Donnerstag, 29. Dezember 2011

Programming with Haiku, Lektion 22: QuickEdit (1)

Nach einer längeren Verschnaufpause meldet sich DarkWyrm mit einer weiteren Lektion in seinem C++ Kurs "Programming with Haiku" zurück. Es ist der erste Teil in einer kleinen Reihe, die anhand eines simplen Texteditors zeigt, wie man auch etwas größere Projekte plant und verwirklicht.

Das Projekt QuickEdit basiert hauptsächlich auf einen BTextView, der bereits viele der angestrebten Features mitbringt, wie ein Blick auf dessen Definitionen zeigt. Im ersten Teil wird das Hauptfenster mit dem BTextView und die Dialoge samt Funktionalität fürs Laden und Speichern erzeugt. Dabei wird das Translation Kit benutzt, um Formatierungen wie fett, kursiv, Schriftarten und Farben mitzuspeichern.

Alle Folgen von "Programming with Haiku" können in Darkwyrm's Library nachgeschlagen werden.

Freitag, 23. Dezember 2011

Haiku Werbe-/Tutorial-Video

Wer es noch nicht gesehen hat, seit Osterhasi Nickolausi gibt es Haiku: An Inside Look zu sehen (UberTuber spielt es :)), das Matt "RhapsodyGuru" Nawrocki im Rahmen einer Arbeit als "Communication Arts Major" angefertigt hat.

Das etwa 11 Minuten lange Video ist eine Einführung für Leute, die von Haiku noch nicht gehört, oder zumindest noch nicht live gesehen haben. Matt beginnt mit der Vorstellung der grafischen Oberfläche, dass sie für BeOS erdacht und dann von den Haiku Programmierern weiter verfeinert wurde.
Es wird gezeigt, wie man die Deskbar in die Ecken oder an den unteren oder oberen Rand des Bildschirms verschieben kann und wie man mit dem ProcessController aus dem Deskbar-Tray Infos über die laufenden Threads bekommt. Danach sieht man die Möglichkeiten von Stack&Tile zur Anordnung mehrerer Fenster.

Im zweiten Kapitel erfährt man wie per DriveSetup eine Partition anlegt und initialisiert und anschließend Haiku darauf installiert.

Das dritte Kapitel besteht aus einer Montage, die verschiedene Anwendungen wie WebPositive, WonderBrush, Magnify, Mail oder MediaPlayer in Aktion zeigt.

Am Ende kündigt Matt weitere Videos für die Zukunft an. Diese werden dann wahrscheinlich eher Tutorialcharakter haben und einige Features in größerer Tiefe vorstellen und weniger PR enthalten.

Einige solcher Video-Tutorials gibt es übrigens bereits bei Leszeks Haiku Screencasts.

Mittwoch, 30. November 2011

M.Lotz: Zurück von der Bug-Safari

Michael Lotz, momentan Haiku-Vollzeitentwickler, hat einen weiteren Bericht über seine Arbeit geschrieben.

Wie in den Wochen zuvor, war er nochmal total im "Kernelmode" und spürte einigen tief im System versteckten Bugs hinterher. Dabei arbeitete er an einer Erweiterung des Interrupt Routing Codes, was hoffentlich Ticket #8111 lösen wird. Um der Ursache für Ticket #8085 auf die Spur zu kommen, beschäftigte er sich nochmal etwas ausführlicher mit dem Umgang mit "USB Legacy", konnte allerdings trotzdem nicht herausfinden was an Haikus Implementierung falsch sein könnte.

An dieser Stelle bittet Michael inständig Tickets im Bugtracker aufzugeben. Nur so können die Entwickler überhaupt von Problemen erfahren und an Lösungen arbeiten. Insbesondere kritische Fehler, die ein Booten des Systems verhindern, treten oft nur bei bestimmten Hardwarekonfigurationen auf und können daher von jemanden der nicht die gleiche Hardware hat nicht mal erahnt werden.
Ein Beispiel für so einen Fall ist Ticket #8153, welches einzig mit den dort hinterlegten Informationen gelöst werden konnte.

Um Problemen nachspüren zu können die nur bei längerer Laufzeit auftreten, hat sich Michael einen Zweitrechner aufgebaut, damit er nebenher produktiv weiterarbeiten kann. Hier laufen z.B. auch Ermittlungen zu Ticket #7889, bei dem immer wieder ganze Audio CDs ausgelesen werden müssen.

Auf dem Zweitrechner fand auch eine bereits erfolgreiche Detektivarbeit statt, die das Ticket #8068 lösen sollte, ein Bug der den app_server abschießt. Michael stieß bereits selbst auf diesen Crash während er am Treiber für die Sandybridge-Grafik bastelte. Er tritt nur unter VESA auf und, wie sich herausstellte, nur bei Multi-CPU Maschinen. Außerdem schien der app_servers nur Opfer zu sein und nicht der eigentliche Auslöser des Crashs. Ein Skript, das ständig die Auflösung wechselt, konnte den Crash beliebig reproduzieren.
Die Fährte führte zum vm86 Code, der als virtueller 8086 Mode gestattet VESA BIOS Aufrufe zu benutzen. Nachdem er sich etwas in den vm86 Code eingearbeitet hatte, wurde ihm klar, dass Code zum Interrupthandling bei den letzten Änderungen nicht aktualisiert wurde. Leider stellte sich raus, dass zumindest dieser Bug nicht daran lag.

Da der Crash nicht bei Einzel-CPU Maschinen auftrat und der virtuelle 8086 Mode generell nicht anfällig für Thread-Scheduling ist, musste das Problem beim Verlassen des 8086 Modes liegen. Wie Michael herausfand, wird dabei nicht alles wieder so hergestellt, wie es vor dem Eintritt in den 8086 Modus war. So wurde auch das %fs Register wieder hergestellt, das Haiku für den CPU-spezifischen Thread Local Storage (TLS) (eine Art Thread-gebundener Speicher) verwendet. Das geht solange gut, bis der Thread der den Mode-Wechsel macht durch den Scheduler auf eine andere CPU gewechselt wird während er sich noch im 8086 Modus befindet. Beim Wechsel zurück in den User-Modus stürzt dann der nächste ab, der TLS benutzt.
Der eigentliche Fix für den Bug waren dann nur wenige geänderte Zeilen im Programmcode.

Das zeigt mal wieder, was für große Auswirkungen kleine Änderungen haben können. Und wie wenig der Umfang eines Code-Commits den dahinter stehenden Aufwand wiederspiegeln.

Am Ende seines Blogs kündigt Michael seine Pläne für die nächste Zukunft an: Es geht wieder zurück zum Funknetzwerk. Allerdings nicht um Wifi selbst oder dessen Verschlüsselung; das ist bereits funktionsfähig. Ihm geht es um die Alltagstauglichkeit, und das ist in erster Linie die automatische Anmeldung an Netzwerken ohne ständige Passworteingabe.
Dazu wird er eine API zum Verwalten und sicheren Speichern von Passwörtern, Schlüsseln und Zertifikaten verallgemeinern und implementieren, die Axel Dörfler vor einiger Zeit mal geplant hat. Diese wird dann systemweit zur Verfügung stehen und kann auch von anderen Anwendungen genutzt werden. Davon könnte beispielsweise WebPositive profitieren, um die Logins zu diversen Webseiten zu verwalten.

Donnerstag, 24. November 2011

Wieder ein "Haiku Stipendium" in Neuseeland

Die University of Auckland in Neuseeland setzt weiter auf Haiku als Plattform für ihre Forschungsarbeit. Hier wurde unter Christof Lutteroth und Gerald Weber das "Auckland Layout Model (ALM)" entwickelt und auch "Stack & Tile" zur Anordnung von Fenstern und andere GUI Projekte, wie das Umbauen von GUI-Elementen durch den Benutzer zur Laufzeit, wurden hier erdacht.
In der Vergangenheit wurde dafür schon einmal ein Stipendium vergeben, damals ein volles 3-Jahres-PhD-Scholarship an Clemens Zeidler, und jetzt wird ein weiterer Haiku Entwickler in den Genuss eines finanzierten 2-montigen Sommerstudiums in Kiwi-Land kommt. Alex Wilson, der über den Google Summer of Code 2010 zu Haiku kam und dabei tief in das Layout Management vorgedrungen ist, ist wohl die Idealbesetzung für die Forschungsarbeit "Integrating Web Apps and GUIs". Eine Super Chance für Alex sich und nebenher auch Haiku weiterzuentwickeln!

Doch damit nicht genug. Neben diesem Stipendium über 5.000 $NZ würde das Computer Science Department unter Christofs und Geralds Führung gern noch weitere Haiku-basierte Forschungsobjekte betreuen. In einem offenen Brief suchen sie daher nach Leuten mit abgeschlossenen Studium, die ihr Ph.D. oder Master in diesem Feld machen wollen. Sie müssten dabei zwar für die anfallenden Gebühren aufkommen, in vielen Ländern gibt es für so ein Auslandsstudium allerdings diverse Stipendien.
Wer bereits Gelder von einer Universität erhält, kann als Gastforscher untergebracht werden, erhält einen Arbeitsplatz an der Uni und kann dann einige Zeit mit den Forschern der University of Auckland zusammenarbeiten. Viele Unis unterstützen solche Gastbesuche auch finanziell.

Wer Interesse hat ernsthafte Forschung unter Haiku zu betreiben, und das auch noch praktisch in Mittelerde, möchte sich bei Christof Lutteroth oder Gerald Weber melden.

Freitag, 18. November 2011

Berichte von Michael Lotz' Auftragsarbeit

Wie berichtet, arbeitet Michael Lotz zur Zeit im Auftrag von Haiku Inc. mehr oder weniger Vollzeit an Haiku. Ab und an schreibt er darüber auf seinem Blog auf der Haiku Webseite. Bisher sind zwei sehr detaillierte Berichte dort erschienen, die ich hier nur kurz zusammenfassen werde. Natürlich wünschen sich alle Haiku Fans noch öfter Statusberichte lesen zu können, allerdings sagt Michael selber, dass seine Arbeit oft langwierig ist und für Außenstehende meist wenig spektakuläre Erfolge zeitigt.

