Mittwoch, 20. Mai 2015

Crowdfunding für Grafikprogramm Refraction

Refraction ist ein Bitmap Grafikeditor für BeOS/Zeta von Xentronix, der von der Bedienung her dem Photoshop der damaligen Zeit ähnlich ist. Später wurden die Rechte dann wohl erst an yellowTab verkauft und fielen schließlich in die Hände von Magnussoft, wo Refraction seitdem auf Halde liegt.

Auf Nachfrage von Haiku User Akuji erklärt Refractions Hauptprogrammierer Frans van Nispen, dass das Entfernen von lizensiertem Code (etwa der Seiten-Einroll-Effektfilter und ein Bild-zu-ASCII Plugin) und das übrige Freikaufen der Rechte von Dritten um das Ganze open-source veröffentlichen zu können etwa $10.000 kosten würde.

Die anschließende Diskussion in obigem Thread mag zwar in Teilen interessant sein, geht aber vom Thema her meiner Meinung nach in die falsche Richtung. Sicher, es gibt auch noch andere Grafikprogramme, einige davon bereits open-source (ArtPaint, Becasso) andere nicht (Pixel32), andere die erst portiert werden müssten (Gimp, Krita).
Aber die Frage ist ja nicht, ob diese anderen Programme mittels $10.000 so verbessert werden könnten, dass sie mit den Funktionen von Refraction gleichzögen, bzw. sie mit dem Geld portiert werden könnten. Dafür existiert (noch?) kein Crowdfunding Projekt und selbst dann ist kein Entwickler in Sicht, der die eigentliche Arbeit für diese Summe leistet.
Das kann sich natürlich ändern, aber bis dahin gibt es konkret Frans, der für die genannte Summe Refraction mit den bekannten Funktionen bereitstellen könnte. Obwohl das Ergebnis open-source sein wird, sichert das aber natürlich nicht eine zukünftige Weiterentwicklung, siehe ähnliche Beispiele wie ArtPaint oder Clockwerk.

Die Frage ist also, was wäre einem ein open-source Refraction wert? Das kann jeder auf der Crowdsourcing-Seite Freedomsponsors selbst entscheiden.
Ich befürchte zwar, dass die angepeilten $10.000 nicht erreicht werden, aber man zahlt ja auch nur wenn das Projekt erfolgreich ist.

Freitag, 1. Mai 2015

PVS-Studio analysiert Haikus Quellcode

PVS-Studio ist ein kommerzielles statisches Analysetool für C/C++ Quellcode. Mit ihm wurde kürzlich der gesamte Haiku Code als kostenloser Service gescannt und auf Bugs geprüft. Ähnliches geschieht mit dem Coverity Tool das regelmäßig für Haiku eingesetzt wird, wobei dieses wie Adrien den PVS-Studio Artikel kommentiert, mehr auf sicherheitsrelevante Bugs und undefiniertes Verhalten der C++ Sprache prüft. Der PVS-Studio Ansatz scheint eher auf subtilere Programmierfehler zu zielen.

Die Ergebnisse wurden in zwei Artikeln (Teil 1 und Teil 2) anhand von einigen Beispielen vorgestellt.
Adrien hat dazu einen Post auf der Dev Mailingliste geschrieben, in dem er dazu aufruft gemeinsam die gemeldeten Bugs zu untersuchen und ggf. zu reparieren. Dazu hostet er die Ergebnislisten auf github, zu denen man per pull-request Kommentare etc. hinzufügen kann.
Einige PVS Bugs wurden in den letzten Tagen bereits gefixt (siehe commit logs).