Für den gcc2/4 Beitrag habe ich kurz bei Ingo nachgehakt, ob ich alles richtig verstanden habe und ihn bei der Gelegenheit gefragt, ob ein Wechsel zu 64bit ähnlich vollzogen werden könnte. Hier ist seine vorläufige Einschätzung:
"Eine ähnliche Methode könnte [man] vermutlich auch für Kompatibilitaetsbibliotheken in einem 64-bit Haiku verwenden. Allerdings sind, wie du schon vermutest, zusätzlich noch erhebliche Änderungen vonnöten:1) und 3) sind relativ überschaubar -- jeweils ein paar Tage Arbeit -- aber 2) ist auf jeden Fall recht aufwendig. Ein paar Wochen sitzt man da mit Sicherheit dran, und bis es brauchbar stabil ist (also all die kleinen Fehler raus sind, die den Kernel ab und zu crashen), wird es wohl einige Monate dauern. 4) ist sehr schwer abzuschätzen, wird aber auch ein ganzer Brocken Arbeit sein."
- gcc 4 muss erweitert werden, dass er ein 64-bit Haiku Target unterstützt.
- Architekturspezifischer Code im Kernel und in den Bibliotheken hinzugefügt/modifiziert werden.
- Der Runtimeloader muss ELF-64 unterstützen.
- Sämtlicher Code muss auf die implizite Annahme geprüft werden, dass Adresspointer 32-bit lang sind. Der Compiler wird an vielen Stellen Warnungen geben, aber vermutlich nicht an allen.
Akut sieht Ingo den Bedarf an einem 64bit Haiku nicht, "aber wenn ALDI-Rechner nur noch mit 4 GB und mehr ausgeliefert werden, wird es langsam wirklich nötig."
Eine gegenteilige Meinung vertritt da Shade's Blogeintrag. Aber wie das so bei einem Opensource Projekt ist, tut sich nur was, wenn die aktiven Entwickler daran Interesse finden. Ich bin mir sicher, wird der Leidensdruck groß genug, wird auch die 64bit Hürde genommen. Und es ist ja nicht so als würde Haiku nicht auf 64bit Maschinen laufen. Wie z.Zt. auf meinem Notebook, auf dem trotz 64bit-fähigem Core2, Ubuntu als 32bit Version läuft.
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