Der erste Monat der Vertragsarbeit
vom 27. Oktober 2011

Das erste große Ziel waren WPA-verschlüsselte Funknetzwerke. Nachdem unverschlüsselte und WEP-kodierte bereits seit einiger Zeit funktionierten, war dies ein ziemlich schwerwiegender Schwachpunkt, da nur WPA2-verschlüsselte Netzwerke adäquate Sicherheit bieten. Der Weg führt über den in der UNIX-Welt verbreiteten wpa_supplicant, der in der Vergangenheit schon von mehreren Leuten versucht wurde zu portieren, aber nie wirklich problemlos lief.
Nachdem Michael den entscheidenden Bug schon im Sommer beseitigt hatte, fehlte noch eine echte Integration in Haiku. Das Problem war, dass der wpa_supplicant aus der Ein-Thread-UNIX-Welt stammt und sich nicht ohne weiteres in die Multi-Thread-Welt von Haiku einfügt. Anstatt sich abzuspalten und den wpa_supplicant nun komplett auseinanderzunehmen - und sich dadurch von zukünftigen Entwicklungen abzukoppeln - entschied sich Michael die ganze Sache zu serialisieren. Das heißt Anfragen werden nacheinander abgearbeitet, wie aus der UNIX-Welt gewohnt.
Das war nicht ganz trivial, aber am Ende wurde es zu einer ziemlich stabilen Komponente, die man als OptionalPackage installieren kann. Mit einem aktuellen Nightly Image geht das im Terminal mittels installoptionalpackage wpa_supplicant.
Zur Auswahl des Funknetzwerks und Eingabe des Passworts erscheint momentan noch jedes mal ein kleines Fenster. Später soll das Passwort in einer Art Schlüsselbund sicher aufbewahrt werden. Das soll dann aber eine allgemein nutzbare Lösung werden, es muss also erst eine gute API entwickelt werden.

Die zweite große Herausforderung war die Unterstützung für Michaels neuen Thinkpad X1, den er sich nicht zuletzt zulegte, um effektiver arbeiten zu können als mit seinem in die Jahre gekommenen HP Laptop. Mit einem 2.5GHz schnellen Core i5, Sandybridge Chipset und integrierter Intel Grafik, Wifi und HDA-Audio, sollte Haiku ohne große Probleme darauf zum Laufen zu bekommen sein. Gerade auch weil Intel gut mit Opensource Treiber zusammenarbeitet und Spezifikationen verfügbar macht.
Neben den momentan noch nicht nutzbaren USB 3.0 Ports und dem noch stummen HDA Audio, fiel sofort die nicht unterstützte Sandybridge-integrierte Grafik auf. Da der VESA Modus nicht die native Auflösung brachte, war alles verzerrt und verschwommen. Um richtig arbeiten zu können, musste also der intel_extreme Treiber aufgebohrt werden. Das gelang Michael auch nach relativ kurzer Zeit, jedoch hängt alles noch von der korrekten Initialisierung durchs BIOS ab und die Ausgabe über HDMI funktioniert noch nicht.

Nachdem er wegen Krankheit etwas ausgebremst wurde, ging Michael zur Abwechslung auf Bugjagd indem er sich ein paar interessante Einträge im Bugtracker vornahm. Die Ursache eines interessanten Effekts, bei dem ein Fenster beim Wechsel der Arbeitsfläche auf der verkehrten Arbeitsfläche gezeichnet wird, konnte er leider noch nicht aufspüren.

Dies zeigt einen der Hauptvorteile so eines Zeitvertrags: Man hat die Zeit schwierigen Problemen nachzugehen, auch wenn in diesem Fall die Lösung noch aussteht. Gleichzeitig zeigt es aber auch wie frustrierend es sein kann Stunde um Stunde im System zu wühlen, und am Ende das ursprüngliche Problem doch nicht gelöst zu haben. Stress, dem man als Freizeit-Programmierer aus dem Weg gehen kann, nicht aber wenn man so gewissenhaft wie Michael einen Vertrag erfüllt.


Grüße aus dem Kernel Debugging Land
vom 17. November 2011

Seit dem letzten BeGeistert ist Michael in Kernel und Speichermanagement vertieft. Während des BeGeistert Code Sprint hat er zusammen mit Ingo Weinhold Abstürze durch zufällig überschriebene Speicherbereiche und nicht freigegebenen Speicher untersucht. Dazu haben sie diverse Mechanismen zum Debuggen entwickelt, die helfen die Ursachen von speicherabhängigen Abstürzen zu ermitteln.
Ein weiteres Debugging Tool wurde geschaffen, um nachvollziehen zu können welcher Prozess Speicher anfordert ohne ihn wieder freizugeben. So konnte Michael feststellen warum selbst bei einem ruhenden System die Speicherauslastung stetig stieg. Dabei stellte sich heraus, dass der freie Speicher gar nicht wirklich immer weniger wurde, sondern dass er nur falsch berechnet wurde. Jetzt wird die Speicherauslastung richtig angezeigt, was nicht nur eine kosmetische Korrektur ist, da dieser Wert natürlich auch beeinflusst wie das System reagiert (wenn es z.B. denkt der Speicher würde knapp).

All diese Debug Tools wendet Michael an, wenn er Tickets in dieser Richtung aus dem Bugtracker bearbeitet. Oft müssen dazu vom Bugmelder noch einige Infos erfragt werden, was durch das hin und her der Emails und evtl. Zeitzonenunterschiede eine oft mal recht langwierige Geschichte sein kann.
Zudem konnte er den Bug meistens nicht auf seiner Hardware nachvollziehen, wodurch er viel blind in der Logik des Codes herumstochern muss. Jetzt lässt Michael auf einigen seiner anderen Rechner Stresstests laufen und hofft so die Fehler reproduzieren zu können.

Auch wenn dieses Kerneldebugging nicht dafür taugt aufsehenerregende Berichte zu schreiben, die Enduser - immerhin die Mehrheit der Spender für diese Aktion - gerne sehen, so ist es doch dringend nötig. Nur so kann Haiku zu einem stabilen System werden und Alpha/Beta-Phasen irgendwann hinter sich lassen.
Auftragsarbeit ist dazu wie geschaffen, da man sonst kaum Zeit findet so tief in das System einzusteigen und dran zu bleiben. Außerdem gibt es nur wenige, die sich dazu gut genug auskennen, und noch weniger, die sich dazu offenbar so gut wie Michael Lotz dazu motivieren können.

Freitag, 11. November 2011

Wechsel von SVN zu Git

Am 12. November 2011 ist es soweit, der komplette Haiku Sourcecode wandert aus dem Subversion (SVN) Repository in ein Git basiertes System. Durch das einfachere Abspalten und Zusammenführen in/aus privaten Kopien der offiziellen Codebasis, soll Entwicklern die Mitarbeit an Haiku erleichtert werden. Außerdem ist dieser Prozess unter Git erheblich schneller als mit SVN und lokale Änderungen (Patches) können auch nach längerer Zeit noch in die Codebasis eingefügt werden. Durch Dienste wie GitHub oder Bitbucket kann man auch einfach seine lokalen Änderungen veröffentlichen und damit anderen Entwicklern Einblick gewähren. Gefallen die Änderungen, können sie einfach in die offizielle Codebasis übernommen oder dazu ein Patch generiert werden.

Zu diesem Thema gab es beim letzten BeGeistert einen Vortrag von Oliver Tappe, der die Recherche für den Wechsel des Systems durchführte und natürlich auch maßgeblich bei dessen Umsetzung beteiligt ist.
Den Vortrag gibt es in vier Teilen als "Migrating Haiku from SVN to Git" [1][2][3][4] bei YouTube.

Für alle Entwickler und Image-Bauern bedeutet das, dass ab 12. November 2011 das SVN Repository nur noch schreibgeschützt existiert und alle auf das neue Git Repository zugreifen sollten. Dazu existiert bereits eine kleine Anleitung.

In Kürze (und unter Vorbehalt, da ich es noch nicht selbst ausprobiert habe) geht das Runterladen des Sourcecodes für alle ohne Commit-Rechte nun so:

1. Git installieren - in Zukunft ist das natürlich automatisch in den Images

installoptionalpackage git

2. Git konfigurieren - wird unter ~/.git/ gespeichert
git config --global user.name "Hans Mustermann"
git config --global user.email "hans.mustermann@email.de"

3. Source runterladen
git clone git://git.haiku-os.org/haiku
Wer nicht unter Haiku arbeitet, benötigt noch die Buildtools:
git clone git://git.haiku-os.org/buildtools

4. Source updaten
cd /Pfad/haiku/haiku
git pull

Google Code-In 2011

Wie schon im letzten Jahr, ist Haiku auch dieses Jahr wieder beim "Google Code-In (GCI)" mit dabei. Das ist praktisch der kleine Bruder des "Google Summer of Code (GSoC)", nur das hier viele kleine Aufgaben zu lösen sind, die nicht unbedingt mit Programmierung zu tun haben und sich an jüngere Schüler/Studenten richtet.

Die Kategorien sind wie letztes Jahr: Dokumentation, PR, Qualitätssicherung, Recherche, Training, Übersetzung und User Interface Untersuchungen.

Anders als im letzten Jahr können diesmal nicht mehr jederzeit neue Aufgaben hinzugefügt werden. Am 21. November geht's los und erst am 16. Dezember kann nochmal nachgelegt werden. Der ganze Spaß endet dann am 16. Januar 2012. Details zu den Regeln gibt's auf der offiziellen Google Code-In Seite.

Wer neben den schon vorhandenen Ideen noch weitere für mögliche Aufgaben hat oder als Mentor mithelfen möchte, möge sich bitte auf der allgemeinen Haiku Mailingliste melden.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Chance für 1.000 EUR für HSA/BeGeistert

Die Diba Bank hat gerade einen kleinen Publicity Stunt laufen, von dem auch Haiku profitieren könnte. Bis zum 15. November 2011 können angemeldete Vereine Stimmen sammeln; die 1.000 mit den meisten Stimmen erhalten jeder 1.000 EUR.

