Mittwoch, 27. Mai 2009

Geänderte Besetzung beim Haiku Code Drive 2009

Die geförderten Studenten für den Haiku Code Drive 2009 haben sich geändert. Tom Fairfield kann leider doch nicht mitmachen, weil er für ein Forschungspraktikum für sein Studium ausgesucht wurde. Er betont, dass er weiterhin an Haiku interessiert ist, aber seine Programmiererei dafür für die nächste Zeit auf Eis liegen wird. Sein Network Services Kit wird also noch eine Weile warten müssen.

Glücklicherweise konnte die nun offene Stelle sogleich neu besetzt werden. Raghu Nagireddy wird mit seinem Mentor Stephan Aßmus vornehmlich an der BFS Unterstüzung in FUSE arbeiten.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Interview mit Rob Judd

Und schon wieder ein Interview! Der Mai scheint dafür ja ein fruchtbarer Monat zu sein. Nach der langen GSoC-Reihe schiebt Haikuware nun ein "normales" Interview mit Rob Judd hinterher. Rob beschäftigt sich momentan mit einem Treiber für weit verbreitete TV Karten.

Wie alt bist Du, wo kommst Du her und was machst Du beruflich?

Ich bin 56 und lebe in Melbourne, Australien. Wie so viele andere, bin ich zur Zeit auf Jobsuche.

Kannst Du uns etwas über Dein Verhältnis zu BeOS und dem Programmieren im Allgemeinen erzählen? Wie ich sehe, bist Du bei BeBits registriert und hast schon einige Programme und Treiber für BeOS geschrieben.

Meinen ersten Kontakt hatte ich mit BeOS als ein Typ in meinen Laden kam, um eine Festplatte zu kaufen. Das war 1993 und er schleppte eine BeBox mit sich rum. Ich erinnere mich, dass ich sagte wie cool es aussah und dass es schade sei, dass es nur auf spezieller Hardware lief.
Meine Programmiererei ist eine lange Geschichte. Im College fing ich an mit Terminals an einer DEC PDP-8. Später arbeitete ich dann bei Wang Computer und überarbeitete in meiner Freizeit einige derer Hilfsprogramme, um sie effizienter zu machen. Mein erster eigener Rechner war ein Sirius I (in den USA auch bekannt als Victor 9000). Darauf lief MS-DOS 1.0a.


[Den Rest des Interviews konnte ich nach dem dem Serverumzug
leider mangels Backup nicht wieder herstellen.]

Dienstag, 19. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Tom Fairfield

Ein weiteres GSoC Interview, diesmal mit Tom Fairfield, ist bei Haiku Italia erschienen (deren Webseite übrigens seit kurzem in einem schönen neuen Look erstrahlt). Tom hat zwar den GSoC verpasst, dafür darf er sein Projekt im Rahmen des Haiku Code Drive durchziehen.

Erzähl uns was von Dir.

Ich heiße Tom Fairfield, bin 22 Jahre alt und studieren Computerwissenschaften an der Xavier University in den USA. Ich interessiere mich schon sehr lange für Computer und ihre Programmierung.


[Den Rest des Interviews konnte ich nach dem dem Serverumzug
leider mangels Backup nicht wieder herstellen.]

GSoC Interview mit Bryce Groff

Ein weiteres GSoC Interview gibt es bei BeGroovy zu lesen: Bryce Groff ist einer der 6 auserwählten Studenten für den diesjährigen Google Summer of Code.

Erzählst Du uns was von Dir?

Sicher. Ich heiße Bryce Groff und mache gerade mein Vordiplom an der University of Hawaii in Manoa. Dort studiere ich Computerwissenschaften und als Nebenfach Geographie. Schon als Kind interessierte ich mich für Computer und fing als erstes an mit Basic zu programmieren. In der High School lernte ich VB.Net und begann mit C. Als ich aufs College kam, stieg ich dann richtig in die Programmierung ein und lerne seit dem immer etwas neues dazu.


[Den Rest des Interviews konnte ich nach dem dem Serverumzug
leider mangels Backup nicht wieder herstellen.]

Montag, 18. Mai 2009

Haiku Code Drive 2009 angekündigt

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Haiku Code Drive (HCD). Dabei werden Projekte und Studenten, die es nicht in einen der begehrten Plätze des Google Summer of Code geschafft haben, durch Haiku Inc. finanziert.
Allerdings nicht mit den für ein NASDAQ-Schwergewicht adäquaten $4.500, sondern mit Haiku-moderaten $2.500.

Die Gelder kommen dabei normalerweise aus Spenden, diesmal ist die Finanzierung jedoch ohne einen Spendenmarathon wie letztes Jahr bereits gesichert. Da letztes Jahr nicht alle Projekte des HCD erfolgreich abgeschlossen wurden, sind vom Budget noch $2.500 übrig. Das zweite Projekt wird aus den Geldern des Google Summer of Code 2008 finanziert, $500 pro erfolgreich abgeschlossenen Projekts.
Diese beiden Projekte werden so möglich:

Volltext-Indizierung und Suchwerkzeug
Student: Ankur Sethi ("AntiRush" Blog)
Mentor: Rene Gollent
Geplant ist ein Plug-In basiertes, Volltext-Indizierungstool für Haiku, das ähnliches bietet wie MAC OS X's Spotlight, GNOME's Tracker und SkyOS's Index Feeder. Hauptziel ist es auf wichtige Dokumente und Anwendungen leichter zugreifen zu können und dafür so wenig wie möglich mit der Maus rumfuchteln zu müssen.

Services Kit
Student: Tom Fairfield ("General Maximus" Blog)
Mentor: Pier Luigi Fiorini
Das Services Kit soll aus einer Reihe von APIs bestehen, durch die Anwendungen mit verschiedenen Webservices wie Facebook, Twitter und Last.fm Kontakt aufnehmen können.


Warum gerade diese Projekte mit diesen Studenten und Mentoren?
Durch die dieses Jahr verbesserte Auswahlmethode von Projekten/Studenten für den Google Summer of Code (alle mussten für ihre Anmeldung Bugs fixen), konnten die Fähigkeiten und das Engagement der Bewerber viel besser eingeschätzt werden. Außerdem kamen natürlich auch die Programmierer in Frage, die nicht schon bei einer anderen GSoC Organisation untergekommen sind. Und, auch sehr wichtig, es mussten für die Projekte Mentoren gefunden werden, die sich ihnen auch uneingeschränkt widmen können. Damit fallen natürlich diejenigen aus, die schon einen GSoC Studenten betreuen.

Samstag, 16. Mai 2009

GSoC Interview mit Ankur Sethi

BeOSNews hat das nächste Interview mit einem GSoC Anwärter für uns. Zu Gast ist Ankur Sethi, dessen Bewerbung es leider nicht in die 6 vergebenen Plätze geschafft hat.

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich bin Ankur Sethi, IT Student und Apple Fanboy aus New Delhi, Indien. Mit 13 bin ich dem Programmiervirus erlegen und bin seither wie an den Stuhl geklebt. Ich lese auch sehr gern und wenn mich tatsächlich mal die Muse küsst, blogge ich auch.

Wie hast Du vom GSoC erfahren?

Vom GSoC hab ich als erstes bei Slashdot gelesen.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Was mich bei Haiku gleich angezogen hat, waren die schnellen Reaktionszeiten und dass es nur wenig Speicher braucht. Ein kurzer Blick in den Wikipedia Artikel über BeOS hat mich überzeugt, dass es Haiku verdient sich näher damit zu beschäftigen.

In den letzten Monaten habe ich erfahren wie eng verbunden die Community um BeOS und seinen Nachfolgern ist. Ich finde, dass ist ein großes Plus für Haiku. Die Be-Welt sieht noch tollen Zeiten entgegen. :)

Hast Du Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Nein. Zu Zeiten von BeOS war ich noch viel zu jung. Meine Familie besaß damals nicht mal einen eigenen Computer.

Für was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders interessiert?

Mein Ziel war eine Volltextsuche mit Index Tool für Haiku, ähnlich wie Spotlight für Mac OS X. Mit Spotlight bin ich doppelt so produktiv wie früher. Ich habe gehofft etwas ähnliches für Haiku zu schaffen, plus einige zusätzliche Features, die ich bei Spotlight vermisse.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen? War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Das Haiku Team hat sich ganz phantastisch um jeden einzelnen Bewerber gekümmert und ihn willkommen geheißen. Ich habe keinerlei Beschwerden.

