war, konnte er das nur schlecht abschätzen. Aus verlässlicher Quelle erfuhr er aber, dass wohl nur etwa die Hälfte der 4.000 angemeldeten Leute wirklich kamen. Das könnte mit der in der selben Woche stattfindenden BlackHat Veranstaltung zusammenhängen. Rückblickend vielleicht gar nicht so schlecht: mit doppelt sovielen Besuchern wären unsere Jungs am Haiku Stand womöglich überfordert gewesen.

    Wie dem auch sei, für Haiku war es eine extrem erfolgreiche Messe, bei der Haiku vielen Menschen vorgestellt und Kontakt zu einigen interessanten Leuten hergestellt wurde. So traf Jorge den CEO von gOS, David Liu, der auch mal vorbei kam, um sich Haiku anzusehen. gOS ist eine auf Ubuntu basierende Distribution für Netbooks und ähnliche kleine Geräte wie den Asus EeePC. Eine Nische, in der Kosten und Leistung eine erhebliche Rolle spielen und Haiku u.U. mitmischen könnte. Bei Linux.com gibt es ein interessantes Interview mit David Liu und sein gOS.

    Auch wenn Haiku diesmal kein Echo in den Medien fand, wie das nach der SCaLE 2008 der Fall war, hielt Jorge Kontakt zu einigen Publikationen. Er sprach u.a. mit Ryan Paul von arsTechnica, Phil Keys von Nikkei Electronics TechOn und mit dem Managing Editor Rikki Kite vom LINUX Pro Magazine. Direkt gegenüber war der Stand vom Linux Journal; die hatten sowieso keine Chance Jorge zu entkommen. :)
    Ein weiterer Nachbar war der Stand von TheLinuxFund.org, eine Organisation die nicht nur Linux Projekte, sondern Open Source im allgemeinen unterstützt. Mit einem der Gründer, Scott Rainey, hatte Jorge schon auf den SCaLE Konferenzen 2007 und 2008 über ein mögliches sponsern von Haiku gesprochen. Auch diesmal gings um Details, was das Haiku für eine evtl. Unterstützung tun muss. Es gibt noch nichts konkretes, aber es wird immer weiter daran gefeilt.

    Neben Scott McCreary und insbesondere Urias McCollough, der alles in die Hand nahm, als es so aussah, dass Jorge Haikus Präsenz auf der LinuxWorl nicht mit-organisieren konnte, muss noch jemand weiteren gedankt werden. Rich Koshiba hat in seiner Druckerei zu einem super Preis die Haiku Schilder für den Stand hergestellt und 1.000 Haiku Flyer gedruckt. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man von Hand kopierte Zettel verteilt oder professionell gedruckte Flyer verteilen kann!

    Das einzige, was Jorge ein wenig wurmt, ist dass er Jean-Louis Gassée nicht persönlich treffen konnte um ihm für seine Unterstützung durch den Besuch auf dem Stand zu danken. Ein anderes mal...

    Sonntag, 10. August 2008

    Bericht von der Linux World 2008

    Jorge Mare, Urias McCollough und Scott McCreary waren vom 4. - 7. August in San Francisco auf der Linux World 2008, um dort auf einem Stand, den sie sich mit dem ReactOS Projekt teilten, Haiku zu präsentieren. Urias hat zu jedem Tag (Tag 0 , Tag 1 , Tag 2 , Tag 3) Berichte geschrieben, die ich hier zusammenfasse.

    Update: Bei Alternageek gibt es ein knapp 3-minütiges Video, in dem Urias Haiku anpreist.

    Am Tag vor der Eröffnung waren Jorge und Urias erstmal beschäftigt den Stand aufzubauen. Als sie ankamen war praktisch gar nichts da: keine Tische oder Stühle, nur die Trennwände zu den benachbarten Ständen... Wie man an den Bildern der nachfolgenden Tage sehen kann, haben die beiden aber alles sehr gut hinbekommen. Mit dem Beamer auf der großen Leinwand an der Rückwand sieht alles sehr professionell aus. Eine Investition von Haiku Inc., die sich auf alle Fälle gelohnt hat.