Auch die "Haiku Support Association e.V." (HSA) ist mit von der Partie. Sollte die HSA die 1.000 EUR einstreichen können, wird das Geld zur Finanzierung des BeGeistert Treffens genutzt, oder für eine ähnliche Aktion um Haiku voran zu bringen.

Mit jeder Email-Adresse lassen sich 3 Stimmen vergeben, woraufhin man jeweils eine Bestätigungsmail erhält in der man auf einen Link klicken und auf der sich öffnenden Webseite nochmals einen "Stimme abgeben" Button klicken muss.

Das Banner rechts in der Seitenleiste führt direkt zur Abstimmung für die HSA.

Da man doch recht viele Stimmen braucht, um in die Top 1000 zu kommen, wäre es schön wenn viele Freunde und Familie mit dem Abstimm-Link spammen würden, bzw. ein Banner auf ihre Seite verlinken würden... :)

Update:
Übrigens, wie in der FAQ nachzulesen ist, wird die DiBa Bank die gesammelten Daten nicht für Werbezwecke verwenden oder weitergeben. Die Aktion findet unter der Schirmherrschaft der Familienministerin statt.

Achtung:
Sieht so aus, als ließe sich die Bestätigung nicht mit WebPositive durchführen. :(
Mit BeZilla geht's aber. Wer den nicht installiert hat, im Terminal "installoptionpackage BeZillaBrowser" ausführen.

Update 2:
Die Aktion ist jetzt vorbei und wir sind mit 1.595 Stimmen leider nur auf Platz 1.827 gekommen. Für den 1.000sten Platz hätten wir satte 7.902 Stimmen gebraucht...
Trotzdem vielen Dank an alle, die die HSA unterstützt haben!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Abstimmung zum 25. Thank You Award

Momentan läuft die Abstimmung zum 25. Thank You Award.
Die Kandidaten diesmal:

  • jan__64 - Für YAB, ein erweitertes yabasic, mit dem man schnell und einfach Programme für Haiku schreiben kann ohne sich gleich in C++ stürzen zu müssen.

  • Cipri Nedisan - Für seinen auf mupdf basierenden Haiku PDF Viewer.

Update:
Als Gewinner steht nun Cipri fest, der nur ganz knapp vor Jan lag. Herzlichen Glückwunsch!

Donnerstag, 29. September 2011

WPA Verschlüsselung auf gutem Weg

Nachdem man ja schon seit geraumer Zeit kabellos ins Netzwerk kann, war das bisher nur per ungenügender WEP-Verschlüsselung möglich, oder gleich komplett unverschlüsselt. Axel Dörfler hat dafür den Grundstein gelegt und auch schon das sichere Protokoll WPA vorbereitet, allerdings letztendlich nicht zum Laufen gebracht.

Jetzt hat Michael Lotz, der am 26. September 2011 seinen halbjährigen Auftrag begonnen hat, dieses Manko beseitigt und einen ersten Schuss zur WPA-Unterstützung veröffentlicht. Ab einer Haiku Version r42775 kann man die Sache ausprobieren. Zusätzlich zu diesem aktuellen Haiku Image ist ein optionales Paket per Terminal nachzuinstallieren:
installoptionalpackage wpa_supplicant

Per Netzwerkstatus Applet lässt sich nun ein Funknetzwerk auswählen. Kurz darauf erscheint ein Fenster, indem man die Verschlüsselung und das entsprechende Passwort eingeben muss. Hex-Schlüsseln ist ein "0x" voranzustellen.
Klappt alles, sollte dann automatisch die Verbindung aufgebaut werden.

Solange es noch keinen Passwortmanager gibt müsste man das Passwort jedesmal neu eingeben. Um das zu vermeiden lässt sich ein Datei anlegen, und zwar als /boot/common/settings/network/wireless_network.

Darin sind die Verbindungsdaten nach folgendem Muster einzugeben:

Update:
Der Netzwerkname darf nicht in Anführungszeichen ("") eingeschlossen werden, wie ich fälschlicherweise angegeben habe. Also sieht's so aus:

network SSID-des-Netzwerks {
 authentication wep|wpa|wpa2
 password Passwort-Zeichenkette
}

Auch vom Terminal aus lässt sich mit einem Funknetzwerk verbinden:
ifconfig <Interface> join <SSID> [Passwort]

Ich muss das Ganze zwar erst noch ausprobieren, aber es scheint als hätte Michael schon in der ersten Woche seines Auftrags ein von sehr vielen Leuten vermisstes Feature geliefert! Super!

Veranstaltungen des Jahres 2011

Diesen Sommer fanden einige Konferenzen statt, bei denen auch Haiku vertreten war.

Haiku Down Under

Am 21.08.2011 fand das 4. Haiku Down Under der australischen Haiku User statt. Wieder lud Phil "Sikosis" Greenway in die Räumlichkeiten der Queensland Universität in Brisbane ein. Das Event wurde zeitgleich per Live-Stream übertragen, so dass auch noch andere User virtuell dabei sein konnten. Mark "BeMark" Patterson und Daniel Devine waren ebenfalls vor Ort.

Leider gab es einige technische Probleme, durch die das Interview mit Matt Madia nicht übertragen wurde und die für später geplante netPanzer Session fiel auch ins Wasser.
Die drei Vorträge funktionierten dann allerdings: Sikosis hielt eine kleine Programmierstunde zum Lesen und Schreiben von Dateien unter Haiku. BeMark nahm das später wieder auf, als er die Unterschiede dazu unter der plattformunabhängigen API Qt herausarbeitete. Daniel führte dann Python Web-Entwicklung unter Haiku vor, u.a. django und SickBeard.

Auch diesmal gab es für die "zugeschalteten" Besucher wieder etwas zu gewinnen. Daily Haiku und Haiku PC sponsorten die Haiku R1/Alpha3 CD, gewonnen von eNIGMA und DarkWyrms eBook "Learning to Program with Haiku", das an Omnimancer ging.

Wer nochmal genauer nachlesen möchte, für den hat Sikosis ein Blog geschrieben, die Aufnahme des Streams gibt es auch und auch die Vortragsfolien und den Code der Programmier-Sessions.

Ohio Linux

Von 9. bis 11. September 2011 fand das Ohio LinuxFest statt. Leider gab es bisher nichts darüber zu lesen wie es gelaufen ist. Aber ich vermute Joe Prostko und Mike Summers hatten Spaß an der Sache...

François auf Eurotour

Der wahrscheinlich fleißigste Konferenzgeher und Haiku-Promoter dürfte François Revol sein. In einem Blog gibt er einen kurzen Abriss seiner Stationen dieses Jahres:
  • FOSDEM 2011, 5./6. Februar 2011
    Wie schon öfters in den Jahren zuvor war François mit einigen anderen Haiku Entwicklern mit einem eigenen Stand auf der FOSDEM. Hier zeigte er dem interessierten Autor von JamVM einen Portierungsversuch, was mit dessen Hilfe Jérôme Duvals commit ermöglichte.
    Ein interessanter Vortrag über Importfilter für OpenOffice/LibreOffice könnte eines Tages den Anstoß für einen Filter für alte Gobe Dokumente liefern.

  • QEMU User Forum, 18. März 2011
    Einige Vorträge zeigten QEMUs Bedeutung bei der Bewahrung unseres digitalen Erbes, so auch für die Bedienung alter Betriebssysteme. François zeigte wie QEMU den Haiku Entwicklern beim Aufspüren und Fixen von Bugs hilft, und wie dies wiederum einige Bugs in QEMU finden und lösen half.

  • RMLL, 9. bis 14. Juli 2011
    Den gerade noch organisierten Stand musste sich François mit CAcert teilen. Was ein bisschen peinlich war, weil Haiku R1/alpha3 aus Versehen ohne gültige CAcert Zertifikate rauskam...
    In einem spektakulären Ausbruch des zivilen Ungehorsams weigerte sich François vor Kameras und Zeugen der Windows 7 EULA zuzustimmen und installierte stattdessen Haiku drüber! Skandal! :)
    Einer seiner Vorträge hieß "What's new in Haiku", in einem weiteren beleuchtete er den Einfluss von FLOSS Tools auf die Entwicklung des Internets. Noch ernster ging es bestimmt bei den politischen Vorträgen zu, die sich mit den Bedrohungen für Freie Software und das Internet beschäftigten, wie ACTA, Softwarepatente, Einschränkung der Netzneutralität. François berichtet, wie er 10km zu Fuß zu seinem Abgeordneten ging, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und er mit einem Silver π für seine Teilnahme am "La Quadrature du net" ausgezeichnet wurde.

  • Chaos Communication Camp, 10. bis 14. August 2011
    Beim CCC ging's natürlich nicht um Haiku, aber scheint eine sehr coole Veranstaltung gewesen zu sein. In seinem Blog linkt François zu allerhand interessanten Geek Gadgets.

  • DublinCore 2011, 21. Bis 23. September 2011
    Die DublinCore Konferenz widmete sich den Problemen von Metadaten beim Austausch zwischen unterschiedlichen Plattformen. Durch Haikus ausgiebige Nutzung von Dateiattributen, konnte François die Probleme in der Praxis demonstrieren. Dazu zeigte er einen Screecast, in dem er in Haiku in VirtualBox laufen ließ und eine People-Datei in ein NTFS-Image verschob, von dort in ein Linux ext2-Image und wieder zurück zu Haiku. Dabei gingen sämtliche Daten in den Attributen verloren; sie wurden ersetzt durch "linux.user.META:email" mit dem Typ "XATR".
    Ein weiteres Thema war die Initiative Europeana Linked Open Data, deren Datenbank zu Sammlungen vieler europäischer Museen und Bibliotheken zum großen Teil RDFs enthalten. Diese bauen auf XML auf und sind so leicht zu bearbeiten und durchsuchen.

Und damit nicht genug, plant François noch an folgenden Veranstaltungen teilzunehmen:

  • fOSSa, 26. Bis 28. Oktober 2011

  • BeGeistert, 29./30. Oktober 2011

  • Alchimie 111111, 11. bis 13. November 2011

  • JDLL, 17. bis 19. November 2011

  • Chaos Communication Camp (CCC), Dezember 2011

  • FOSDEM, Anfang 2012

Mittwoch, 28. September 2011

Registrierung für BeGeistert 024 eröffnet

Wie schon lange bekannt, findet das 24. BeGeistert Treffen am Wochenende 29./30 Oktober 2011 wie immer in der Düsseldorfer Jugendherberge statt. In der darauf folgenden Woche wird es auch wieder einen Code Sprint geben, bei dem gemeinsam kräftig an Haiku programmiert wird.