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Ich fand Haikus Auswahlverfahren war gut durchdacht und wurde gründlich und fehlerfrei durchgezogen. Obwohl das gesamte Haiku Team sehr engagiert bei der GSoC Sache war, gebühren Matt und Stephan besonderer Dank. Danke Jungs. :)

Hast Du Dich neben Haiku noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Haiku war die einzige Organisation, bei der ich mich beworben habe. Weil ich mich dieser Tage vor allem für Cocoa interessiere, wollte ich entweder an einem GNUStep oder nativem Cocoa Projekt arbeiten. Leider waren dieses Jahr keine OS X spezifischen Projekte dabei.

Wärst Du an einem eventuellen Haiku Code Drive interessiert?

Das kommt ganz auf meinen Stundenplan an. Wer weiß was das College für mich in der Zukunft parat hat?

Warum bist Du Programmierer geworden? Mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

Als ich 13 war hat mir jemand gesagt dass ich Computerspiele in C schreiben kann. Den Rest kannst Du Dir denken. :)
Momentan schreibe ich meist in Python und Objective-C. Ich kann auch C und C++, benutze es aber selten außerhalb vom College. Meine Lieblingssprache ist Python, aber ich beginne Objective-C zu schätzen, jetzt da ich mehr Zeit damit verbringe.

Hast Du irgendwelche Ratschläge oder Weisheiten, die Du mit angehenden Programmierern teilen willst?

(1) Programmieren macht Spaß, ist aber nicht einfach, besonders wenn man gerade erst anfängt. Wichtig ist nicht aufzugeben. Wenn ein Problem zu groß erscheint oder einen zu überwältigen droht, sollte man probieren es in kleinere Brocken aufzuteilen. Ich wünschte mir hätte das jemand gesagt als ich Anfänger war.


(2) Egal wie viele Bäder Du nimmst, der Segfault löst sich nicht von selbst. Ebenfalls etwas, das ich mir wünschte man hätte es mir gesagt als ich angefangen habe.

Wenn mich ein Problem zu übermannen droht, hilft mir dieses Zitat von Randy Pausch:
"Die Mauern sind nicht dazu da uns draußen zu halten; die Mauern sind da um uns die Chance zu geben zu zeigen wie sehr wir etwas wollen. Die Mauern sind da, die Leute aufzuhalten, die es nicht genug wollen."

Donnerstag, 14. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Ma Jie

Bei Haikuware gibt es ein weiteres Interview. Diesmal mit Ma Jie, der an einer ZeroConf Unterstützung für Haiku arbeitet.

Erzähl uns etwas von Dir.

Ich bin 23 Jahre alt, komme aus dem Osten Chinas und studiere "Industrial Engineering". Das hat nichts mit Computerwissenschaften zu tun, Programmieren ist einfach mein Hobby.



[Den Rest des Interviews konnte ich nach dem dem Serverumzug
leider mangels Backup nicht wieder herstellen.]

Mittwoch, 13. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Sean Healy

Sean Healy ist einer der Bewerber für den Google Summer of Code 2009.
Leider ist sein Projekt nicht eines der sechs von Google gesponserten. Im Rahmen einer laufenden GSoC Interview Reihe diverser Haiku Newsseiten hat er sich dennoch die Zeit genommen einige Fragen zu beantworten.
[Auf Englisch ist das Interview bei IsComputerOn zu lesen.]

Hallo Sean. Tut mir ja leid, dass Du diesmal nicht zum Zuge kamst. Wirst Du's nächstes Jahr wieder probieren?

Das werde ich wohl nicht können. Ich habe ein Stipendium von September bis Juni und ich glaube nicht, dass ich nebenher arbeiten darf. Das überschneidet sich leider mit dem Google Summer of Code.

Hast Du eine Ahnung warum Dein Projekt nicht zu einem der wenigen auserwählten gehört?

Wenn ich das richtig verstanden habe, war das Hauptproblem, dass sich mein Projekt nicht um die gerade drängendsten Anforderungen von Haiku kümmert. Das war mir aber von Anfang an klar. Ich habe mich mit einem Projekt beworben, an dem ich bereits arbeite, also nicht einfach nur um über den Sommer etwas Geld zu verdienen. Will damit sagen, für mich war das Projekt der Anreiz, nicht das Geld. Das Geld hätte nur bedeutet, dass ich Vollzeit daran hätte arbeiten können. Jetzt muss ich halt auf anderem Wege was verdienen und kann nur in meiner Freizeit daran arbeiten.

Hast Du schon Erfahrung mit anderen Open Source Projekten?

Ich habe an einigen Perl Modulen mitgearbeitet und ich verfolge das SWORD Projekt (ein Programm zur Bibelkunde). Mein Lieblingseditor unter Windows, "Programmer's Notepad", ist auch Open Source. Ich hab auch schon dessen Sourcecode auf der Platte, hab aber noch nicht daran gearbeitet. Ich würde gern eine Erweiterung für Perl Scripting dafür schreiben, das ist aber relativ weit unten auf meiner Liste von Dingen, die ich noch machen will.
Das Konzept von Programmer's Notepad, mehrere Dokumente in Reitern offen zu haben, ist sauber und elegant; dieser Mangel an Fenster-Management nervt mich am (Haiku Editor) Pe am meisten.

Und natürlich benutze ich eine Menge Open Source Software. Ich hab sogar Ubuntu auf einer Partition installiert. Linux Sourcecode habe ich allerdings noch nie angeschaut und ich bleibe meist in Windows, weil es da einfach mehr Software gibt. Damit meine ich die Art Programme, die ich normalerweise nutze; es gibt natürlich eine Menge Software für Linux, aber für die Mehrzahl hab ich halt keine Verwendung. Unter Windows hab ich Cygwin für alles was ich sonst noch zum Leben brauche, z.B. bash.

Wie bist Du neben all den anderen Mentor Organisationen ausgerechnet auf Haiku für Dein GSoC Projekt gekommen?

Im April 2000 hatte ich meinen ersten Vollzeit Job nachdem ich die Schule verlassen hatte. Mein Teamleiter hatte BeOS laufen und erzählte mir von der Personal Edition. Wenig später lernte ich im Internet wie man's auf eine eigene Partition installiert anstatt immer von Windows aus zu starten.
Seitdem war BeOS auf allen Computern die ich hatte, auf den letzten beiden allerdings per Emulation.

Haiku verfolge ich schon seit längerer Zeit. Ich wollte schon seit BeOS Zeiten ein eigenes Projekt anfangen, und nachdem Haiku mittlerweile ziemlich stabil ist, entschloss ich mich damit anzufangen. Wenig später kündigte Matt auf der Mailingliste den "Google Summer of Code" an und da bewarb ich mich einfach.

Obwohl ich für den GSoC nicht genommen wurde, hat mich der Bewerbungsprozess dazu gebracht an Haiku zu arbeiten anstatt weiterhin nur auf der Mailingliste mitzulesen. Nach Monaten des Image-Runterladens begann ich meine eigenen Images zu kompilieren. Weil ich in meiner BeOS Virtual Machine nicht genügend Platz für den Haiku Code hatte, musste ich das unter Linux machen. Das ewige Wechseln von Windows zu Linux, um den Code zu aktualisieren und das Image zu bauen, hat dann aber so genervt, dass ich es letztendlich aufgegeben habe und mir wieder fertige Images runterlade.

Was wäre Dein GSoC Projekt gewesen?

Am liebsten programmiere ich in Perl. Seit Jahren benutze ich das Perl Modul Win32::GUI um Programme mit grafischer Oberfläche zu schreiben.
Daneben verwendete ich auch die plattformübergreifenden GUI Module Prima und wxPerl. (Tk hab ich mal probiert, gefiel mir aber nicht so.) Mein Plan ist Haikus API in Perl abzubilden. Erstmal konzentriere ich mich auf Application und Interface Kit, auf lange Sicht möchte ich aber alle Kits so unter Perl zur Verfügung stellen.

Was hätte Dich an dem Projekt besonders gereizt?

