Donnerstag, 11. April 2013

Unixmen suchen Schreiberling

Chris Jones vom online Magazin Unixmen hat kürzlich auf der Development Mailingliste nachgefragt, ob jemand Interesse hat regelmäßig Artikel über Haiku für das Magazin zu schreiben. Wie der Name vermuten lässt, ist Unixmen momentan noch ziemlich Linux-lastig, aber offenbar möchte man den Fokus auf Opensource generell erweitern. Eine gute Möglichkeit für Haiku einen kleinen Fuß in eine kleine Tür zu kriegen...

Wer Interesse hat, gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, findet Chris' Kontaktadresse in dem genannten Mailinglisten-Beitrag.

Neueröffnung: Haikuza

Seit kurzem gibt es ein neues Forum für Haiku User: Haikuza.

Gestartet wurde es von lord_webi, offenbar ein BeOS Veteran der ersten Stunde, der in Haiku wieder entdeckt hat was er an BeOS so schätzte. Unter den (zu?) vielen Kategorien bietet das Board auch Internationale Bretter für französische, italienische, spanische und deutsche User. Kein Wunder, ist er doch selbst Deutscher. Internationale Haiku Foren gibt es ja nicht so viele, also ist das vielleicht eine Lücke, die Haikuza füllen kann.

Wer Lust hat, kann ja mal vorbeischauen und m'lord_webi helfen das Forum mit Leben zu füllen. Aller Anfang ist schwer...

GSoC 2013 ohne Haiku

Sechs mal schon hat das Haiku Projekt am Google Summer of Code teilgenommen. 2013, im verflixten siebten Jahr, wurde Haiku nicht auserwählt Studenten über den Sommer Vollzeit in die Opensource Welt einzuführen. Die wahrscheinlichste Erklärung dürfte sein, dass Google nicht immer die selben Organisationen im Programm haben möchte und auch mal anderen Projekten eine Chance geben will. Haiku war in den vergangenen GSoCs sehr erfolgreich, insbesondere in 2012, und wird es halt nächstes Jahr wieder probieren.

Wer trotzdem den diesjährigen GSoC verfolgen will, oder als Student teilnehmen möchte, für den gibts eine Liste aller 170 Mentor-Organisationen.

Freitag, 29. März 2013

Vertragsarbeit an Packagemanager begonnen

Etwas verzögert durch Restarbeiten für ihren letzten Auftraggeber, haben Ingo und Oliver jetzt ihre durch Haiku Inc. gesponserte Arbeit am Packagemanager begonnen. Die letzte große Hürde für Haikus Beta-Phase wird so mit 2 x 320 Stunden angegangen. Da die erwähnten Restarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind, ist es allerdings möglich, dass diese vereinbarte Vertragszeit etwas länger als die angepeilten 2 Monate gestreckt werden wird.

In einem ersten Blogeintrag gibt Ingo einen groben Überblick über die erste Planung der beiden.

Zuerst werden sie sich auf das Erzeugen von Packages konzentrieren. Dazu müssen die BEP Build-Rezepte so angepasst, dass am Ende die zum Bauen von Haiku benötigten Packages rauspurzeln.
Danach kann Ingo seine Arbeit an libsolv abschließen, mit der Abhängigkeiten unter den Paketen gelöst werden.
Oliver nimmt derweil haikuporter und das BEP-Format unter die Lupe. Haiku soll von den Metadaten anderer opensource Projekte profitieren, um Abhängigkeiten von Paketen, aber auch deren Buildfeatures und Bugs zu erkennen. Nach einer Analyse von MacPorts, pkgsrc, Gentoo-Portage und anderen Kandidaten, lassen sich die Gentoo-Portage EBuild Dateien dafür am einfachsten nutzen.
Ggf. werden die BEP Dateien von Python zu Shellscripts oder C++ umgewandelt. Dadurch kann man sich das Parsen sparen und eleminiert das komplexe Python-System, dass mehr Probleme bereiten kann als es zur Zeit Vorteile bringt.