Jetzt kann man sich auch offiziell anmelden, damit die nötigen Räumlichkeiten reserviert werden können, aber vor allem, um sich ein Bett in der Jugendherberge zu sichern.
Mit knapp 25 EUR pro Nacht inklusive Frühstück ist das unschlagbar preiswert und natürlich direkt vor Ort. Dazu kommen dann noch 35 EUR für das BeGeistert-Wochenende samt Mittagessen.

Als Programm ist bisher geplant:

  • Ingo Weinhold demonstriert uns den Paketmanager

  • Oliver Tappe führt uns weg von SVN und hin zu GIT für Haikus Source-Verwaltung

  • Stephan Aßmus (falls er es terminlich schafft) zeigt Tips zum Layout Management

  • Matt Madia berichtet von seiner Arbeit für Haiku Inc.

  • Außer diesen Vorträgen und Workshops soll es eine "Patch Hour" geben, bei der versucht wird so viele Patches wie möglich aus dem Bugtracker in den Haiku Trunk zu überführen.

Alle Infos finden sich auf BeGeistert.org, eine gute Übersicht bietet auch Haiku-os.org's Event Kalender.

Samstag, 24. September 2011

Ergebnisse vom Google Summer of Code 2011

Der GSoC 2011 ist jetzt ja schon eine Weile rum und jetzt wirds höchste Zeit auch hier die Ergebnisse zu verkünden. Leider waren nicht alle acht Projekte erfolgreich; nur die Hälfte hat die Abschluss-Beurteilung positiv überstanden:

  • Mike Smiths: Gast-Erweiterungen für Haiku unter VirtualBox
    Maus- und Zwischenablagen-Übernahme zwischen Hostsystem und Haiku funktionieren, genauso wie Datenaustausch über gemeinsame Ordner. Einzig eine bessere Grafikkartenunterstützung (wenn ich das richtig verstehe) ist unvollständig, da Haikus app_server ein zur 2D-Beschleunigung nötiges Feature fehlt. Dadurch ist der normale VESA Modus momentan noch schneller.
    Leider macht die Kompilierung unter GCC2 Probleme, weswegen es die zum Test verfügbaren OptionalPackages nur für GCC4 bzw. GCC4hybrid kompilierte Haiku gibt (mit schnellem VESA oder mit langsamer Video-Unterstützung).
    Mehr Infos in Mikes Blog und in Mentor Alexander von Glucks Email.
    Source: GitHub

  • Nathan Heisey: SDL Upgrade auf V1.3
    Wie in Nathans Blog zu lesen, gibt es noch ein paar kleine Problemchen, die es noch lösen gilt: Ändert man die Fenstergröße stürzt das SDL Programm ab, Wechsel zwischen Fenster-/Vollbildmodus führt zum Verlust der Tastatureingabe, startet man ein OpenGL Programm im Vollbildmodus bekommt man nur einen weißen Bildschirm.
    Nathan möchte weiter an SDL arbeiten nachdem er sich eine kleine Verschnaufpause gegönnt hat.
    Dank der großzügigen Unterstüzung durch Co-Mentor Ryan C. Gordon vom SDL-Team, ist der Code bereits in den offiziellen SDL-Trunk eingeflossen. Der Status des SDL-Haiku Branches lässt sich durch einen Buildbot live mitverfolgen.
    Source: BitBucket

  • Gabriel Hartmann: USB-Videotreiber für Highend Webcams
    Durch seine Nähe zur Hardware hatte (und hat) das Projekt so seine Tücken. Abstürze von Haiku und Webcam waren an der Tagesordnung und die Ursachen waren nur sehr zeitaufwendig und kompliziert zu ermitteln. Momentan kann eine Verbindung zur Kamera erfolgreich aufgebaut werden, aber bewegte Bilder sind leider noch nicht zu sehen.
    Details finden sich in Gabriels Blog.
    Der Source ist bereits Teil von Haiku: Commit r42688

  • Sean Healy: Anbindung von Skriptsprachen an die C++ API
    Die Anbindung von Perl und Python sind schon fast komplett, dabei wurde Python noch nicht ausgiebig getestet. Die lange Liste der umgesetzten Klassen findet sich in Seans Blog. Nach GSoC möchte sich Sean noch unter anderem um Funktionen und Templates zur Parameterübergabe kümmern und natürlich Bugs fixen.
    Source: OsDrawer

Die anderen vier Projekte haben den Summer of Code leider nicht erfolgreich abschließen können. Das lag zum Teil an mangelnder Kommunikation und zu geringen Fortschritten in den verschiedenen Phasen des GSoC. Aber auch Zeitzonenunterschiede zwischen Student und Mentor waren ein Problem, und vor allem dass bei manchen Studenten das GSoC Programm bereits begonnen hat, während sie noch Prüfungen zum Ende ihres Semesters abzulegen hatten.
Von den nachfolgend gelisteten vier Projekten haben sich in ihren Blogs Dario "Barrett" und Jack "jrabbit" zu ihrer Bewertung geäußert, bzw. angekündigt, trotzdem an ihrem Projekt arbeiten zuwollen. Kudos!

  • Dario Casalinuovo: Services Server und Integration von Kontakt-Dateien
    Source: GitHub

  • Jian Jiang: USB 3.0 Unterstützung
    Der Source ist bereits Teil von Haiku: Commit r42511

  • Jack Laxson: Bâtisseur: Ein Build-Server für alle Fälle
    Source: GitHub

  • Ankur Sethi: Portierung von ZFS
    Source: GitHub

Auch wenn leider nur 50% der Projekte wirklich erfolgreich waren, so haben doch zumindest auch die meisten anderen Arbeiten genügend Früchte getragen, um darauf aufbauen zu können.
Danke an alle Studenten und Mentoren und alle die hinter den Kulissen für ein weiteres tolles GSoC gesorgt haben!

Donnerstag, 18. August 2011

10 Jahre Haiku

Heute, am 18. August 2011, wird das Haiku Projekt 10 Jahre alt! Herzlichen Glückwunsch, liebes Haiku!

An diesem Datum wurde der erste Post in die damals noch "OpenBeOS" heißende Mailingliste geschickt. Wie sich herausstellte, war dies der Startschuss zu einem Ironman-Marathon, nicht zum damals noch naiv erwarteten 400m Hürdenlauf...
Auch nach 10 Jahren ist die R1 noch nicht fertig, aber nach der mittlerweile 3. Alpha, ist sie doch in greifbare Nähe gerückt. Feierlich erhebe ich mein Glas, aufdass nicht mehr viele Geburtstage zu feiern sind, bis wir beginnen können der R2 entgegenzufiebern.

Danke an alle Devs und User für 10 tolle Jahre, die wir gemeinsam an etwas Großem gearbeitet haben!


Mittwoch, 17. August 2011

Ergebnisse aus User-Umfrage

Letzten Herbst konnte man bei einer wissenschaftlichen Umfrage teilnehmen, die die Zusammensetzung und Erwartungen der Haiku Gemeinschaft untersucht hat. Diese Umfrage war Teil von Miroslav Stimac's Masterarbeit, die man jetzt auch in Buchform bestellen kann.

Den Umfrageteil und dessen Auswertung (Kapitel 6 der Arbeit) gibt es erfreulicherweise auch kostenlos als PDF.

Auch für nicht-Statistiker enthält das PDF einige interessante Zahlen über die Haiku Gemeinschaft. Ich picke hier mal einige raus.

Zunächst ist da die Zahl der Teilnehmer an der Umfrage, die mit ihren 24 Fragen etwa 10 Minuten bedurfte, also keine kurze Klick-und-weg Wegwerfumfrage war. Knapp 1300 Haiku-Interessierte haben die Formulare ausgefüllt.
Selbst wenn nicht alle Haiku User mitgemacht haben, bestätigt das die immer gefühlte geringe zahlenmäßige Größe der Gemeinschaft.

Frage 3 fragte welche Betriebssysteme mindestens einmal pro Woche benutzt werden. Von 1200 Antworten entfielen nur 31%, 405 Stimmen, auf Haiku. Von den an Haiku Interessierten, benutzen das System also momentan nicht mal ein Drittel regelmäßig.

Aus Frage 9 ergibt sich, dass ca. 70% vorher BeOS benutzt haben und nur 30% komplett neu zu Haiku gekommen sind.

Frage 12 fragte wieviele Stunden pro Woche an Haiku entwickelt wird, von Programmierung über Doku und Übersetzungen bis zu Support für neue User etc. 88% von 1266 Stimmen tun nichts dergleichen. 8% (100 Leute) werden etwa 5 Stunden pro Woche aktiv, 4% (50 Leute) für 20 und mehr Stunden. [Den Haiku Verdienstorden am Band bekommt derjenige, der 88 Stunden pro Woche angegeben hat. :)]
Da die Zahl der Programmierer hierbei nochmal nur ein Bruchteil ist, zeigt sich wie extrem übersichtlich die Haiku Entwicklergemeinde ist. Das erklärt warum es so lange gedauert hat, bis Alpha Versionen herausgebracht werden konnten. Es zeigt aber auch, dass sich das zukünftige Tempo durchaus erhöhen kann, falls neue Entwickler gewonnen werden können, und dass Aktionen wie die Aufträge zur Vollzeitarbeit Haiku mit großen Schritten voran bringen können.