Unter Windows benutze ich solche Perl Module die ganze Zeit. Weil ich Haiku ab R1 zu meinem Haupt-Betriebssystem machen will, würde ich diese Werkzeuge doch sehr vermissen.

(Ja, für Haiku werde ich Windows verlassen, auch wenn ich's für Linux nicht mache. Sorry, Tux.)

Spätestens nach Deiner Bewerbung musstest Du Dich etwas intensiver mit Haiku beschäftigen. Was waren am Anfang die größten Schwierigkeiten, wie könnte man den Einstieg verbessern und was funktionierte eigentlich ganz gut?

Ich habe nicht allzuviel Erfahrung mit C++. Ich hatte einige Kurse belegt und ein paar Sachen für meinen vorigen Arbeitgeber geschrieben, aber es hat mich nie wirklich interessiert und es ist nicht etwas was ich freiwillig zum Spaß mache. In den alten C++ Schwung zu kommen, hat mich anfangs etwas Zeit gekostet.

Mein größtes Problem war allerdings, dass der Bug den ich mir ausgesucht hatte zwar als "easy" gekennzeichnet war, es aber meiner Meinung nach nicht wirklich war. Immer wenn ich ein Problem gelöst hatte trat ein neues auf, das ich dann wieder verfolgen und fixen musste. Um das zu verbessern, müssten alle Bugs besser untersucht werden. Dazu fehlt Haiku allerdings die nötige Zahl erfahrener Entwickler. Da gibt es wichtigere Dinge.

Was sind Deine Pläne für die Zukunft, Du hast ein Stipendium erwähnt?

Mein Stipendium ist Teil eines coolen Programms. Vor dem 2. Weltkrieg war Europa sehr gefragt für den Erwerb einer höheren Bildung. Weil viele Intellektuelle geflohen sind, wollten nach dem 2. Weltkrieg alle in den USA studieren.

Die Europäische Union versucht Studenten wieder zurück nach Europa zu holen. Dazu haben sie das Erasmus Programm, das es europäischen Student erlaubt in anderen europäischen Ländern zu studieren, für nicht-Europäer erweitert und es "Erasmus Mundus" genannt.

Ich empfehle allen nicht-europäischen Studenten, die einen Master machen wollen, mal drüber nachzudenken. Jedes Jahr kann man sich für bis zu drei Qualifizierungsprogramme bewerben. Termine sind normalerweise im Februar und für das Stipendium ist nicht mal eine eigene Bewerbung nötig. Man gibt einfach bei der Bewerbung an, dass man für das Stipendium berücksichtigt werden möchte. Details und eine Liste der Qualifizierungsprogramme gibt es hier:

http://ec.europa.eu/education/programmes/mundus/index_en.html

Kommen Studenten die dieses Stipendium genutzt haben zurück in ihr Land, werden sie davon erzählen und noch mehr Studenten werden in Europa studieren wollen.

Um diese Ziele zu erreichen, werden die Stipendien nicht für eine bestimmte Universität vergeben, sondern an ein Konsortium von Unis. Studenten studieren jeweils ein Jahr an zwei Universitäten aus so einem Konsortium. So bekommt der Student ein Gefühl fürs Studieren in Europa und nicht nur einem bestimmten europäischen Land. Meine beiden Universitäten liegen im Osten Frankreichs und im Süden Portugals.

Die meisten Kurse der Programme werden auf Englisch gehalten, meine jedoch in der jeweiligen Landessprache. Das geht, weil es ein Programm für Linguisten ist. Mein Programm heißt "International Masters in Natural Language Processing and Human Language Technology". Es kombiniert sehr schön mein Interesse in Sprachen und Programmierung.

Das Konsortium besteht aus 10 Universitäten in 9 Ländern. Leider kommen nur 4 von ihnen für das Stipendium in Frage. Wenn ich zu einer der anderen 6 wollte, müsste ich mich nach einer anderen Finanzierung umschauen.

Jetzt wo GSoC 2009 für Dich erstmal gelaufen ist, wie wirst Du den Sommer verbringen? Mit Arbeit oder Vergnügen? :)

Ich muss auf alle Fälle arbeiten. Ich bin gerade nach 8 Jahren auf dem Arbeitsmarkt zurück in die Schule gegangen. Und zwar dieses Jahr ohne Stipendium. Jetzt hab ich zwar eins, aber die Auszahlungen beginnen erst im September. Ich wurde zwar für einige Jobs angeheuert aber die Auszahlungen haben definitiv die Oberhand über die Einnahmen in diesem Schuljahr. Wird Zeit das Konto wieder etwas zu füllen.

Andererseits leben meine Eltern in Alaska und meine Frau würde sie gern besuchen. Sie war erst einmal für ein Wochenende da. Vielleicht sind wir also in Alaska für den Sommer, was dann ein Vergnügen wäre, selbst wenn wir auch arbeiten müssen.

Wärst Du an einen möglichen "Haiku Code Drive" interessiert? Das läuft ähnlich wie der GSoC, nur geht es hier "nur" um $2.500 (letztes Jahr zumindest) und das ganze wird aus Spenden der Haiku Community finanziert.

Momentan schau ich mich nach Möglichkeiten um, diesen Sommer Geld zu verdienen. Vorausgesetzt dass ich nicht schon einen festen Vollzeitjob habe, falls ein Code Drive zustande kommt, wäre ich natürlich daran interessiert.

Dienstag, 12. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Chico Chen

Die GSoC Interviewreihe setzt sich mit Chico Chen bei den Kollegen von BeGroovy fort.

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich bin Student im ersten Jahr an der Graduate University of Chinese Academy of Sciences. Mein Hauptfach heißt "Basic Software and Trusted Computing". In meinem Blog notiere ich gern Code, zur Erinnerung und um ihn mit anderen zu teilen. Ich lese, schreibe und spreche Englisch gut genug um andere zu verstehen und verstanden zu werden. Neben Koordinierungstalent arbeite ich gut mit anderen zusammen, besitze Teamgeist. Ich habe Erfahrung mit C, Java, UML und besonders C++.


[Den Rest des Interviews konnte ich nach dem dem Serverumzug
leider mangels Backup nicht wieder herstellen.]

Montag, 11. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Adrien Destugues

BeOSNews hat das nächste GSoC Interview mit Adrien Destugues, der an Haikus Internationalisierung arbeiten wird.

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich heiße Adrien Destugues, ich studiere Elektronik und Computerwissenschaften an der ENSSAT, einer Ingenieurschule in Lannion in Frankreich. Letztes Jahr hab ich meinen Abschluss in Computerwissenschaften an Bayonne\'s IUT gemacht. Ich bin 20 Jahre alt (21 seit dem 7. Mai :) ).

Das wäre eigentlich alles, was das echte Leben betrifft. Im Internet und der Open Source Welt kennt man mich als PulkoMandy. Den seltsame Spitznamen zu erklären wäre eine lange Geschichte, in der eine Orangensaftmarke und andere eigenartige Dinge eine Rolle spielen.
Ich bin ein Mitglied des Shira Teams, eine Demogroup um den Amstrad CPC, einen Homecomputer-Klassiker. Ich bin Manager des GrafX2 Projekts, ein Pixel-Grafikprogramm, das ich von alten MS-DOS Sourcen auf SDL portiert habe. Außerdem bau ich an Elektronik für alte Rechner rum, z.B. Geräte um moderne PS/2 Mäuse an einen Atari ST oder Amiga anzuschließen.

In der wenigen Zeit, die mir übrig bleibt, programmiere ich etwas für den ENSSAT Robotik Club. Der wird im Mai am "European Robotics Cup" mitmachen.

Wie hast Du vom GSoC erfahren?

Weiß ich nicht mehr genau. Ich glaube ich habe davon in 2007 auf der Haiku Webseite gelesen. Vielleicht war\'s auch bei ScummVM. Ich hatte vor im Jahr 2008 mitzumachen, aber da musste ich für die Schule ein Praktikum machen und deswegen war meine Bewerbung nicht gut genug um genommen zu werden. In der Zwischenzeit erfuhr ich mehr von dem Programm und so war meine Anmeldung in diesem Jahr viel besser.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Es ist ein echt klasse Projekt. Als Hauptsystem verwende ich Linux, aber nach 3 Jahren des Rumfummelns an diversen Konfigurationsdateien macht es immer noch nicht exakt was ich will. Es gibt viele unnötige Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Komponenten und es mangelt schon sehr bei deren Integration. Und Linux ist nunmal nicht für den Desktop gemacht und es gibt kein Open Source Betriebssystem, das ihn sich zum Ziel macht.