    Kurz vor Eröffnung am nächsten Tag machte dann Urias' Technik schlapp: sein Desktop fror immer wieder ein und Queries funktionierten nicht richtig. Für die Demos wurde daher Jorge's treues HP Notebook in Betrieb genommen, was dann auch sehr gut lief.
    Anfangs war sogar Internet mittels WRT54g Adapter und dd-wrt als Client verfügbar. Da ein Internetzugang allerdings zusätzlich kostet, war's bald vorbei damit.

    Kaum war man mit allen Vorbereitungen fertig, traf ab 10 Uhr die erste Welle der Besuchermassen ein. Von da an wurde bis 17 Uhr in unzähligen Demos präsentiert und die Fragen der Besucher beantwortet. Viele hatten noch nicht von Haiku gehört und diejenigen, die BeOS kannten, waren begeistert dass jemand an einem BeOS-ähnlichen Betriebssystem arbeitet und beeindruckt vom Fortschritt des Projekts.
    Mehrmals kam Pete Goodeve (BeOS/Haiku Ruby Port) vorbei und auch die Leute von ACCESS, die die Rechte am alten BeOS haben und jüngst das "BeBook" dem Haiku Projekt zur Veröffentlichung zur Verfügung stellten, ließen sich blicken. Darunter auch David "Lefty" Schlesinger, der bei diesem Deal wesentlich mitwirkte.

    Der zweite Tag verlief ähnlich wie der erste. Es kamen zwar nicht mehr so große Massen an den Stand, dafür waren die Besucher interessierter und hatten spezifischere Fragen. Am Ende verlor Urias langsam die Stimme, was zum einen dem vielen Reden, aber auch einer Erkältung geschuldet war, mit der er schon länger zu kämpfen hatte.

    Mit der Verstärkung des Teams durch Scott McCreary, hatte Urias mehr Zeit sich auf der Messe umzuschauen. Die überwiegende Zahl der Aussteller beschäftigte sich mit Server und Hardware auf Linuxbasis. Von Linux auf dem Desktop war bei dieser Ausstellung recht wenig zu sehen.

    Der dritte Tag verlief ähnlich wie die vorherigen. Nur auf Jorge musste verzichtet werden, weil er bereits am Vorabend wieder nach Hause musste. Urias hatte sein Notebook daher mit einer etwas neueren Haiku Version ausgestattet und siehe da, nun liefen auch die Queries wieder.
    Entgegen aller Erwartung war auch der letzte Tag sehr gut besucht und Urias und Scott gegen Ende entsprechend geschafft.

    Vom Veranstalter der LinuxWorld IDG kam Amy Bonner zu Besuch. Dank ihrer Hilfe hat es doch noch mit einem Stand für Haiku geklappt. Zum Dank bekam sie gleich ein Haiku T-Shirt geschenkt. Im Gegenzug hatte sie einige gute Tips wie es nächstes Jahr vielleicht auch mit dem begehrten .Org Pavillion klappen könnte.

    Dann, während er gerade eine Demo gab, erkannte Urias ein bekanntes Gesicht. Es brauchte ein paar Sekunden, bis er es einordnen konnte. Doch dann machte es Klick und nachdem er schnell seine Demo beendet hatte, konnte Urias Jean-Louis Gassée, Gründer von Be Inc., Vater des BeOS, begrüßen. Der war offenbar beeindruckt von Haikus Fortschritten und fand einige motivierende Worte (die leider nicht überliefert sind :)). Im Hintergrund lief gerade das Haiku Google Tech Talk Video, bei dem M. Gassée gerade redete, was den gegenwärtigen JLG natürlich amüsierte.

    Gegen 16 Uhr wurde dann eilig der Stand abgebaut, bevor die Messehandwerker den Teppich noch unter den Füßen rausreißen konnten.

    Urias zieht eine sehr positive Bilanz für Haiku auf der LinuxWorld 2008. Nicht nur spürte man das große Interesse der vielen Besucher, es fanden auch interessante Gespräche mit Firmenvertretern statt. Einige könnten vielleicht sogar zu zukünftigen Förderungen führen. Urias hat auf alle Fälle einen kleinen Pack an Visitenkarten, um Kontakte weiter festigen zu können.