Alles in allem eigentlich keine überraschenden Ergebnisse, aber jetzt auf alle Fälle mal empirisch belegt. Es wäre interessant die Umfrage einige Monate nach Veröffentlichung von Haiku R1 zu wiederholen. Wann immer das ist... :)

Freitag, 29. Juli 2011

24. Thank You Award geht an Brecht Machiels

Der 24. Thank You Award geht an Brecht Machials. Brecht ist der Hauptentwickler von HaikuPorter, eine Python Anwendung, die die Aktualisierung portierter Anwendungen erleichtert.
Dabei werden bei HaikuPort hinterlegte "BepFiles" sozusagen als Rezepte benutzt, um automatisch neue Versionen eines Software-Pakets zu schnüren. Falls sich bei der Anwendung nichts Grundlegendes ändert, das wieder programmiertechnisch portiert werden muss, übernimmt HaikuPorter alle nötigen Schritte:

  • Runterladen des Sourcecode-Archivs

  • Entpacken des Archivs

  • Einspielen Haiku-spezifischer Patches

  • Kompilieren der Software

  • Installieren der Software

  • Erstellen eines installierfertigen Pakets

Das verringert die Portierungsarbeit natürlich ungemein und neue Versionen der "Originalsoftware" können so meist auch von Nicht-Programmierern für Haiku gebaut werden.

Montag, 11. Juli 2011

Haikuware erster Großsponsor

In den letzten Jahren konnte Haiku Inc. respektable Einnahmen aus vielen kleinen und wenigen größeren Spenden verbuchen. Die waren vor allem den vielen großzügigen Spendern aus der Community zu verdanken und den $500 pro Student aus Google's Summer of Code. Nun ging zum ersten Mal eine große Einzelspende ein: von Haikuware wurden $10.000 an Haiku Inc. überwiesen!

Damit sind die ersten 6 Monate der Beauftragung von Michael Lotz schon mal auf einen Schlag gesichert. Um auch die zweiten 6 Monate zu ermöglichen, wurde das Spendenziel für 2011 von $20.000 auf $30.000 erhöht. Ein Aufruf für eine richtige Spenden-Ralley wird wohl erst zum Ende des ersten Auftrags erfolgen. Wer's nicht abwarten kann... spenden kann man immer.

Zum Dank für die große Spende wurde Haikuware übrigens gehackt und ist gerade offline... Die Welt ist schlecht.

Sonntag, 10. Juli 2011

Haiku beim 12. RMLL/LSM

Haiku wird auch beim 12. Rencontre Mondiales du Logiciel Libre (RMLL) oder auch Libre Software Meeting (LSM) wieder vertreten sein. François Revol (mmu_man) ist am Stand Nr. 26 zu finden und wird am Mittwoch, 13. Juli, einen Vortrag über die Alpha3 halten. Wer Lust hat, kann ihn besuchen; die 12. RMLL läuft noch bis zum 14. Juli 2011 in Strasbourg.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Programming with Haiku, Lektion 21: Replikanten

Der 21. Teil in DarkWyrms C++ Kurs beschäftigt sich mit Replikanten; ein Feature, das schon unter BeOS zu selten genutzt wurde. Ein Replikant ist ein BView-Objekt, das in eine andere Anwendung "transplantiert" werden kann und dort dann autark weiter funktioniert.

Damit ein Objekt zum Replikanten werden kann, bedarf es dreier Funktionen: Archive(), Instantiate() und einen Konstruktor des Objekts, der eine BMessage mit dem archivierten Zustand verarbeitet. Gezeigt wird das Ganze anhand der schon in den vorigen Lektionen gebauten ColorWell Klasse.
Um nun aus so einem archivierten BView einen Replikanten zu machen, ist nur noch ein BDragger-Objekt nötig, mit dem ihn der Benutzer per Drag & Drop irgendwohin ziehen kann. Dies wird an der Haiku-Demo "OverlayImage" gezeigt.
Zuletzt wird noch kurz die BShelf-Klasse vorgestellt, mit der eine Anwendung die Fähigkeit erlangt Replikanten aufzunehmen und deren Zustand abzuspeichern.

Alle Folgen von "Programming with Haiku" können in Darkwyrm's Library nachgeschlagen werden.

Donnerstag, 30. Juni 2011

6 Monate Vollzeit-Coding für Michael Lotz

Wie Haiku Inc. ankündigt konnte Michael Lotz dafür gewonnen werden zumindest 6 Monate (fast) Vollzeit an Haiku zu arbeiten! Danach kann um 6 Monate verlängert werden, falls Michael dazu bereit ist und, wohl eher der Knackpunkt, bis dahin genügend Spenden eingegangen sind. Denn obwohl ein ausgesprochen moderater Stundenpreis vereinbart wurde (2.300 CHF für 130 Stunden pro Monat), wären die Kassen nach den ersten sechs Monaten ziemlich leer.

Michael wird voraussichtlich Ende August seine Haiku-Arbeit beginnen, nachdem er die letzten Verpflichtungen bei seinem momentanen Arbeitgeber erfüllt hat. Ziel seiner Arbeit ist alles was Haiku näher an die ersehnte R1 bringt. So z.B.:

  • WPA/WPA2 Verschlüsselung von WLAN-Verbindungen

  • Weiter verbesserte USB-Geräte-Unterstützung

  • Aktualisierter Port von QEMU inkl. KVM zur Hardware-Virtualisierung

  • Allgemeines Bugfixen

  • Boot- und Treiberprobleme lösen, sofern die entsprechende Hardware zur Verfügung steht

Michael Lotz ist ein perfekter Kandidat für so eine längere Auftragsarbeit. Er ist seit über sechs Jahre beim Projekt und kennt sich sehr gut in den Tiefen des Systems aus, wo sich wohl die meisten der R1-Hürden hartnäckig verstecken.
Zu seinen größten Beiträgen zählen die ursprüngliche GCC 4 Portierung, die Entwicklung des USB-Stacks, Treiber für USB-Geräte und WLAN und jüngst die verbesserte Hardware-Unterstützung (IO-APIC), die das Booten auf vielen Rechner erst möglich machte (s. Interview auf Haikuware). Über einige seiner Entwicklungen kann man auf seinem alten Blog nachlesen.

Zusammen mit Olivers und Ingos Arbeit an einem Paketmanager scheinen die Spenden dieses Jahr äußerst effektiv angelegt zu sein, um der offiziellen Haiku R1 ein gutes Stück näher zu kommen. Ohne diese Art der längerfristigen Auftragsarbeit, wäre dieses Ziel bestimmt noch in weiter Ferne.

Wer sich an zukünftigen Vollzeitaufträgen dieser Art beteiligen möchte, kann spenden:

Dienstag, 28. Juni 2011

Alpha3 in Bild und Ton

Zwei Video-Podcasts beschäftigen sich mit der jüngsten Haiku Alpha Version.

Techview Podcast #111

Das erste Video ist Leszek Lesners Vorstellung der neuen Alpha3 Features in der Folge 111 seiner Podcast/Screencast Reihe.
In einer knappen halben Stunde präsentiert Leszek viele der Neuerungen und Verbesserungen der Alpha; von den überarbeiteten ShowImage und MediaPlayer, über die Unterstützung tausender Drucker durch Gutenprint, bis zu den neuen Dateisystemen anhand eines ext4 Images und den Möglichkeiten des Fenstermanagements durch Stack&Tile.
Ich glaube, nicht alles was er vorstellt ist wirklich brandneu mit der Alpha3 gekommen, aber es wird ein guter Überblick über den momentanen Stand geboten.

Linux Action Show #S17E05

Die beiden sehr... äh... energetischen Jungs der Linux Action Show (LAS) haben die Alpha3 zum Anlass genommen, Haiku in ihrem Videoblog vorzustellen. Normalerweise geht es bei LAS vorwiegend um Linux, doch zur Feier des Tages wurde ab 42:15 ein ca. 20-minütiges Haiku-Segment eingeschoben. Haiku wird dabei über den grünen Klee gelobt, was man natürlich gern mal hört, aber hoffentlich nicht zu Enttäuschungen führt wenn der Normalanwender zum ersten Mal Haiku bootet...
Richtigerweise weisen Bryan und Chris jedoch auf Haikus größte Schwächen hin: die wenigen verfügbaren Anwendungen und die beschränkte Hardware-Unterstützung. Läuft das System aber, sind die beiden vor allem vom Einsatz auf Netbooks begeistert und auch die Geschwindigkeit in einer virtuellen Maschine gefällt.

Ich hätte mir gewünscht, dass Haikus eigentliche Zielgruppe für die Alpha stärker betont würde: Entwickler, die das System und die Softwarelandschaft voranbringen wollen. Aber wer möchte schon ernsthaft meckern, bei so einem schmeichelndem Review?

Montag, 20. Juni 2011

Haiku R1 Alpha 3 fertig

Es hat ein bisschen gedauert, aber ungefähr ein Jahr und ein Monat nach der letzten Alpha steht nun die Alpha 3 zum Download bereit. Wem eine CD lieber ist und dabei gleichzeitig einen kleinen Betrag spenden will, kann bei Haiku Inc. eine offizielle Haiku R1/Alpha 3 CD bestellen.

Die neue Alpha soll Entwicklern und Benutzern eine neue stabile Grundlage geben, die die vielen Änderungen der letzten Monate enthält. Die Pressemitteilung (PDF) erwähnt darunter:

  • Hardware - stark verbesserte Hardwareunterstützung, inkl. Drucker via Gutenprint

  • Dateisysteme - neu dabei: btrfs, ext4 und extFAT

  • Lokalisierung - noch mehr Sprachen verfügbar, bessere Unterstützung von z.B. Chinesisch

  • Layout API - verbesserte Layout Klassen

  • Anwendungen - verbesserte Funktionen und Oberflächen

  • Fenstermanagement - gruppieren von Fenster, neue Funktionen per Tastenkürzel

  • Media - verbesserter Media-Player und Format-Unterstützung

  • Bugfixe - seit der Alpha 2 wurden mehr als 950 Bugs behoben

Weitere Neuerungen sind in den etwas ausführlicheren Release notes zu finden.


Neue Bugs können beim Bugtracker gemeldet werden. Was dabei zu beachten ist, steht im "Welcome" Dokument, das sich zusammen mit dem Userguide nach der Installation auf dem Desktop befindet.

Außerdem sollte man das Post Release Addendum studieren, in dem bekannte Probleme beschrieben werden, die leider in die Alpha3 gerutscht sind...

Hilfe bekommt man in den Foren, der Mailingliste und vor allem im IRC.