Hast Du Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Ja, BeOS war für etwa ein Jahr mein Hauptsystem. Insgesamt war es eine gute Erfahrung, aber am Ende hab ich dann doch Linux installiert, weil ich für die Arbeit einige Software brauchte, für die es in der BeOS Welt keine vergleichbaren Alternativen gab (das war in 2005 oder 2006). Damals probierte ich diverse Distributionen, in erster Linie die Developer Edition und PhosphurOS.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört?

Ich habe das Projekt gefunden als ich ein Problem mit meiner BeOS Installation lösen wollte. Ich ging in den IRC Channel, abonnierte die Mailinglisten und jetzt arbeite ich daran als Teil des Summer of Code.

Für was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders interessiert?

Ich arbeite an Haikus Internationalisierung. Die Idee dazu kam als ich einen Link zu Haikus Webseite in die Studentenliste meiner Schule schickte, um daran zu erinnern, dass es noch Alternativen zu Linux, Windows und Mac OS gibt. Die Studenten streiten da ja zu gern welches dieser drei Systeme am besten sei. Jemand antwortete in etwa, "Hey, das Ding spricht ja nicht mal Französisch!".
Das ist für mich kein Problem weil mein Englisch recht gut ist. Haiku als Desktop System könnte aber sehr davon profitieren, wenn es auch die benutzen könnten, die kein Englisch verstehen. Ich erinnerte mich, dass mein BeOS auf Französisch war, googelte etwas und fand als Teil des OpenTracker das Locale Kit. Und da entschloss ich mich daran im GSoC zu arbeiten.

Interessiert Dich ein anderes Gebiet, falls Du nicht an dem Projekt arbeiten kannst, für das Du Dich beworben hast?

Mir fehlt die WiFi Unterstützung schon sehr. Wenn ich das zum Laufen brächte, würde Linux wahrscheinlich komplette von der Platte fliegen. :) Haiku ohne Netzwerk macht nicht wirklich Spaß... Aber es wird ja schon daran gearbeitet, wie ich weiß.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen? War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Ich hatte keine bestimmten Probleme. Wahrscheinlich hat mir das Jahr Mitlesen auf der Mailingliste und im IRC Channel und meine erfolglose Bewerbung in 2008 geholfen. Es gibt viele Leute, die mir (oder auch jedem anderen mit einer Frage) gerne helfen, wenn es um Info zu einem Programmierproblem geht. Ich fühle mich gut aufgenommen.
Womit ich vielleicht noch Probleme haben könnte, ist der Prozess des Patch Einreichen. Aber da muss ich noch ein bisschen warten, bis ich die nötigen SVN Rechte bekomme. :)

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Macht im nächsten Jahr nur weiter so. :)

Hast Du Dich neben Haiku noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Nein, ich habe mich entschieden mich auf ein einziges Projekt zu konzentrieren und dafür schon gleich mit der Arbeit zu beginnen, noch bevor die Anmeldephase vorüber war. Dadurch konnte ich einen genauen Plan für das Projekt vorlegen und zeigen, dass ich dazu fähig bin. Ich glaube, das hat mir geholfen genommen zu werden.

Warum bist Du Programmierer geworden? Mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

Meine ersten Erfahrungen mit Computern machte ich 1995, da war ich erst 7 Jahre alt. Ein Nachbar gab mir seinen alten Amstrad CPC und spielte ein paar Spiele darauf. 1999 machte ich meine ersten Schritte mit BASIC und lernte über die Jahre Delphi, dann C und C++. Deswegen habe ich auch Computerwissenschaften als Studium gewählt. Ich habe noch andere Sprachen gelernt, z.B. Java, Ada, Scheme, php und wahrscheinlich noch einige mehr, die ich vergessen habe. Meine Lieblingssprachen sind allerdings C, C++ und Assembler. Ich möchte immer genau wissen was der Rechner mit meiner Zeile Code anstellt. Bei anderen Sprachen ist das nicht wirklich möglich.

Hast Du irgendwelche Ratschläge oder Weisheiten, die Du mit angehenden Programmierern teilen willst?

Schnapp Deine Tastatur, programmier was und bring die Open Source Welt voran! Und wenn Du gut bist, wirst Du am Ende berühmt. :)

Sonntag, 10. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Francesco Piccinno

Hier das Interview mit Francesco Piccinno von Haikuware:

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich bin ein Student für Netzwerk und Systemsicherheit in Mailand, Italien. Ich bin mit der Leidenschaft zum Programmieren groß geworden. Ich machte mich mit verschiedenen Sprachen vertraut, angefangen von C und Assembler zu C++, Python und C#. Ich war schon immer interessiert in Reverse Engineering und Sicherheitsfragen und auch in paralleler Netzwerk Programmierung. Daneben lernte ich UI Toolkits wie GTK und Qt kennen.

Wie hast Du vom GSoC erfahren?

Ich habe darüber vor 2 Jahren in einem Programmier-Blog gelesen. Das hat mich gleich interessiert und so habe ich mich entschieden es zu versuchen, um zu sehen wie\'s um meine Programmierkünste steht.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Ich habe Haiku für meine Bewerbung ausgesucht, weil ich das Projekt schon seit Jahren verfolge. Alternative Betriebssysteme haben mich schon immer interessiert. Die Frische und Neuheit die Haiku bietet, haben mich von Anfang an faszininert. Bei der Entwicklung dieses OS wollte ich schon immer mitmachen um daran teilzuhaben. Und so begann ich die ersten Patches einzuschicken. Nachdem ich Kontakt mit der italienischen Community aufgenommen hatte, habe ich auf Anraten von Pierluigi Fiorini und anderen versucht, den GSoC dafür zu nutzen.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört? Hast Du Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Ich hab darüber vor Jahren in einer Computerzeitschrift gelesen. Der Artikel sollte eigentlich BeOS vorstellen, verwies aber auch auf Haiku und Zeta. Als ich das gelesen hatte, probierte ich BeOS auf meinem Computer und es bekam für einige Jahre mein Hauptsystem.

Für was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders interessiert?

Ich wollte an einer Python Anbindung an Haiku arbeiten, weil ich mich mit der Entwicklung solcher Anbindungen und der Sprache Python auskenne. Ich wollte Haikus API im Detail kennenlernen und entsprechende Dokumentation erstellen, die anderen Programmierern nutzen würde und auch den Anwenderkreis erweitern würde.

Interessiert Dich ein anderes Gebiet, falls Du nicht an dem Projekt arbeiten kannst, für das Du Dich beworben hast?

Ich arbeite gerade für eine andere Organisation, da sie mir anboten an meinem vorigen Projekt weiter arbeiten zu können, zu dem ich auch meine Diplomarbeit mache. Es war also eine persönliche und egoistische Wahl nicht für Haiku zu arbeiten.

Warum bist Du Programmierer geworden? Mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

Hauptsächlich war es die Neugier was hinter Videospielen, Software und Betriebssystem steckte. Der Rest war reine Leidenschaft. Meine Lieblingssprachen sind Assembler (8086), C, C++, C# und Python.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen? War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Nein.

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Ich glaube, die Planung ist am wichtigsten. Versuche Dich an den Zeitplan zu halten und nimm Kontakt zu Deinem Mentor auf, falls Du Dir bei der Implementation nicht sicher bist. Schicke einen wöchentlichen Statusbericht über Deine Fortschritte und Pläne für die nächste Woche an Deinen Mentor. Ansonsten gib Dein Bestes und freu Dich über das Ergebnis. :P

Hast Du Dich neben Haiku noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

UMIT.

Wärst Du an einem eventuellen Haiku Code Drive interessiert?