Wenn haikuporter erstmal anhand eines Packagenamens das Paket komplett mit seinen Abhängigkeiten bauen kann, kann man aus mehreren Paketen auch automatisch ein Repository generieren. Ist das geschafft, gehts an die Repository-Infrastruktur, verbesserte Features zur Laufzeit (z. B. Packages installieren und deinstallieren) und die Anpassungen für die Nutzung des Packagemanagements in Haikus Buildsystem.

Wer stets informiert sein möchte, sollte die Blogs von Ingo und Oliver im Auge behalten, ebenso das PackageManagement Wiki.
Der Code lässt sich in ihren GitHub Repos (Ingo, Oliver) verfolgen und im HaikuPorts Repository befinden sich ebenfalls "package-management" Branches unter "haikuporter" und "haikuports".

Endlich NFSv4 integriert

Das "Google Summer of Code 2012" Projekt von Paweł Dziepak wurde jetzt offiziell in Haiku integriert. Paweł hat seit letztem Sommer fleißig in seinem GitHub Branch weiter an NFSv4 gearbeitet und diverse Verbesserungen eingebaut und Fehler behoben. Mittlerweile hat Paweł (wie übrigends alle fünf weiterhin aktiven GSoC Studenten des letzten Jahrs!) Schreibrechte für Haikus "Mainbranch" erhalten. So konnte er die Früchte seiner Arbeit gleich direkt unter eigenen Namen reinstellen.

Um das Netzwerk-Dateisystem selbst einmal ausprobieren zu können, muss man ein aktuelles Nightly Image installieren. Dannach lässt sich das Netzlaufwerk im Terminal per

mount -t nfs4 -p "server_address:path flags" directory

einhängen. Da das NFSv4 Protokoll nicht direkt dafür ausgelegt ist, werden Haikus erweiterte Attribute zur Zeit leider noch nicht unterstützt. Weitere Infos gibt's in Pawełs Blog.

Paweł macht momentan übrigends Urlaub von NFS und wendet sich dafür Sicherheitsaspekten in Haiku zu. In seinem ASLR Branch experimentiert er mit randomisierten Adressräumen und ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen, die das System weniger berechenbar für Angriffe machen.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Alle Google Dinge sind drei

Drei kurze Meldungen die Google und Haiku betreffen.

  • Beim letzten Google Code-In wurden von den teilnehmenden Organisation die beiden besten Studenten gewählt. Diese wurden dann zusammen mit etwaiger Erwachsenen-Begleitung für vier Tage ins Google-Hauptquartier nach Mountain View, Kalifornien, eingeladen.

    Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner:

    • Agustín Zubiaga, Uruguay - Sugar Labs
    • Akshay S Kashyap, India - BRL-CAD
    • Aleksandar Ivanov, Bulgaria - RTEMS
    • Aneesh Dogra, India - Sugar Labs
    • Aviral Dasgupta, India - Sahana Software Foundation
    • Cezar El-Nazli, Romania - BRL-CAD
    • Conor Flynn, Ireland - Apertium
    • Drew Gottlieb, United States - Copyleft Games Group
    • Illya Kovalevskyy, Ukraine - KDE
    • Liezl Puzon, United States - Sahana Software Foundation
    • Mathew Kallada, Canada - RTEMS
    • Matthew Bauer, United States - The NetBSD Project
    • Mingzhe Wang, China - The NetBSD Project
    • Mohammed Nafees, India - KDE
    • Nicolás Satragno, Argentina - The Fedora Project
    • Qasim Iqbal, Canada - Apertium
    • Samuel Kim, United States - Copyleft Games Group
    • Ze Yue Wu, Australia - The Fedora Project

    Die beiden "Haiku-Studenten" waren:

    • Przemysław Buczkowski, Poland - Haiku
    • Vladimir Angelov, Bulgaria - Haiku

    Interessant: es ist nicht nur kein Deutscher unter den Siegern, auch unter "ferner liefen" hatte Haiku keinen einzigen deutschen Schüler/Studenten (Verteilungstorte). Das war beim letzten Mal als es noch Bargeld gab anders. Zufall oder symptomatisch?

