Jorge G. Mare fasst die Ereignisse bei den beiden letzten großen Opensource Veranstaltungen zusammen: O'Reilly's OSCON in San Jose und einige Wochen später die OpenSource World in San Francisco. Einige Bilder und ein kleines Video sind in Koki's Originalartikel zu finden.
OSCON 2009
"Während es in den ersten 10 Jahren von OSCON darum ging die Einstellung des 'Big Business' gegenüber der Philosophie von Opensource zu ändern, könnten die nächsten 10 Jahre dazu dienen der Opensource Gemeinschaft die Möglichkeiten ihrer eigenen Zukunft näher zu bringen." So lautete das Motto für O'Reilly's 11. OSCON Konferenz. Betrachtet man die Erlebnisse von Jorge Mare, Urias McCullough und Scott McCreary, die Haiku auf dieser Konferenz präsentierten, könnte Haiku durchaus Teil dieser Zukunft sein.Gleich gegenüber einer Ruhe Lounge, in dessen Nähe auch Erfrischungen serviert wurden, war kein schlechter Platz, um mit der großen Leinwand eine Menge Leute an den Haiku Stand zu locken.
Neben Haiku User Pete Goodeve, der ebenfalls durchgehend am Stand aushalf, kamen noch einige andere Bekannte aus der Haiku/BeOS Szene vorbei. Darunter Travis Geiselbrecht (NewOS Kernel, der Ausgangspunkt für den Haiku Kernel) und Kurt von Finck (ehemals Gobe Software).
Abgesandte von Microsoft und Canonical (Ubuntu) ließen sich übrigens auch blicken und schienen sehr interessiert an Haikus Entwicklung.
Vom Linux PRO Magazin wurde Rikki Kite empfangen, der den Kontakt zu deren Chefredakteur Joe Casad herstellte, um demnächst einen großen Artikel zu Haiku zu bringen.
Andere Interessante Besucher waren Bill Hoffman von Kitware (Cmake), Bill Kendrick TuxPaint-Entwickler (er hielt sogar eine kurze Debugging Session vom Haiku Port an Urias' Netbook) und David Maxwell vom Code-Analysetool Coverity. Der japanische Tech-Analyst Kaz Miyamoto (Venture Clef) war so beeindruckt, dass er gleich einen kleinen Artikel zu Haiku geschrieben hat.
Mit Kieran Lal, Produktmanager bei Acquia (Drupal), holte sich Jorge einige Tips für das bevorstehende Update der Haiku-os.org Webseite auf Drupal 6.
Am zweiten Tag kam Bryan Smith von der Florida Linux Show mit seinem kleinen Fujitsu Lifebook U810 "Sub-Netbook" vorbei. Urias konnte sich nicht verkneifen Haiku auf dem Minigerät von einem USB-Stick aus zu starten. Alle waren ziemlich aus dem Häuschen, wie gut Haiku auf dem Teil lief! Ein kurzes Video zeigt, dass das einzige Problem der nicht funktionierende Touchscreen war.
Jorge zieht die Bilanz, dass OSCON eine Riesensache war, das man auch das nächste Jahr nicht verpassen sollte. Und zwar nicht nur wegen der kostenlosen Verpflegung während der Veranstaltung...
Opensource World 2009
Die ehemalige LinuxWorld Konferenz war nicht ganz so das gelbe vom Ei, meint Jorge. Anstatt einer regulären .Org-Zone als Ausstellungsplattform für kleine Opensource Projekte, wurden diese in einen abgeteilten Raum verfrachtet. Anstatt eines regulären Stands, bekam Haiku nur einen runden Tisch in der Mitte. Zumindest hatte das den Vorteil, dass mehrere Vorführungen gleichzeitig stattfinden konnte, ohne sich gegenseitig zu sehr zu stören.Unsere drei Helden machten aber aus der Not eine Tugend und trugen Haiku kurzerhand hinaus zu den anderen Ständen. Bei Dell lief ein Laptop auf einem Riesen-LCD; darauf Ubuntu und ein einziges, kleines, ruckeliges Video. Nach der Erlaubnis Haiku von einem USB Stick us zu starten, staunten sie nicht schlecht als Haiku 5-6 Videos zeigte, ohne ein einziges Bild zu überspringen! Sehr schnell bildete sich eine kleine Menschentraube und die Haiku Flyer fanden reißenden Absatz. Urias und Scott zogen dieselbe Nummer bei Fujitsu und Polywell ab!
Am Dell Stand kam Jorge so auch ins Gespräch mit dem japanischen Unternehmen SPark, die im Embedded Bereich entwickeln. Nach einer tiefer gehenden Vorführung wurden Visitenkarten getauscht und, nachdem die BeOS/Haiku Community JPBE.net einige Haiku Workshops plant, wurde auch gleich hier der Kontakt hergestellt.
Ein weiterer asiatischer Kontakt ist der koreanische RedHat Distributor DaouTech. Dessen OSS-Manager, Kang-Il Lee, zeigte sich ebenfalls sehr interessiert und möchte Kontakt halten.
Googles Leslie Hawthorn, die den Google Summer of Code betreut, kam auf ein Schwätzchen vorbei und Jack Small, ein Entwickler von Marten zeigte Interesse für einen Haiku Port. Marten ist ein grafisches Programmiertool, vor allem zum Rapid Prototyping.
Ein ebenfalls sehr interessanter Gast war der Program Director vom Linux Fund, Michael Dexter. Er gab den Tip, dass eine Killer-Anwendung, vielleicht für eine spezielle Hardware-Lösung, durchaus mit einer Finanzierung durch den Fund rechnen könnte. Vielleicht wäre das etwas für Mindworks Clockwerk Präsentationssystem etwas gewesen. TuneTracker wäre ein weiteres Beispiel.
Denkt man an die BeOS Vergangenheit, gab's solche Speziallösungen ja auch schonmal, z.B. Edirol's Videoschnittsystem, das DJ-Equipment FinalScratch oder den Beleuchtungs/Effekt-Manager von Level Control Systems. Oder auch, ahem, BeIA... :)
Wer also eine irre Idee hat, könnte sich damit bewerben.
Alles in allem war auch die OpenSource World nicht schlecht. Doch wegen der Abtrennung der .Org-Zone in so versteckte Räumlichkeiten, fern der "Großen" oder kommerziellen Aussteller, ist eine Teilnahme im nächsten Jahr ungewiss.
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