Hört sich interessant an, aber nicht für mich dieses Jahr, weil ich ja schon beim GSoC mitmache und der HCD ja parallel im Sommer läuft. Zeigt übrigens schön Initiative, wie immer. :)

Samstag, 9. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Johannes Wischert

Johannes Wischert ist einer der sechs Studenten, die im Rahmen des Google Summer of Code 2009 an Haiku arbeiten werden. Sein Projekt ist die Portierung auf die ARM Architektur. In seinem Blog lassen sich Details zu den dafür anvisierten Zielen nachlesen, außerdem erfahren wir dort, dass er 25 Jahre alt ist, Computerwissenschaften studiert und schon von Kindesbeinen an leidenschaftlich programmiert.

Als Teil der von mehreren Haiku News Seiten veranstalteten GSoC Interview Reihe, hat sich Johannes die Zeit genommen einige Fragen zu beantworten. [Eine englische Übersetzung gibt es bei IsComputerOn.]

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner erfolgreichen GSoC Bewerbung! Mist, jetzt musst Du auch noch den ganzen Sommer hart arbeiten, was? :)

Ich hab eigentlich nicht wirklich erwartet, dass ich genommen werde, geschweige denn, dass mein Vorschlag ein so positives Echo auslösen würde. ;) Ich bin mir durchaus bewusst, dass das eine Menge Arbeit ist, die da auf mich zukommt, aber zum Glück hab ich auch genügend Zeit um sie zu erledigen.

Hast Du schon alles, was Du für die Portierung brauchst?

An Hardware konzentriere ich mich auf das Beagleboard, das mir genialerweise von Haiku Inc. zur Verfügung gestellt wird. Softwareseitig bietet Haiku eigentlich alles was ich brauche und sollte sich hoffentlich ohne größere Probleme auf ARM/Beagleboard portieren lassen. Und sonst brauche ich nur viel freie Zeit, die ich ja dank dem Geld von Google haben werde...

Du hast ja bereits Erfahrung mit der Portierung des Nano Kernels SmartOS von MSP430 zu SuperH. Wie schätzt Du dazu im Vergleich den Haiku Port ein?

Da es sich bei SmartOS "nur" um einen Nano Kernel gehandelt hat, war die Code Menge natürlich viel geringer und übersichtlicher als bei Haiku. Dafür waren dort aus Performance Gründen viel größere Teile Plattform spezifisch geschrieben und eine Portierung auf andere Systeme war nicht wirklich vorgesehen.

Haiku hat den Vorteil, dass durch die Portierung auf m68k und andere Prozessoren die plattform-spezifischen Teile schon zum großen Teil sauber von den plattform-unspezifischen getrennt wurden. Dadurch wird mir natürlich die Arbeit stark erleichtert. Auf der anderen Seite ist Haiku um einiges komplexer als SmartOS, da dort z.B. keine MMU genutzt wurde usw.

Als erstes wird der Kernel portiert und dann das mindeste an Hardware Treiber, also SD-Karte und serielle Konsole. Wenn ich noch Zeit habe am Ende wird auch noch der Framebuffer und der USB-Controller Treiber geschrieben, aber das kann ich jetzt schlecht einschätzen. Notfalls halt nach dem GSoC. ;)

Wie muss man sich den Arbeitsablauf bei so einer Portierung vorstellen?

Zurzeit arbeite ich unter Linux und habe mir einen haiku-arm Crosscompiler gebaut und lass den Code auf einer leicht modifizierten Version von qemu laufen. Ich werd bald ein Blogeintrag auf Haiku-os.org veröffentlichen wie man das macht. Mit qemu lade ich U-Boot und daraus kann ich dann Dateien von der simulierten SD-Karte laden. Das dürfte sich 1:1 auf das echte Beagleboard übertragen lassen. Ausgaben erfolgen über den seriellen Port und es ist auch möglich qemu mit dem gdb zu koppeln, damit man Haiku direkt beim Laufen beobachten kann. Das wird später wahrscheinlich auch über die JTAG Schnittstelle bei der echten Hardware gehen, aber das hab ich mir noch nicht so richtig angeschaut. ;)

Zuerst muss ein minimaler Kernel gebaut werden, der nur die nötigsten Methoden beinhaltet und dann werden nach und nach alle weiteren hinzugefügt. Zurzeit hab ich mir den minimalen Kernel ohne irgendwelche sinnvolle Funktionalität aus dem m68k Port zusammen kopiert, den ich nach und nach mit sinnvollem Code fülle. Danach kann ich langsam anfangen das ganze auf qemu zu testen. Dazu muss ich aber noch den U-Boot Loader bauen, was dank der U-Boot API nicht allzu schwierig sein sollte. Wenn der Kernel an sich startet, kann ich dann mich um Treiberunterstützung kümmern.


Angenommen Du schaffst alles was Du Dir für den GSoC vorgenommen hast, wieviel Arbeit würde es noch brauchen, damit Haiku auf ARM identisch wie auf x86 läuft?

Die meiste Software lässt sich ohne Probleme portieren (SSE z.B. wird zum großen Teil nur in "externer" Software wie ffmpeg genutzt und da gibt es meist schon fertige Ports). Endianess ist zumindest auf dem Beagleboard kein Problem, da der ARM dort mit littleendian läuft. Wie es mit anderen Boards aussieht kann ich noch nicht sagen, da es ARM sowohl in little als auch big Endian gibt...

Also, wäre ich als Haiku-Enduser, sagen wir, Ende nächsten Jahres mit einem neuen ARM-Netbook glücklich?

Zu einem richtigen Haiku fehlt dann noch hauptsächlich der Grafik Treiber und der ist recht schnell von Linux portiert (leider ohne 3D, weil das soviel ich weiß noch closed source ist) und der Treiber für den USB-Controller, der auch nicht so lang dauern dürfte...

Bei Netbooks kommen wahrscheinlich noch einige Spezialtreiber dazu. Das Touch Book z.B. ist nach Angaben vom Hersteller an das Beagleboard angelehnt und dürfte recht leicht anzusprechen sein. Je nach dem wie sehr mich das Studium dann noch in Anspruch nimmt, könnte es Haiku ARM Netbooks vielleicht schon im Laufe dieses Jahres geben. Aber darauf lass ich mich jetzt nicht festnageln. ;)

Ich werde mir jedenfalls ein ARM Netbook holen, früher oder später.

Sind einige Komponenten wie Tracker oder das MediaKit vielleicht auch zu "fett", um auf ARM zu laufen?

Ich denke nicht, dass Tracker und MediaKit zu viel für den ARM-Prozessor wären, da der auf dem Beagleboard mit 600Mhz läuft und auch unter Linux problemlos Fullscreen Videos abspielen kann. OK, die nutzen auch den eingebauten DSP, aber das wird hoffentlich auch unter Haiku früher oder später der Fall sein.

Ein großer Teil der Arbeit, um den Port in ein vollwertiges Haiku zu verwandeln, ist es die Hardware Treiber zu schreiben. Dabei hat man aber beim Beagleboard den Vorteil, dass der Großteil der Peripherie über USB angeschlossen wird und man so nur einen Treiber für den Controller braucht und dann die ganze von Haiku unterstützte USB-Hardware nutzen kann.

Wie bist Du auf den ARM Port als GSoC Projekt gekommen?

Auf den ARM-Port bin ich gekommen weil ich mal wieder Haiku ausprobiert hab und ich deswegen in den #haiku IRC Channel gekommen bin. Dort hab ich zum Spaß vorgeschlagen Haiku auf MIPS zu portieren (wäre auch kein uninteressantes Projekt, da dank dem Chinesischen MIPS Clone Longsoon auch dort interessante Geräte rauskommen. Aber das ist ein anderes Thema...). Nach und nach sind wir halt drauf gekommen, dass ARM eigentlich sinnvoller wäre. Urias McCullough erwähnte, dass er ein Beagleboard an den geben würde, der Haiku drauf portieren würde...

Deswegen habe ich mir angeschaut wie kompliziert so ein Port wäre und hab die begonnene Toolchain zum Laufen gebracht und mal ein bisschen rumgespielt...

Als ich dann mal auf der Haiku-os.org Webseite war, hab ich gesehen dass Haiku wieder beim Google Summer of Code dabei ist und da ich da eh teilnehmen wollte, hab ich das ARM-Projekt eingereicht.