Mittwoch, 15. Juni 2011

160 Stunden Auftrag für Paketmanager

Haiku Inc. kündigt an, dass von Ingo Weinhold aka bonefish ein Angebot über 160 Stunden für die Arbeit an Haikus Paketmanager eingegangen ist. Das Angebot wurde natürlich umgehend angenommen, ist es mit 2.000 EUR doch ein wahres Schnäppchen!

Der Paketmanager ist ein ideales Ziel für eine Auftragsarbeit, da er eine der letzten großen Hürden auf dem Weg zu R1 darstellt. Nachdem Oliver Tappe mit einer ähnlichen Auftragsarbeit Anfang des Jahres die Grundlagen erarbeitet hat, konnte mit Ingo jetzt wieder einer der erfahrensten Haiku Programmierer gewonnen werden. Ingo war in den letzten Wochen schon wahnsinnig aktiv, als er unter anderem POSIX Echtzeit-Signale implementierte; eine Heidenarbeit die jetzt allerhand Portierungen möglich macht.

Mit zur Zeit 12.750 Dollar ist Haiku Inc.'s Portemonnaie dank großzügiger Spenden gut gefüllt, um diese und auch noch weitere ähnliche Arbeiten vergeben zu können. Wer Interesse hat ein eigenes Angebot zu unterbreiten, meldet sich direkt bei Haiku Inc. Wer solche Auftragsarbeiten auch zukünftig möglich machen will, spendet.

Mittwoch, 1. Juni 2011

23. Thank You Award Gewinner: Alexander von Gluck

Der 23. Thank You Award geht an Alexander von Gluck (kallisti5). Er konnte noch vor Joseph Groover und Jonas Sundström die meisten Stimmen sammeln. Der Dank gebührt ihm für seinen immer noch in der Enwicklung befindlichen Treiber für die Radeon HD Grafikkartenfamilie.
Herzlichen Glückwunsch, Alex!

Montag, 30. Mai 2011

Mini-Interview mit Scott McCreary

Auf Haikuware ist jetzt das Mini-Interview mit Scott McCreary, dem Gewinner des 22. Thank You Award, zu lesen.


Wie alt bist Du und womit verdienst Du Dein Geld?

Ich bin 44 und programmiere als Testingenieur bei einer Solarfirma meistens mit LabVIEW.

In der Nominierung heißt es, Du wärst der auffälligste Entwickler bei HaikuPorts und sehr aktiv bei der Vorstellung von Haiku auf diversen Veranstaltungen (LinuxWorld, SCaLE, OSCON, LUGRadio). Außerdem hast Du Dich beim Google Summer of Code und dem Google Code-In Programm engagiert. Erzähl mal...

Ich kam als dritter Mann zu BePorts, das sich 2008 in HaikuPorts umbenannte. Etwa zur selben Zeit fragte mich ein anderer Haiku Fan (Jorge Mare) aus der Bay Area Gegend, ob ich nicht Lust hätte einen Haiku Stand auf der LUGRadio Show in San Francisco zu betreuen. Es war zwar nur für ein Wochenende, aber es hat so viel Spaß gemacht, dass wir noch auf einer Reihe anderer Opensource Veranstaltungen in Kalifornien waren.

Bei den Portierungen für HaikuPorts schau ich mir viel Quellcode von unterschiedlichen Organisationen an und habe dabei Kontakt zu vielen derer Entwickler. Ich hatte das Glück einige von ihnen auf Veranstaltungen zu treffen. Als nächstes werde ich wohl auf der Picn*x 20 sein, die den 20. Geburtstag von Linux feiert. Gleichzeitig wird das der 10. Jahrestag von Haiku sein.
Wir werden wahrscheinlich wie in den letzten Jahren einen eigenen Haiku Tisch bekommen. Wer gerade zufällig in der Gegend ist, sollte vorbeischauen und Hallo sagen.

Was würde Dir die Arbeit an Haiku erleichtern?

Mehr freie Zeit...

Welches interessante Buch, Band, Serie etc. würdest Du gern empfehlen?

Alle die sich fürs Programmieren unter Haiku interessieren, sollten sich Jon Yoders "Learning to Program with Haiku" besorgen. Das Buch könnte man schon fast als Lehrbuch für einen Programmierkurs in der Schule benutzen. Es teilt die Sachen in einfach zu verdauende Lektionen auf. Wie in Rezensionen zu lesen ist, beschäftigt sich dieses erste Buch größtenteils mit den Grundlagen von C++ und geht auf die Haiku Besonderheiten erst im letzten Drittel ein. Das nächste Buch scheint dagegen ganz auf Haiku zugeschnitten zu sein. Die Lektionen sind auf Jon's Blog nachzulesen.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Abstimmung zum 23. Thank You Award

Momentan läuft bei Haikuware die Abstimmung für den 23. Thank You Award. Die Kandidaten sind diesmal:

  • Alexander von Gluck (kallisti5) - für seine noch andauernde Arbeit an einem Radeon HD Treiber

  • Joseph Groover (looncraz) - für seine Änderungen im App Server & Decorator, die in Zukunft eine praktische Vorschau ermöglichen könnten.

  • Jonas Sundström (kirilla - für seine Anstrengungen Tracker und Deskbar auf optional lokalisierte Anwendungs- und Ordnernamen einzurichten.

Sonntag, 22. Mai 2011

Programming with Haiku, Lektion 20: Drag & Drop

Die 20. Folge in DarkWyrms C++ Kurs beschäftigt sich mit der Unterstützung von Drag & Drop. Ein Feature, dass in Haiku sehr groß geschrieben wird, ermöglicht es doch oft einen schnellen und intuitiven Datenaustausch zwischen Programmen.

Es werden zwei Arten von Drag & Drop unterschieden: Simple drag & drop und Negotiated drag & drop.
Wie der Name schon vermuten lässt, ist die erste Variante relativ einfach umzusetzen. Um fallen gelassene Objekte zu verarbeiten, bedarf es nur eines kleinen Zusatz in der MessageReceived() Methode des entsprechenden BViews. Damit man auch Objekte aus dem eigenen Programm herausziehen kann, muss die Methode MouseDown() implementiert werden, in der eine entsprechende BMessage generiert wird, die dann per DragMessage() verschickt wird. Alles übrige erledigt das System für einen.

Die zweite Variante des Drag & Drop ist dagegen einigermaßen kompliziert, da es bei den Verhandlungen ("negotiate") zu einigem Hin und Her zwischen Sender und Empfänger kommt. Dabei schickt der Sender zuerst eine BMessage in welchem Format er die Daten zur Verfügung stellen kann und wie diese Daten verschickt werden sollen. In sogenannten Aktionen können Daten entweder kopiert, verschoben oder verlinkt übergeben, oder einfach nur gelöscht werden. Der Empfänger antwortet mit einer BMessage wie er es denn gern hätte, der Sender wertet diese BMessage aus, bereitet die Daten entsprechend auf und verschickt sie mit einer weiteren BMessage. Der Empfänger zieht sich die Daten aus dieser BMessage oder öffnet die dort angegebene Datei, falls der Datenaustausch auf diese Weise erfolgen soll.

Alle Folgen von "Programming with Haiku" können in Darkwyrm's Library nachgeschlagen werden.

Umfrage zu Skriptsprachen

Zur Zeit läuft auf der Haiku Webseite eine kleine Umfrage zu Skriptsprachen. Sean Healy, Student im diesjährigen Google Summer of Code, möchte so herausfinden welche Skriptsprache als erstes Unterstützung für die Haiku API erhalten soll. Kandidaten sind Haskell, Lua, Perl, Python, Ruby, Scheme und Squirrel.
Wer darunter einen Favoriten hat, kann mit seiner Stimme Sean's Arbeit in die vermeindlich richtige Richtung lenken.

Sonntag, 15. Mai 2011

Termin für BeGeistert 024 steht

Kurze Info für alle, die gern etwas länger vorausplanen. Der Termin für das 24. BeGeistert steht nun fest: am Wochende vom 29./30. Oktober 2011 treffen sich wieder Entwickler und User von Haiku in der Düsseldorfer Jugendherberge.

Weitere Infos und später auch mal die Möglichkeit von Reservierungen werden im Laufe der Zeit auf BeGeistert.org verfügbar sein.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Interview mit Michael Lotz

Auf Haikuware gibt es ein ausführliches Interview mit Michael Lotz, der sich kürzlich dem steinalten Ticket #5 gewidmet hat. Daran hingen viele der gemeldeten Hardware-Probleme von nicht erkannten Audio- über Netzwerk-Chipsets bis USB-Geräte etc.

Michael erklärt im Detail was die zugrunde liegende Problematik bei der Interruptzuordnung war und wie er das gelöst hat. Andere alte Bekannte wie #3 und #4 könnten nun vielleicht ebenfalls angegangen werden, da sie, falls ich das richtig verstanden habe, auf die Lösung zu #5 aufbauen.

Außerdem schreibt Michael über kurz über die USB Video und USB 3.0 Projekte im diesjährigen Google Summer of Code. Für letzteres wird er als Berater im Mentor-Pool versuchen die Grundidee, die er bei der Entwicklung des derzeitigen USB-Stacks hatte, logisch weiterzuführen.

Wie bei vielen der momentan etwas ruhigeren Core-Entwickler, bleibt auch ihm wenig Zeit für Haiku, da Arbeit und Familie weiter in den Vordergrund gerückt sind. Persönlich ist er mit dem heutigen Stand von Haiku als seine Entwicklerplattform und Mediacenter schon ganz zufrieden. Ob da jetzt "R1" oder "Alpha" draufsteht ist für ihn zweitrangig.

Dienstag, 26. April 2011

8 Studenten im GSoC 2011

Heute wurde die Studenten und ihre Projekte für den Google Summer of Code 2011 bekannt gegeben. Haiku wurde mal wieder großzügig berücksichtigt: mit 8 Studenten sind es diesmal sogar einer mehr als 2010!