    Ein großer Dank geht an alle drei Haiku Recken, Jorge, Scott und Urias, sowie natürlich an Art Yerkes, der den Stand von ReactOS mit Haiku teilte und Amy Bonner von IDG, die dies ermöglichte.
    Außerdem sei noch den Spendern gedankt, die die aufgestellte Spendenbox füllten: $150 in den drei Tagen!

    Samstag, 9. August 2008

    Podcast Beiträge zu BeOS/Haiku

    Die angekündigte BeOS Sendung im "Podcast für alternative Computersysteme (POFACS)" ist fertig und steht dort als pofacs#34 (mp3, ~29mb) zur Verfügung.

    Über 40 Minuten schwelgen Mario Heide und André Meissner in Erinnerungen an Haikus großes Vorbild BeOS. Von den Anfängen der Ur-BeBox über den Versuch über die MacClones und der knappen Entscheidung von Apple für OpenStep/NeXT anstatt BeOS, bis zum BeIA Debakel, den Focus-Shift und dem unausweichlichen finanziellen Bankrott von Be Inc.
    Zeta und Haiku wurden nur kurz erwähnt. Beiden Themen soll in der Zukunft jeweils eine eigene Sendung gewidmet werden. Wer's nicht verpassen will und auch gerne die nicht BeOS/Zeta/Haiku Themen anhören möchte, sei nochmals der RSS-Feed ans Herz gelegt.


    Haiku findet in einem weiteren Podcast Erwähnung: in der 19. Folge des Techview Podcast (ogg, ~25mb) von Leszek Lesner. Es ist allerdings nur ein etwa zweiminütiger Beitrag (ab ca. 25:30) über Haiku auf dem EeePC. Eigentlich gehts in dieser Ausgabe um Vistas erstes ServicePack, Debian 4.0 "Etch" und Vista auf einer PS3.

    Zukünftig soll der Techview Podcast wieder regelmäßig gesendet werden. Auch hier gibt es einen RSS-Feed.

    Dienstag, 5. August 2008

    Testsetup für den m68k Port

    François Revol kommt mit seinem Haiku Port auf m68k Plattformen gut voran und meint es wäre an der Zeit zu zeigen wie man seine Entwicklungsumgebung einrichten muss, wenn jemand bei diesem Projekt helfen will.

    Zunächst erklärt François warum er als Zielplattform den Atari Falcon auserkoren hat und keinen Amiga oder alten Mac.
    Der Port muss zum Testen in einem Emulator laufen und das Zielsystem muss zwingend eine MMU und eine FPU besitzen. Damit scheiden schonmal viele Amigas und Macs aus, die meist mit Sparversionen der Prozessoren kamen, die diese Einheiten nicht hatten. Auch die Emulatoren für diese Systeme (Basilisk II und UAE) fallen deswegen aus; sie stellen keine MMU zur Verfügung. Mit WinUAE könnte sich das ändern, aber François hat erstmal keine Lust ernsthaft länger unter Windows zu arbeiten. Vielleicht später, wenn der generelle m68k-Port fertig ist. Dann könnte auch das Projekt für einen neuen 68k-Amiga interessant werden.

    Als eigentlich einziges weit verbreitetes System bleibt der Atari Falcon. Mit ARAnyM existiert ein Emulator, der einen vollständigen 68040 samt MMU simuliert. Außerdem gab es vom Falcon nie so eine Unmenge an unterschiedlichen Modellen wie z.B. beim Amiga oder Mac. Das liegt an seinen Wurzeln als Spieleplattform, die zum normalen Atari ST kompatibel bleiben musste.

    Alle weiteren technischen Einzelheiten, wie man Haiku für m68k kompiliert und den ARAnyM zum Testen konfiguriert, erklärt François in seinem Blog-Eintrag.