Auf Haiku selbst bin ich aber schon viel früher gekommen, als ich mich mal nach alternativen Betriebssystemen umgeschaut hab (hieß damals noch OpenBeOS...). BeOS selber kannte ich schon länger. Das hab ich mal auf einer Chip CD gefunden (jeder war mal Jung und unwissend ;) ) und ein bisschen mit rumgespielt. Aber da ich damals kein Internet daheim hatte ist mir das nach einiger Zeit langweilig geworden.

Jeder Bewerber musste sich aus dem Bugtracker ein Ticket raussuchen und es lösen. Dazu muss man sich natürlich eine funktionierende Entwicklungsumgebung einrichten und sich mit dem Haiku Code beschäftigen. Wie lief das bei Dir so?

Ich hatte die Entwicklungsumgebung schon früher öfters mal installiert, also war das an sich nicht wirklich schwierig. Beim ersten Mal musste ich allerdings schon eine zeitlang nach den richtigen Tutorials suchen. Die werden aber, soweit ich weiß, in der nächsten Zeit zu einem aktualisierten Dokument zusammengefasst. Allgemein hat die Haiku Seite das Problem, dass sie zwar viele interessante Informationen enthält, diese aber schwer zu finden sind...

Ansonsten lief alles ohne Gefrickel und Probleme. ;)

Wie sieht\'s mit Haikus Bewerbung als Mentor Organisation aus. Könnte man da noch was verbessern, um Haiku bei kommenden GSoC Bewerbungen noch attraktiver zu machen?

Ich hab mir ein paar Projekte anderer GSoC Mentoren angeschaut, aber da ich sowieso den ARM-Port machen wollte, hab ich eigentlich nur mit Haiku wirklich Kontakt aufgenommen. Dort lief alles super! Meine Fragen wurden schnell beantwortet und als ich meine Bewerbung bei der Google Summer of Code Webseite eingereicht hatte, bekam ich auch schnell konstruktives Feedback.

Irgendwelche Tips für potentielle zukünftige GSoC Studenten?

Lasst euch nicht einschüchtern, soviel besser sind die anderen auch nicht ;). Auch wenn es nur 1000 Plätze insgesamt gibt, so unwahrscheinlich ist es nicht da reinzukommen.


Danke, Johannes, für das schöne Interview. Viel Erfolg und viel Spaß bei Deinem Summer of Code!

Haiku Podcast #17

Zwischen den ganzen GSoC Interviews, ein kleiner Hinweis: Der 17. Haiku Podcast ist draußen. Diesmal berichten Sikosis und TheNerd über die letzten Konferenzen, den Google Summer of Code, die Tweeter Aktivitäten von Haikuware und der BeBits und Haikuware Software des Monats. Ach ja, und ein kleines Interview mit Humdinger... :)

Freitag, 8. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Henri Vettenranta

Die GSoC\'09 Interviewreihe geht weiter: BeGroovy bietet uns ein Interview mit Henri Vettenranta (HeTo). Sein Projekt wäre ein Anwendungs-Aktualisierungsservice gewesen, leider hat er es nicht in die begrenzten Plätze des Google Summer of Code geschafft.

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich bin Henri Vettenranta, 20 Jahre alt und IT Student der Tampere University of Technology. Mit Computern beschäftige ich mich schon länger als ich selber einen zu Hause habe. Angefangen hat es mit Computern am Arbeitsplatz meiner Mutter, wenn sie an manchen Wochenenden arbeiten musste.

Wie hast Du vom GSoC erfahren?

Vom GSoC habe ich schon vor Jahren gehört, als er eingeführt wurde. Damals konnte ich mich aber nicht bewerben, weil ich noch zu jung war. Dieses Frühjahr sah ich die Ankündigung im #haiku IRC Channel und entschied mich anzumelden.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Für mich ist Haiku die Fortführung von BeOS, das anderen Betriebssystem in einigen Dingen immer noch voraus ist, selbst wenn es seit bald einem Jahrzehnt nicht mehr weiterentwickelt wurde. Ich würde auch sagen, dass Haiku auf dem Desktop unter den anderen Open Source Betriebssystem die beste Plattform werden könnte, um proprietäre und kommerzielle Software zu entwickeln, pflegen und zu nutzen.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört?

Während ich BeOS ausprobierte war ich enttäuscht wie alles mit BeOS und Be Inc. gelaufen ist. Da hab ich nach Alternativen gesucht. Damals war Haiku schon das einzig übrig gebliebene Projekt, das versuchte die Be API nachzubauen. Das interessierte mich natürlich.

Hast Du Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Ja, aber wie wahrscheinlich viele andere, hatte ich BeOS erst Jahre nach dem Untergang von Be Inc. selbst ausprobiert. Wenn ich mich nicht täusche, war das ungefähr zu der Zeit als Haiku einen funktionierenden app_server bekam, also so Anfang 2005. Damals hatte ich BeOS seit ein paar Monaten als mein Hauptsystem auf dem Desktop, wechselte dann aber doch irgendwann zu Ubuntu, hauptsächlich wegen fehlender Unterstützung eines aktuellen Adobe Flash.

Für was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders interessiert?

Ich habe mich für die Entwicklung eines Anwendungs-Aktualisierungsservice beworben. Das interessiert mich, weil es sowas zur Zeit bei noch keinem Betriebssystem gibt: Die Updater in Windows und Mac OS X sind nur für die Software des Herstellers gedacht. Und die Linux Paketmanager sind für Sammlungen von Software unterschiedlicher Drittanbieter auch nicht wirklich brauchbar.

Mit Haikus Attributen steht uns zudem eine pfiffige Möglichkeit zur Verfügung so ein System aufzubauen, ohne eine zusätzliche Datenbank installierter Anwendungen pflegen zu müssen: Wird eine Anwendung installiert, bekommt das der Updater automatisch anhand des Index mit, durch den er alle Anwendungen suchen kann. Wird eine Anwendung wieder entfernt, wird ihr Eintrag natürlich auch automatisch aus dem Dateisystem Index verschwinden.
Andere Metadaten, wie Versionsnummer und eine URL für Updates, können auch schön sauber als Attribut an eine Anwendung gehängt werden.

Interessiert Dich ein anderes Gebiet, falls Du nicht an dem Projekt arbeiten kannst, für das Du Dich beworben hast?

Der Editor für Partitionstabellen hörte sich ganz interessant an, aber wie ich sehe, arbeitet da schon jemand dran.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen?

Da fällt mir keine Verbesserung ein. Das Bewerbungsformular war gut: es beschleunigte den Einstieg in den Bewerbungsprozess ungemein.

War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Nö, fand ich nicht.

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Nein, da gab\'s keine großen Probleme wie Haiku den GSoC organisiert hat. Falls es kleinere gab, hab ich sie schon wieder vergessen.

Hast Du Dich neben Haiku noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Nein, ich hab mich nur bei Haiku beworben.

Wärst Du an einem eventuellen Haiku Code Drive interessiert?

Ja, das hört sich wirklich interessant an.

Warum bist Du Programmierer geworden?

Ich war schon immer fasziniert von Computern, es ist schön seinen eigenen Code laufen zu sehen. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich als "Programmierer" bezeichnen würde, da ich bisher leider noch nicht genügend Zeit hatte um größere Sachen zu entwickeln.

Mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

Wie gesagt, ich hatte noch nicht allzu viel Zeit zum Programmieren, aber vom Rumspielen her scheint Python ganz nett zu sein. Soviel ich weiß, ist Bethon (die Python Anbindung an die Be API) zur Zeit noch nicht ganz einsatzfähig mit aktuellen Haiku und Python Versionen. Für Haiku Programme ist also C++ angesagt.

Falls Du an offenen Tickets im Bugtracker gearbeitet hast, was war Dein genereller Eindruck vom Code? Hast Du vor an anderen offenen Tickets zu arbeiten?

Ich habe an einem eigenen Patch für #2389 gearbeitet, eine Alternative Lösung um den Titelreiter der Terminal Anwendung umbenennen zu können. Der Großteil des Codes war recht einfach nachzuvollziehen, obwohl er fast unkommentiert ist. Ein paar kleine Unregelmäßigkeiten im Programmierstil, wie unterschiedliche Einrückungen in Header Dateien, gab\'s auch. Insgesamt sah der Code aber sehr gut aus.
Es hat Spaß gemacht daran zu arbeiten. Wie es die Zeit erlaubt, werde ich mich wohl auch in der Zukunft um kleineren Aufgaben kümmern.