Dies sind die diesjährigen Projekte, ausgewählt aus 35 Bewerbungen:

  • Dario Casalinuovo
    Mentor: Alex Wilson
    Projekt: Services Server und Integration von Kontakt-Dateien

  • Gabriel Hartmann
    Mentor: Jérôme Duval
    Projekt: USB-Videotreiber für Highend Webcams

  • Sean Healy
    Mentor: Niels Sascha Reedijk
    Projekt: Anbindung von Skriptsprachen an die C++ API

  • Nathan Heisey
    Mentor: Adrien Destugues
    Projekt: SDL Upgrade

  • Jian Jiang
    Mentor: Jérôme Duval
    Projekt: USB 3.0 Unterstützung

  • Jack Laxson
    Mentor: Oliver Tappe
    Projekt: Bâtisseur: Ein Build-Server für alle Fälle.

  • Ankur Sethi
    Mentor: Bruno Albuquerque
    Projekt: Portierung von ZFS

  • Mike Smith
    Mentor: Alexander von Gluck IV
    Projekt: Gast-Erweiterungen für Haiku unter VirtualBox

In den nächsten Tagen werden alle Studenten ihre Projekte kurz mit einem Eintrag in der offiziellen Blog-O-Sphere vorstellen, wo sie auch über die gesamte Dauer des GSoC über ihre Fortschritte informieren sollen.

Viel Erfolg, Studenten und Mentoren!

Montag, 18. April 2011

Haiku™ - jetzt eingetragene Marke

Das Logo, und in Kürze auch der Name selbst, sind jetzt in den USA eine eingetragene Marke. Hat wohl nicht wirklich Einfluss auf unsereinen, aber ist doch schön zu wissen, dass zumindest bezüglich Namen/Logo dort niemand Unfug treiben kann (z.B. ein Produkt "Haiku" herausbringen und uns verbieten den Namen weiter zu verwenden).

Und das Ganze hat seit dem Antrag auch nur schlappe 2 Jahre gedauert... Matt Madia und Urias McCullough haben dem Amtsschimmel dabei immer wieder in Abständen sein Zuckerli gegeben.

Mehr Infos wie man Name bzw. Logo verwenden darf, erfährt man übrigens auf der entsprechenden Seite bei Haiku Inc.

Haiku im Video-Podcast auf Hak5

Der Video-Podcast Hak5 hat kürzlich einen kleinen Beitrag über Haiku gebracht. Nach ungefähr 8:30 Minuten geht es etwa 5 Minuten um Haiku. Nachdem die obligatorische historische Betrachtung der Wurzeln im BeOS dargelegt wurden, wird gezeigt wie man ein Image unter Windows auf einen USB-Stick bringt. Eigentlich zu viele Details und zu langatmig, anstatt Interesse für Haiku an sich zu wecken. Vom laufenden System sieht man dann in erster Linie die Sudoku Demo, die es der Moderatorin angetan hat und die sich - nach dieser Offenbarung nicht wirklich glaubhaft - unheimlich freut ein Terminal vorzufinden... :)

Cool ist auch, dass noch vor dem Haiku-Beitrag ein Leserbrief in der BeOS Mail-Anwendung eingeblendet wurde. Also von "BeOS", nicht "Haiku". Sieht so aus, als wäre bei Hak5 wohl schon länger ein BeOS Fan undercover... :)

Und das war's dann auch schon. Nicht gerade eine Haiku-Sondersendung, aber jeder Bericht trägt natürlich dazu bei Haiku einem etwas weiteren Kreis näher zu bringen.

Freitag, 15. April 2011

22. Thank You Award Gewinner: Scott McCreary

Weil Haikuware-Karl den Termin verpennt hat und in den zwei Tagen, an denen um Nominierungen gefragt wurde nur ein Name fiel, fand diesmal keine Abstimmung ab, sondern eher eine Ernennung...

Der Gewinner, Scott McCreary, ist nichtsdestotrotz eine würdige Wahl. Er hält diverse Portierungen bei HaikuPorts und viele von Haikus Optional Packages auf dem Laufenden. Außerdem präsentiert Haiku er auch immer wieder sehr erfolgreich bei Veranstaltungen und Messen, wie der LinuxWorld, SCaLE oder OSCON. Der letzte Google Code-In ging ebenfalls weitestgehend auf sein Konto. Vielen Dank, Scott!

Mittwoch, 13. April 2011

Programming with Haiku, Lektion 19: C++ Skripting

Ging es bei der letzten Lektion um Anwendungs-Scripting mittels dem Konsolenprogramm hey, beschäftigt sich der 19. Teil mit dessen Umsetzung in C++ Programmen. Dazu wird erstmal gezeigt, wie die einfache hey-Funktionalität nachgebildet werden kann; wie man den Titel eines Fensters erfrägt oder alle unterstützten "Suites" einer anderen laufenden Anwendung ermittelt, also was überhaupt skriptbar ist.

Schließlich lernt der C++-Padawan was nötig ist, um eigene Programme skriptbar zu machen. Ein äußerst willkommenes Feature, um ein Programm durch Zusammenarbeit mit anderen Anwendungen auf eine Weise einzusetzen, die man selber vielleicht nie bedacht hat.

Im Prinzip ist dazu nur die Implementierung dreier Hook-Funktionen nötig:

GetSupportedSuites() um anfragenden Anwendungen mitzuteilen was skriptbaren Eigenschaften sind, MessageReceived() um Skripting-Befehle umzusetzen und ResolveSpecifier() um einen Skripting-Befehl zu "dechiffrieren".

Erklärt wird das alles mit Code-Beispielen anhand entsprechender Erweiterungen des in Lektion 17 vorgestellten ColorWell.

Alle Teile von "Programming with Haiku" finden sich in DarkWyrm's Library.

Samstag, 19. März 2011

Haiku beim Google Summer of Code 2011

Bereits zum fünften Mal in Folge wurde das Haiku Projekt nun für den Google Summer of Code (GSoC) akzeptiert. Vom 23. Mai an werden eine handvoll Studenten (die genaue Anzahl wird erst noch bekannt gegeben) bis zum 26. August an diversen Projekten für Haiku arbeiten. Die Studenten können ihre eigenen Ideen vorstellen oder sich für einen der für sie interessanten Vorschläge entscheiden.

Während ihrer gesamten Arbeit werden sie neben einem erfahrenen Haiku-Entwickler zu ihrem jeweiligen Thema auch von einem kleinen Entwickler-Pool begleitet. Die Mentoren sind dieses Jahr:
Bruno Albuquerque, Stephan Aßmus, Adrien Destugues, Jérôme Duval, Alex von Gluck, René Gollent, Phillippe Houdoin, Ryan Leavengood, Scott McCreary, Niels Reedijk, Philippe Saint-Pierre, Oliver Tappe, Ingo Weinhold, Alex Wilson, Clemens Zeidler und Siarzhuk Zharski.

Der GSoC dient in erster Linie dazu jungen Entwicklern die Arbeit an Opensource Projekten schmackhaft zu machen, bzw. die Realität vom gemeinsamen Arbeiten an einem größeren Projekt zu zeigen. Das Haiku Projekt erhofft sich neben der Umsetzung eines interessanten Features, in erster Linie die Bindung neuer Entwickler an das Projekt, die es mit neuen Ideen und Motivation bereichern.
Neben der Erfahrung und das Prestige für den Lebenlauf, winken erfolgreichen Studenten $5.000. Sie müssen sich allerdings bewusst sein, dass es sich hier um einen Vollzeitjob handelt, bei dem es nicht mit ein paar Stunden pro Woche getan ist...

Bis zum 8. April können sich Studenten für ein Projekt bewerben. Alle Details finden sich in Haikus GSoC FAQ.

Mittwoch, 16. März 2011

Programming with Haiku, Lektion 18: Anwendungs-Skripting

Nach einer kleinen Verschnaufpause ist nun die 18. Lektion des weiterführenden C++ Kurs erschienen. Diesmal geht es um das Fernsteuern von Anwendungen mittels Scripting. So lassen sich laufende Anwendungen durch einheitliche Befehle auf ihre GUI-Komponenten hin erforschen und manipulieren. Dazu dient in erster Linie das mit Haiku kommende Konsolenprogramm hey. Mit ihm lassen sich z.B. Fenstertitel, -größe und -position auslesen und ändern, man kann sich aber auch durch die BView-Hierarchie hangeln, um etwa an ein bestimmtes BMenu zu gelangen.
Daneben hat DarkWyrm auch noch den Quellcode für einen Scripting Explorer gepackt, der die hey-Funktionalität in eine GUI-Anwendung packt. Daran erkennt man, dass Anwendungs-Scripting nicht nur etwas zur Live-Manipulation per hey im Terminal oder Bash-Skript ist, sondern auch in "regulären" C++ Anwendungen interessante Möglichkeiten bietet.

Alle Folgen von "Programming with Haiku" können in Darkwyrm's Library nachgeschlagen werden.

Sonntag, 13. Februar 2011

Haiku Inc.: Zahlen für 2010 und 2011

Haiku Inc. ist die non-profit Organisation, die dafür sorgt, dass das Haiku Projekt sich ganz auf die Entwicklungsarbeit konzentrieren kann und die Server trotzdem online bleiben. Wer sehen möchte wie genau das abgelaufene Jahr finanziell gelaufen ist, kann sich jetzt den Finanzreport für 2010 ansehen, den Ryan Leavengood penibel und in neuem Layout erstellt hat.

Demnach standen Einnahmen durch Spenden, Tinnef bei CafePress und dem Google Summer of Code in Höhe von $18.188,07, Ausgaben von $18.419,02 gegenüber. Der größte Posten ist dabei, wie es sich gehört, für Entwicklerverträge aufgewendet worden ($11.679,99), es folgen Kosten für Konferenzen ($1.979,77) und Reisekosten ($1.000,51), BeGeistert CodeSprint ($1.000) und Website-Kosten ($750,25). Unterm Strich sind so zur Zeit $11.124,31 in der Kasse.

(Entwickler sind übrigens eingeladen Bewerbungen einzureichen für große und kleine Entwicklerverträge.)