    Samstag, 2. August 2008

    6. Thank You Award an Stephan Aßmus

    Der 6. Thank You Award ging mit großen Vorsprung vor seinen Kollegen an Stephan Aßmus. Herzlichen Glückwunsch!
    Der Thank You Award wird alle 2 Monate vergeben. Das bedeutet, nachdem das der 6. war, dass der Award jetzt seit bereits einem Jahr vergeben wird. Wie doch die Zeit vergeht... :)

    Leider muss man sagen, dass diese Ehrung von der Gemeinschaft anscheinend nicht wirklich angenommen wird. Gerade mal 34 Leute stimmten beim letzten Mal ab, obwohl Haikuware in dieser Zeit, nach Karl's Angaben, etwa 5.000 Hits bekam. Auch wundert mich, dass ich der einzige bin, der Kandidaten vorschlägt...

    Ich werde Karl ein paar Vorschläge machen wie der Thank You Award attraktiver werden könnte.
    Wer dazu Ideen hat oder selber dabei mithelfen will, darf gern einen entsprechenden Kommentar hinterlassen.

    Mittwoch, 30. Juli 2008

    Benchmarks für Networking Stack

    Oliver Tappe (zooey) hat den Haiku Networking Stack unter die Lupe genommen und die Geschwindigkeit vor und nach einigen kleinen Änderungen mit anderen Betriebssystemen verglichen.

    Dazu testete er das Localhost Interface mittels:

    netperf -f M -t UDP_STREAM -- -m 32768 -s 65500,65500 -S 65500,65500

    netperf -f M -t TCP_STREAM -- -m 32768 -s 65500,65500 -S 65500,65500

    netperf -t UDP_RR

    netperf -t TCP_RR


    Operating System

    UDP_STREAM

    [MB/s]

    TCP_STREAM

    [MB/s]

    UDP_RR

    [req/s]

    TCP_RR

    [req/s]

    Ubuntu (VM)

    88

    52

    7549

    7379

    Zeta (VM)

    send: 182

    recv: 42

    109

    3256

    3256

    OpenSolaris (VM)

    send: 567

    recv: 49

    195

    2295

    2653

    Haiku (VM) vorher

    2

    29

    1510

    911

    Haiku (VM) nachher

    send: 64

    recv: 4

    65

    1730

    1636






    openSUSE (native)

    737

    576

    41932

    32091

    Haiku (native) vorher

    2

    127

    15898

    12216

    Haiku (native) nachher

    send: 65

    recv: 41

    117

    15745

    11976


    Wie die Ergebnisse zeigen, konnte die UDP Performance durch relativ kleine Änderungen beträchtlich gesteigert werden.

    Oliver erklärt die großen Unterschiede zwischen send und recv mit dem Design des Localhost Interface: Der Sender- und Receiver-Thread blockieren sich oft gegenseitig. Größere Receive-Puffer könnten diese Situation lösen. Oliver wollte jedoch den Test nicht dahingehend manipulieren; es ist eigentlich nicht wichtig und wie man sieht ist das bei anderen Systemen ähnlich.

    Hier die Ergebnisse, bei denen statt des Localhost ein Linux Server über ein Gigabit-LAN (nforce Chipsatz) angesprochen wurde:


    Operating System

    UDP_STREAM

    [MB/s]

    TCP_STREAM

    [MB/s]

    UDP_RR

    [req/s]

    TCP_RR

    [req/s]

    openSUSE

    113

    111

    211

    9714

    Haiku

    38

    40

    595

    632


    Und hier ein realitätsnahes Beispiel bei der Übertragung einer 520MB Datei per FTP:


    Operating System

    FTP get

    [MB/s]

    FTP put

    [MB/s]

    openSUSE

    51

    48

    Haiku

    35

    34


    Aus den Ergebnissen kommt Oliver zu dem Schluss, dass Haikus Netzwerkgeschwindigkeit zwar beiweiten noch nicht perfekt, aber immerhin soweit akzeptabel ist, dass er sich anderen Aufgaben zuwenden kann.

    Marcus Overhagen vermutet, dass sich auch Haikus momentan suboptimal arbeitender Scheduler negativ auf die Netzwerkperformance auswirkt. Der Scheduler, der die verfügbare CPU-Kapazität möglichst effektiv unter die wartenden Programm-Threads verteilen soll, wird seit längerem von GSoC-2007-Student Andre Braga überarbeitet. Hoffentlich sehen wir bald die Früchte seiner Arbeit und damit weitere Geschwindigkeitssteigerungen.