  • Das Haiku Projekt wird sich auch dieses Jahr für den Google Summer of Code (GSoC) bewerben. Sollte Haiku als Mentor-Organisation wieder auserwählt werden, wäre dies das siebte Mal in Folge. Beim GSoC haben Studenten die Gelegenheit drei Monate vollzeit und bezahlt in die Opensource-Welt hineinzuschnuppern. Dabei stehen ihnen erfahrene Mentoren der jeweiligen Projekte zur Seite. Die reine Programmierzeit beginnt am 17. Juni 2013 und endet am 23. September 2013. Alle wichtigen Informationen finden sich in der offiziellen Ankündigung.

  • Zu guter Letzt - hat wahrscheinlich sowieso jeder schon mitbekommen - Google war so großzügig dem Haiku Projekt $5.000 zu spenden. Vielen Dank, Google! Für das Haiku Projekt ist das ein ansehnlicher Betrag, der wie alle Spenden in erster Linie in die Entwicklung gesteckt werden soll. Generell entwickelt sich das Spendenaufkommen recht positiv, siehe Haiku Inc.'s Blogpost dazu.

Freitag, 25. Januar 2013

Google Code-In 2012 Bilanz

Der Google Code-In 2012 ist vor kurzem zuende gegangen. 168 Aufgaben wurden in dieser Zeit von den Studenten (alle unter 18 Jahre) für Haiku erfolgreich gelöst.

Da diesmal keine Übersetzungsarbeiten zugelassen waren, lag der Schwerpunkt auf der Programmierung. Es wurden eine Menge Tickets im Bugtracker bearbeitet und über 50 Bep-Dateien geschrieben. Bep-Dateien dienen Haikuporter zum erzeugen von Paketen diverser Anwendungen durch automatisches herunterladen, kompilieren und ggf. patchen direkt aus dem Quellcode. Haikus Paketmanager in spe werden eben diese Bep-Dateien als Grundlage für die eigenen Pakete dienen. Je mehr Beps also bei der Einführung zur Verfügung stehen, desto größer schon zu Beginn das Angebot im zukünftigen "App-Store".

Weitere GCI-Aufgaben war z.B. eine Sammlung freier Klänge für Systemsounds, die wohl bald als Optionalpackage im Terminal mit "installoptionalpackage" herunterzuladen sind. Ebenso entstanden einige Videos, die einige Haiku-typischen Konzepte zeigen, wie Stack&Tile, Translatoren, Queries und (bald) ein "Hello World" in C++.

Bei diesem GCI haben sich eine handvoll Studenten hervorgetan, die auch noch nach Ende des GCI aktiv in der Haiku-Entwicklung sind. Sie sind auch bei einer Sonderpreisverleihung von Google am 4. Februar 2013 dabei, bei der die herausragenden Teilnehmer geehrt werden.
Würde mich nicht wundern, wenn wir den einen oder anderen Studenten in einem zukünftigen Google Summer of Code wiederfinden.

Montag, 17. Dezember 2012

Portier-Klassiker jetzt als freies PDF

Von MC Brown stammt der Klassiker "BeOS: Porting UNIX Applications". Als Buch schon fast vergriffen, gibt es das Werk jetzt als kostenloses PDF zum Download. Ursprünglich 1997 veröffentlicht hat sich natürlich hier und da einiges verändert, trotzdem dürfte es immer noch eine wertvolle Ressource auch unter Haiku sein.

In dem Vorwort zu der PDF-Ausgabe schreibt MC Brown, dass Scott McCreary der Anstoss dieser Wiederveröffentlichung war, es allerdings einige Jahre gedauert hatte bis sie nun unter seinem eigenen Copyright veröffentlicht werden konnte. Jetzt steht es unter der - tief luftholen - Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Unported License.

Super Sache, Danke MC Brown und Scott für seinen Einsatz!