Donnerstag, 7. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Maxime Simon

In der GSoC'09 Interviewreihe haben die Kollegen von IsComputerOn Maxime Simon im Gespräch. Maxime wird zusammen mit seinem Mentor Ryan Leavengood diesen Sommer WebKit in einen Haiku-eigenen Browser integrieren.

Erzähl uns doch erstmal etwas über Dich?

Ich heiße Maxime Simon und bin französischer Student von Computerwissenschaften im dritten Jahr an der Rennes 1 Universität. Ich bin 21 Jahre alt und liebe Programmieren. Damit verbringe ich neben Dokumentation lesen, Chatten und manchmal Filme gucken, die meiste Zeit.

Wie hast Du mit dem Programmieren angefangen? Was hat Dich dazu gebracht?

Ich war sehr aufgeregt als mein erster Computer zuhause eintraf. Ich bin jung und meine Eltern war nicht gerade Fans neuer Technologien: das war 1999. Zu diesem Zeitpunkt begann mein Interesse an IT. Ich las einige Tutorials und Howtos zu Programmierung aber hatte keine Projektidee, die ich entwickeln konnte.

Als ich an die Uni kam, traf ich Studenten die bereits für sich selbst programmierten. Dort bekam ich auch einige akademische Projekte, die mich faszinierten. Bald darauf begann ich mit einem Freund ein Projekt, dann zwei usw...

Was waren diese ersten Projekte?

Für mein erstes "großes" Projekt benutzte ich eine obskure Sprache namens "oRis", eine objekt- und angenten-orientierte Sprache, die als Teil der Doktorarbeit von Fabrice Harrouet entwickelt wurde. Das Projekt war sie Simulation von pfadfindenden Robotern mit einfachem Verhalten und der Fähigkeit zusammen Aufgaben in einem virtuellen Irrgarten zu erledigen. Das war eine Aufgabe an der Universität. Mein privates Projekt war es diese Simulation in C++ und Qt umzuschreiben. Wir waren zu zweit an diesem Projekt, leider liegt die Entwicklung aus Zeitgründen zur Zeit auf Eis.

Dieses Jahr war mein Hauptprojekt einen Compiler für eine natürlich imperative Sprache in Java zu schreiben. Eine gute Einführung um verbreitete Compiler zu nutzen und zu verstehen.

Wie bist Du auf den Google Summer of Code gekommen und wann wolltest Du das erste mal mitmachen?

Zum ersten Mal habe ich vom GSoC letztes Jahr gehört, als ich mit einem Freund über Sommerjobs gesprochen habe. Hat mich interessiert, aber ich dachte meine Programmierkenntnisse würden nicht ausreichen um es da rein zu schaffen.

Dieses Jahr hab ich meine Chance nicht verpasst.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört und hattest Du schon Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Von Beginn meines kurzen Computerlebens an, war ich sehr an alternativen Systemen interessiert. Als großer "Lambda-User" (franz. für DAU) fing ich mit Windows 98 an, installierte dann aber schnell Linux. In dieser Zeit lernte ich alles was ich konnte über die anderen Alternativen. Und als dann Virtualisierung aufkam, war ich ganz heiß endlich all diese System ausprobieren zu können. Heute benutze ich Mac OSX und "virtualisiere" was das Zeug hält.

Läuft bei Dir Haiku nur virtuell oder willst Du es auch mal nativ installieren?

Momentan läuft Haiku nur in einer VM, aber sobald ich meinen USB-Stick finde, will ich's von da starten. Ich wünschte, ich könnte Haiku auf diesem Computer direkt laufen lassen.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Wie ich bereits sagte, I mag alternative Systeme und finde Haiku ist ein wirklich erfrischendes System. Außerdem wollte ich nicht für eine riesige Organisation wie Gnome oder VLC arbeiten. Das sind beides großartige Projekte, aber ich wollte etwas anderes, etwas das möglichst nichts mit Linux zu tun hat.

Dein Projekt das WebKit in einen Haiku-eigenen Browser einzubauen, ist für mich das wahrscheinlich aufregendste Projekt. Warum hast Du's gewählt?

Ich finde Sachen wie der CIFS Client sind wirklich sehr wichtig. Aber der Endanwender sieht als erstes die Softwareumgebung und ein eigener Browser ist ein Teil davon. Ich glaube auch, WebKit ist z.Zt. die beste HTML Renderengine. Es wäre schade, würde Haiku sie nicht unterstützen.

Der zweite Teil des Projekts, der Browser, ist meiner Meinung nach ein wichtiger Bestandteil von Haiku. Ich kenne den Port von Firefox (BeZilla), empfinde ihn aber als "Elephant auf dem Eis". Es ist auf alle Fälle ein Riesenport.

Wie läuft die Arbeit so und wie wichtig ist Ryans Erfahrung auf diesem Gebiet?

Das GSoC-Coden beginnt offiziell am 24. Mai, weil es so ein Riesenprojekt ist, werden allerdings schon früher anfangen. Als erstes aktualisieren wir den WebKit Port, den Ryan vor zwei Jahren gemacht hat. Ryan's Erfahrung wird dabei sehr nützlich sein, bei der Portierung hat er schon viel Wissen gesammelt.

Beim zweiten Teil, dem Browser, wird Ryan's allgemeine Programmiererfahrung von Nutzen sein. Dabei werden wir uns wohl einige Inspiration von Chromium holen, für meine Begriffe ein moderner, durchdachten Browser.

Hätte Dich noch ein anderes Projekt auf Haikus GSoC-Ideenliste gereizt?

Als erstes hab ich mich nur für das WebKit-projekt beworben, doch dann las ich Matts (Haikus GSoC Koordinator) Kommentar zu den WebKit Bewerbungen. Darin empfahl er sich zusätzlich noch für ein anderes Projekt zu bewerben, weil es wohl eine Menge Interessenten dafür gab. Daher entschied ich, mich auch für das AbiWord-Update zu melden. Auch ein schönes Projekt; Haiku braucht eine Textverarbeitung.

Letztendlich wurde ich von den Mentoren gefragt, ob ich das AbiWord oder das WebKit Projekt bevorzugen würde. AbiWord ist wichtig, aber ein aktueller WebKit Port ist dringender.

Wie lief die Bewerbung? War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Seine Bewerbung für den GSoC einreichen ist nicht schwer. Die Konkurrenz ist groß (von 3.5000 werden nur 1.000 genommen), aber davon hab ich nichts gespürt. Die Atmosphäre war freundlich, wie man das von Open Source und Studenten erwartet. :)

Diesmal haben die Mentoren ihre Studenten nicht nur anhand ihrer Bewerbung ausgewählt, sondern sie zudem getestet. Jeder sollte ein Problem (aus dem Bugtracker) lösen. Eine super Idee, auch weil ich mich so für den GSoC qualifizieren konnte. (Einige Bewerbungen waren besser als meine.)

Hast Du Dich noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Erst wollte ich mich noch woanders, z.B. bei AbiWord, bewerben, aber dann dachte ich mir ich konzentriere mich lieber auf eine oder zwei Bewerbungen bei einer einzigen Mentor-Organisation.


Danke, Maxime, dass Du Dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast.

GSoC'09 Interview mit JiSheng Zhang

Im Rahmen der GSoC'09 Interviewreihe gibt es bei Haikuware ein Interview mit JiSheng Zhang. Leider hat er keinen der begehrten GSoC Plätze ergattern können, sonst hätte er sich um die Verbesserung von Haikus PCI Unterstützung gekümmert.

Erzähl uns ein bisschen von Dir.

Ich studiere Computerwissenschaften mit dem Schwerpunkt "Embedded Betriebssysteme". Ich habe Erfahrung mit Opensource Entwicklung von Haiku, Linux Kernel Treibern und RTEMS. Im Google Summer of Code 2007 hatte ich das Glück FreeBSDs Firewire Stack auf Haiku zu portieren. Dieses Projekt konnte ich erfolgreich abschließen. Außerdem war ich einer der "Haiku Code Drive" Studenten im Jahr 2008. :)
Daneben habe ich einige Linux Kernel Patches zu LKML beigesteuert und in 2007 Linux' neuen Firewire Stack (juju) auf RTEMS portiert.