Für 2011 steht auch schon eine grobe Budget-Planung. Insgesamt werden Ausgaben von $25.500 angestrebt. Drei Bereiche sollen finanziert werden:

  • Infrastruktur (Website, eigene Server und eine finanzielle Reserve von $5.000) mit $6.000
  • Marketing (Konferenzen und PR-Utensilien) mit $4.000
  • Entwicklung (BeGeistert CodeSprint, Hardware und Doku etc., Entwicklerverträge) mit $15.500

Hohe Ziele! Also, lieber Leser, wenn es Dir möglich ist, spende doch eine Kleinigkeit entweder direkt (jetzt auch in Euro möglich) oder kauf Zeug von CafePress.

Dienstag, 1. Februar 2011

21. Thank You Award

Bei Haikuware stehen bis 3. Februar die Wahlen zum 21. Thank You Award an. Die Kandidaten diesmal:

  • Michael Pfeiffer (laplace) - Für seinen Gutenprint Port und die dazugehörige Bugfixerei. Die dafür ausgeschriebene Bounty hat Michael ausgeschlagen bzw. an Haikuware zurück überwiesen.
  • Ryan Leavengood (leavengood) - Für Verbesserungen an WebPositive, Coverity Bugfixe und Einarbeitung von Patches im Rahmen vom Google Code-In.
  • Philippe Houdoin (phoudoin) - Für weitere Verbesserungen am Networking (zur Modem-Einwahl) und allerhand kleinere Baustellen und Einarbeitung von Patches.
  • Karl - Haikuware & Bounties.
  • Jorma Karvonen - Für Patches um noch mehr Haiku-Anwendungen auf die Lokalisierung vorzubereiten und seine Arbeit an der finnischen Übersetzung (für die er übrigens noch Mitstreiter für den Userguide sucht).

Update:
Der Gewinner ist Michael Pfeiffer. Herzlichen Glückwunsch!

Programming with Haiku, Lektion 17: Colorwell (1)

Der 17. Teil von Programming with Haiku beschäftigt sich mit der Entwicklung eigener Bedienelemente. Haiku bietet zwar was man für gewöhnliche Anwendungen so braucht, manchmal muss aber auch noch selbst Hand angelegt werden. Diese Lektion zeigt, was dabei zu beachten ist.
Könnte das Objekt beispielsweise in Listen verwendet werden, sollte es möglichst klein sein und komplexe Dinge wie die Darstellung am Bildschirm dem entsprechenden Listenobjekt überlassen. Auch sollte man wann immer möglich bereits existierende Klassen des Interface Kits verwenden und dessen Philosophie folgen. Am besten geht das als Unterklasse von BControl, zumindest sollte man aber die BInvoker Klasse für das Messaging nutzen.

Als Übung wird die Implementierung eines Farbfelds ("Colorwell") Schritt für Schritt durchgespielt. Das Ergebnis ist ein kleines Programm, das ein Farbfeld in einem Fenster zeigt, welches per Menü rot, grün oder blau eingefärbt und entweder quadratisch oder rund dargestellt werden kann.
In zukünftigen Folgen wird die Colorwell Klasse noch weiter vervollständigt, um z.B. Farben per Drag & Drop zu ändern oder zu empfangen.


Alle Teile von "Programming with Haiku" finden sich in DarkWyrm's Library.

Montag, 24. Januar 2011

Anleitung: Haiku direkt vom Quellcode unter Ubuntu

In der Vergangenheit hatte ich schonmal eine kurze Anleitung geschrieben welche Schritte nötig sind, um Haiku direkt vom Quellcode aus unter Linux zu kompilieren. Leider ist der Artikel mit der haiku-gazette.de Domäne untergegangen.
Nachfolgend also nochmal das Ganze Prozedere zum Bauen von Hybrid-Images (gcc2 und gcc4) unter Ubuntu 10.10 (unter anderen Distributionen sollte es genauso funktionieren, bis auf die Installation der benötigten Tools und vielleicht ein geänderter Verzeichnispfad hier und da).

Um sich die ganze Cross-Kompiliererei, Buildtools und Bereitstellen einer xattr-unterstützenden Partition etc. zu sparen, sollten man sich mal überlegen, ob man nicht lieber direkt unter Haiku Images baut. Da sind schon alle Tools vorhanden und man kann mal locker Punkt 1-4 und 6 dieser Anleitung überspringen...

Alle Infos kann man sich auch bei den offiziellen Guides zusammensuchen. Dort befinden sich auch weitere Details für Leute, die tiefer einsteigen möchten oder spezielle Wünsche berücksichtigen wollen.

UPDATE:
Nachdem das Haiku Projekt von SVN auf GIT gewechselt ist, hab ich das Herunterladen des Sourcecodes aktualisiert.

Samstag, 22. Januar 2011

Haiku bei linux.conf.au in Brisbane

Von 22. - 29. Januar 2011 findet in Brisbane/Australien die linux.conf.au statt. Ein Name, der Bände spricht über das Objekt der Begierde dieser Konferenz, oder? :)

Da es in dieser Woche aber auch um Opensource im allgemeinen geht, haben auch andere Projekte als Linux und seine Distributionen die Chance sich zu präsentieren. Für Haiku geht dafür Phil Greenway (Sikosis) an den Start.
Am Freitag, 28. Januar, wird er ab 11:30 eine Dreiviertelstunde über hundert Leuten Haiku vorstellen. Dabei wird er kurz über die Entstehung von Haiku referieren und zeigen was Haiku ausmacht und welche Features noch fehlen oder in Entwicklung sind. Außerdem plant er eine kleine Programmier-Session, in der er ein paar Grundlagen zeigen will, wie einen BButton der einen BAlert startet und ein bisschen Skripten via hey. Die Vorträge werden voraussichtlich aufgezeichnet.

Sikosis wird uns unter @sikosis mit den Hashtags #HaikuOS bzw. #lca2011 auf dem Laufenden halten.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Haiku Inc. Spendenaufkommen 2010

Haiku Inc. informiert über seine Einnahmen im letzten Jahr. Demnach konnten respektable $13.500 eingenommen werden, was 2010 zum wohl erfolgreichsten Jahr bisher macht!
$1.600 davon kamen aus Verkäufen über CafePress (die Gebühren dafür beliefen sich auf erstaunliche $500...), der Rest waren alles Spenden.

Aus dem Google Summer of Code kamen nochmal $4.500 dazu (abzüglich $1.100 Aufwandsentschädigungen für den Besuch beim Mentor Summit), die auf dem großen Sparschwein-O-Meter allerdings nicht berücksichtigt sind, da dieses Geld nicht unter "Spende" läuft. Insgesamt kommt man also für 2010 sogar auf fast $17.000!

Neben diesen Infos zu den Einnahmen, entstand auch eine Seite mit einer Zusammenfassung für welche Projekte Geld aufgewendet wurde. Als da wären:

  • WebKit, WebPositive - Stephan Aßmus - $4,000
  • POSIX Verbesserungen, Release Manager R1 Alpha 2 - Ingo Weinhold - $2,000
  • Locale Kit Verbesserungen - Adrien Destugues - $2,000
  • Netzwerk Verbesserungen - Axel Dörfler - $1,680
  • Media Kit, MediaPlayer, app_server Verbesserungen - Stephan Aßmus - $2,000

Montag, 17. Januar 2011

Erster Google Code-In erfolgreich abgeschlossen

Letzte Woche ist der erste Google Code-In zu Ende gegangen. Vom 22. November bis 10. Januar wurden für das Haiku Projekt von einer kleinen Horde Studenten insgesamt 150 Aufgaben erledigt. Neben einigen Programmierarbeiten zur Lösung diverser Tickets, waren auch die zahlreichen Aufgaben zur Lokalisierung der Haiku Oberfläche und die Vervollständigung der Übersetzungen des User Guides sehr gefragt.

Für Haiku war der GCI also durchaus erfolgreich, wobei die Masse an kleinen Tasks und die Vielzahl an Studenten, die meist nur wenige Tage an einer Aufgabe arbeiteten, die Mentoren doch ziemlich gefordert haben...

Die deutsche Lokalisierung ist mittlerweile übrigens schon fast vollständig. Zur Zeit werden nochmal alle Kataloge überprüft und sichergestellt, dass Menüs und Buttons im gesamten System möglichst einheitlich benannt sind. Wer Lust hat bei dieser Kontrolle mitzumachen, sollte sich auf der haiku-i18n-de Mailingliste melden.
Sobald diese Überprüfung abgeschlossen ist, können die Kataloge freigegeben werden und erscheinen dann in den Nightly Images.

Dienstag, 11. Januar 2011

Programming with Haiku, Lektion 16

Die 16. Folge in DarkWyrms Haiku C++ Kurs gibt eine kleine Einführung zum Einsatz von Schriften. Zuerst werden ein paar Begriffe geklärt, wie Leading, Glyph, Kerning, Acender und Decender. Es folgt ein simples Programm, das einen Text im Fenster ausgibt und eine kleine Vorstellung einiger der nützlichen Methoden der BFont Klasse.
Außerdem enthält Folge 16 die Auflösung zu den Fragen zu Einheit 2 (Folgen 6-15).

Alle Folgen von "Programming with Haiku" können in Darkwyrm's Library nachgeschlagen werden.

Freitag, 7. Januar 2011

Lava Brenn-Suite jetzt bei OsDrawer

Das Team Maui hat sein Brenn-Projekt "Lava" kürzlich auf OsDrawer veröffentlicht. Da das Team demnächst nicht mehr so viel Zeit für die Weiterentwicklung hat, bietet man so anderen die Möglichkeit Lava weiter voranzubringen. Die Suite besteht aus drei Komponenten:

  • LibBurnDevice übernimmt das eigenliche Brennen. Es ist eine einfach zu nutzende Bibliothek, die alle nötigen Einstellungen vornimmt und cdrecord mit dem Brennvorgang betraut.
  • Lava ist ein Tracker Add-on um Dateien zu Projekten zusammenzufassen.
  • BurnDevice ist ein kleines Panel, um die nötigsten Brenneinstellungen vornehmen zu können.
Insbesondere die LibBurnDevice Bibliothek dürfte interessant sein, da durch sie jede Anwendung ohne viel Aufwand mit der Fähigkeit CDs zu brennen erweitert werden kann. Mehr Infos und natürlich der Sourcecode liegen im Lava Projekt bei OsDrawer.net.