Dienstag, 20. November 2007

1. Tag des Kansai Open Source Forum

Nun ist auch Jorge G. Mare’s Bericht vom 2. Tag auf dem Kansai Open Source Forum online.

An diesem Tag öffnete die Messe um 10 Uhr morgens und war, wie angekündigt, noch besser besucht als der Vortag. Laut Veranstalter waren noch mehr Leute da als im letzten Jahr; nach inoffiziellen Zählungen weit mehr als 1000 Besucher.

Koki und Momoziro-san hatten alle Hände voll zu tun Haiku vorzuführen, Fragen zu beantworten und Handzettel zu verteilen. Leider waren von denen nur noch 50 übrig, und um 14 Uhr war auch schon der letzte unters Volk gebracht.

Gleich in der Früh kam Hiron-san (nach 3-4stündiger Anreise aus Tokushima!) an den Stand zu Besuch, ein alter Bekannter von Koki aus seiner Zeit bei yellowTAB und JPBE.net. Er ist der Programmierer des skin-baren Taschenrechners CoveredCalc, den es für verschiedene Plattformen gibt. Die BeOS Version des Rechners läuft zwar auf Haiku, hat aber noch einige kleine Probleme.

Hiron-san verfolgt das Haiku Projekt sehr interessiert und auch schon einen Bug (bezgl. BMenuItem) gemeldet, der prompt von Axel Dörfler beseitigt wurde. Es wird auf alle Fälle eine eigene Haiku Version von CoveredCalc geben. Weitere seiner Programmen werden hoffentlich folgen.

Nachdem Jorge gecheckt hat, dass sein Notebook für die spätere Präsentation mit dem Projektor im Vorführraum gut zusammen arbeitet, gings zusammen mit Momoziro-san weiter mit den Demonstrationen am Haiku Stand.

Diese waren immer etwas auf das gerade anwesende Publikum abgestimmt. Alle, für die Haiku bzw. BeOS unbekannt war, gab es einen schnellen Überblick was Haiku überhaupt ist mit einen Schwerpunkt auf die Haiku-typischen Features. Darauf folgte die Praxis am Notebook: Tracker/Deskbar, die Vorzüge des BFS (Live Queries, Attibute anzeigen und ändern im Tracker, eigene Attribute in den FileTypes Preferences anlegen etc.). Einige Anwendungen wurden gestartet, um zu zeigen was Haiku bisher her schon kann und wie flott alles vonstatten geht.

Wer schon vertraut war mit BeOS bzw. Zeta konnte bewundern wie weit das Projekt jetzt schon ist; auch anhand einiger vertrauter Anwendungen wie WonderBrush, BeShare, Vision, BePodder und Opera. Der guten alten Zeiten Willen kam dann noch 3Dmov zum Einsatz.

Jorge’s Lieblingsdemo, das Abspielen von 7-8 Videos ohne Bildfehler, musste leider ausfallen, weil das seit ein paar Monaten leider nicht mehr so reibungslos funktioniert…

Ansonsten lief Haiku aber problemlos. Keine Abstürze oder Freezer, nur Tracker musste ab und zu neu gestartet werden.

So auch bei der ab 16 Uhr stattgefundenen Präsentation vor etwa 30 Interessierten, was etwas mehr als der Durchschnitt der Veranstaltungen an diesem Tag war. :)

Sie begann mit einer allgemeinen Einführung über das Projekt, seine Wurzeln in BeOS und dessen Entwicklung, sowie integrierte Komponenten in Haiku’s Sourcecode (selbst weiterentwickelter NewOS Kernel, OpenTracker, OpenBFS, AGG-basiertes Grafik Backend, Freetype als Fontrender System, etc.). Der momentane Status und die aktuellen Entwicklungen (SATA Unterstützung, OSS Port, Webkit Port, GSoC Projekte, etc.) wurden ebenfalls beleuchtet.

Insgesamt waren es 16 Folien, die in 25 Minuten durchgegangen wurden. Die Präsentationsfolien wurden übrigens mit OpenOffice erstellt und sind als PDF online verfügbar (527kB, z.Zt. nur auf Japanisch).

Weiter ging es mit einer Live-Demonstration am Notebook und einer abschließenden Frage-und-Antwort Runde. Dann waren die angesetzten 50 Minuten auch schon um.

Viele Leute kamen noch vom Vortrag mit an den Haiku Stand, um weiterführende Fragen zu stellen.
Unter den Fragestellern befand sich auch Suzuki Kenji, ein ehemaliger BeOS Fan, der heute bei IBM arbeitet. Er war sehr beeindruckt von Haiku's Fortschritten und stellte schon während der Frage-Runde der Präsentation eine sehr gute Frage: Auf welches Publikum zielt Haiku ab?
Die Standard-Antwort, der Fokus auf den Desktop, war da ein bisschen dünn. Sie führt zur kritischeren Frage: Was bleibt für Haiku in der heutigen Computerwelt da noch übrig?
Koki versuchte dieser Frage zuvorzukommen, indem er weiter ausholte. Haiku könnte in den Nischen aufblühen, die auch BeOS schon versucht hat, teilweise erfolgreich, zu besetzen. Zum Beispiel Edirol's Hardware Videoschnittlösung, TuneTracker Radiosoftware oder auch Kiosk Software. Auch wären integrierte Komplettlösungen wie Set Top Boxen oder Media Center denkbar. Oder kleine Desktopsysteme auf Subnotebooks etc.
Trotz Fokus auf den Desktop steht Haiku die Zukunft durch seinen offenen Sourcecode und Lizenz weit offen.

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