Wie hast Du vom GSoC erfahren?

Davon weiß ich von der Haiku Development Mailingliste.

Warum ist es Haiku für Dich wert daran zu arbeiten?

Zum einen hat mich Haikus sauberes Design und dessen Implementierung angezogen. Zum anderen die Mentoren, die schon lange dabei sind und große Erfahrung mit der Entwicklung haben. Und die freundliche Community.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört und hattest Du schon
Erfahrung mit BeOS oder Zeta?


In meiner Freizeit lese ich gern den Kernel Sourcecode von Betriebssystemen. Ich hatte schon mal von OpenBeOS gehört. Eines Tages in 2006 habe ich dann nach "openbeos" gesucht und Haiku gefunden. Mit BeOS oder Zeta habe ich keinerlei Erfahrung.

Für was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders
interessiert?


PCI Verbesserungen.
In den letzten zwei Jahren wurden einige Bugs im PCI Busmanager gemeldet, z.B. #2620 und #3313. Hauptursache dürfte das BIOS einiger Plattformen sein, das nicht richtig mit PCI umgeht und z.B. Fehler bei der Interrupt Zuweisung macht, auf die Haiku allerdings angewiesen ist. Zudem ist die IRQ Zuweisung für verschiedene PCI Geräte nicht ausgewogen. So sehen wir im Log von #3595 dass sich firewire ohci, sata2 ahci, usb_uhci, usb_ehci, Grafik- und Netzwerkkarte alle einen IRQ teilen. Wenn sich zu viele Geräte einen IRQ teilen, schadet das der Performance, weil immer alle ihre ISR (Interrupt-Service-Routine) ausführen, um zu sehen ob der ausgelöste Interrupt von ihnen kam.
Daran würde ich gern arbeiten.

Interessiert Dich ein anderes Gebiet, falls Du nicht an dem Projekt arbeiten kannst, für das Du Dich beworben hast?

FUSE BFS Unterstützung. Damit könnte man unter Linux per cat/cd/file/ls etc. auf BFS Partitionen lesend und schreiben zugreifen.

Warum bist Du Programmierer geworden und mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

Beim Hacken und Coden bin ich einfach glücklich. Am meisten benutze ich C und C++.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen? War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

Hmm, es wäre schön, wenn es für Haiku's PCI/ACPI/PIC Subsysteme eine kurze Einführung gäbe.

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Ich habe einen Rat für Studenten deren Sommer erst im Juli beginnt: Fangt mit eurem Projekt so früh wie möglich an. Im Juni haben wir noch viele Prüfungen oder ähnliches und daher nur sehr wenig Zeit.

Hast Du Dich neben Haiku noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Dieses Jahr hab ich mich neben Haiku noch bei RTEMS angemeldet.

Wärst Du an einem eventuellen Haiku Code Drive interessiert?

Ich stand bei Haiku und RTEMS recht hoch auf der Kandidatenliste. Haiku bevorzugte allerdings neue Studenten und RTEMS hat mich ja auch genommen. Hätte das mit RTEMS nicht geklappt, hätte ich bei einem Haiku Code Drive dieses Jahr mitgemacht.

Dienstag, 5. Mai 2009

GSoC'09 Interview mit Smita Vijayakumar

Diverse Haiku Newsseiten werden in der nächsten Zeit Interviews mit den Bewerbern zum Google Summer of Code 2009 veröffentlichen. Den Anfang macht BeGroovy's Interview mit Smita Vijayakumar, der Haiku IPv6 Unterstützung verpassen wollte. Leider kam sein Projekt nicht zum Zuge und ihm bleibt daher nur die Hoffnung auf einen Haiku Code Drive wie im Jahr 2008.

Wie hast Du vom Google Summer of Code gehört?

Durch einen Freund, der 2008 beim GSoC gearbeitet hat.

Was hat Dich überzeugt, dass Haiku es wert ist daran zu arbeiten?

Mir gefiel die Liste der GSoC-Ideen und die Entwickung an sich. Ich habe schon Erfahrung durch die Programmierung ähnlicher Features.

Wie hast Du das erste Mal von Haiku gehört?

Aus der Liste der verschiedenen Projekte für den Google Summer of Code.

Hast Du irgendwelche Erfahrung mit BeOS oder Zeta?

Nein.

Mit was hast Du Dich beworben und was hat Dich daran besonders interessiert?

Ich habe mich mit der Implementierung der IPv6 Unterstützung beworben.
Das hat mich besonders interessiert, weil ich schon 4 Jahre Erfahrung mit der Programmierung von Network Stacks habe.

Interessiert Dich ein anderes Gebiet, falls Du nicht an dem Projekt arbeiten kannst, für das Du Dich beworben hast?

Ich bin offen für alle guten Entwicklungsmöglichkeiten, Hauptsache ich kann dabei dazulernen.

Hätte Haiku als Organisation (Webseite, Community, Einzelpersonen etc.) etwas besser machen können, um es Dir als Bewerber leichter zu machen?

Um Patches einzureichen, sollten den Bewerbern eine Reihe Bugs zugewiesen werden. Die Mentoren können dann die Qualität der Patches für jeweils dieselben Bugs beurteilen.

War irgendwas zu kompliziert oder abschreckend?

:) Nein. Selbst habe ich keinen Bug beseitigt, da alle gemeldeten Bugs auf Anwendungsebene waren und keiner tiefer im System.

Hast Du irgendwelche Vorschläge oder konstruktive Kritik für die Leute, die sich um Haikus Bewerbung beim GSoC kümmern?

Besseres Feedback zu Projektvorschlägen wäre hilfreich. Ich verstehe ja dass es viele Bewerber gibt, aber wenn etwas bestimmtes bei so einem Vorschlag fehlt, würde es für zukünftige Bewerbungen sehr helfen, wenn das herausgestellt würde.

Hast Du Dich noch bei anderen GSoC Organisationen beworben?

Ich hab mich noch bei Google Chromium und Asterisk beworben.

Wärst Du an einem eventuellen Haiku Code Drive interessiert?

Ja!

Warum bist Du Programmierer geworden?

Programmieren war schon immer meine Leidenschaft, insbesondere systemnahe Programmierung, weil das ausgeklügelte Logik und Design erfordert.

Mit welchen Sprachen programmierst Du am liebsten?

C/C++.

Falls Du an offenen Tickets im Bugtracker gearbeitet hast, was war Dein genereller Eindruck vom Code? Hast Du vor an anderen offenen Tickets zu arbeiten?

Ich hab zwar an keinem Ticket gearbeitet, habe aber einige Zeilen Code geschrieben um die Idee für meinen Vorschlag zu testen. Der Code wurde allerdings nie Teil von Haiku. Ich finde der systemnahe Code, insbesondere der Umgang mit ICMP und die Trennung der einzelnen Netzwerkschichten, könnte modularer sein. Einige Funktionalitäten sind etwas zu verteilt, das erhöht das Risiko von Bugs.

Freitag, 1. Mai 2009

Bounty Transfer

Wie Haikuware meldet hat Adrian Panasiuk auf seine Code Bounty verzichtet. Er würde sich nicht wohl fühlen das Geld anzunehmen, da es sich bei der Arbeit mehr oder weniger nur um ein Re-Compile gehandelt hatte. Adrian hat den Flash-Player gnash auf Haiku portiert. Der Player benötigt jedoch den GCC4 und folglich ein Haiku Image mit den nötigen Bibliotheken.
Zum Dank bekam Adrian zumindest ein Haiku Golf Shirt.

Neben der vollendeten Gnash Bounty ist die "Alpha Bug Smasher" Bounty ausgelaufen. Hiermit sollte geholfen werden die letzten Alpha-blockierenden Bugs zu lösen. Leider waren alle Bewerber dafür nicht erfolgreich oder auf einmal verschwunden...
Profitieren konnte die WLAN Bounty, an die nun alle Gelder fließen und der Thank You Award, der 15% davon abbekommt. Somit steht der WLAN-Stack bei $1.428 und der Thank You Award bei $170.