Montag, 12. November 2007

WebCore für Haiku

Ryan Leavengood arbeitet schon seit längerer Zeit im Rahmen einer "Haikuware Bounty" an einem Webkit Port.
Zum ersten mal kann jetzt der WebCore für Haiku fehlerfrei compiliert werden. Damit ist der Port zwar noch nicht abgeschlossen, aber es ist ein wichtiger Meilenstein dorthin.
Einige Klassen des plattform-spezifischen Programmcodes sind noch als Platzhalter implementiert, haben also noch keine Funktion. Ryan hat zwar schon viele Lücken in dieser Hinsicht geschlossen, aber es bleiben immer noch einige der komplizierteren Sorte.

Um den Port soweit zu testen, wird jetzt ein einfacher "Weblauncher" programmiert, eine simple Oberfläche um das darunter liegende Webkit zu testen. Er soll eine Webseite laden und korrekt darstellen. Ein kompletter Browser kann erst einige Zeit später folgen. Dieser wird dann aber als Gemeinschaftsprojekt mit anderen Interessierten entwickelt.

Die Haikuware Bounty für das Webkit läuft offiziell bis zum 15. November 2007. Obwohl der Port bis dahin bei weitem nicht vollständig ist, kann die Aktion als Erfolg bezeichnet werden. Ryan fand sich durch die gegebene Deadline positiv motiviert. Gerade weil nicht alles immer so glatt lief.

Es sei betont, dass ein Webkit Port eine riesen Unternehmung ist. Selbst der Qt Port ist noch immer nicht vollständig, obwohl viele Entwickler schon seit einem Jahr dran sind. Und das, obwohl das von KHTML stammende Webkit recht Qt-freundlich designed ist. Sogar der Windows Port, von Apple Mitarbeitern (und damit wohl Webkit Experten) durchgeführt, ist noch immer unvollständig.

Bei seiner Arbeit hat Ryan neben dem Webkit auch viel über die Haiku API gelernt. Er musste eine neue Cross-Compiler Umgebung aufsetzen, vier externe Bibliotheken (CURL, ICU, SQLite, and libxml2) portieren und fehlerfrei compilieren und die nötigen Jam-Dateien für JavaScriptCore und Webcore programmieren. Dazu erweiterte er Haiku noch um einige vom Webkit benötigte Features.
Wenn erstmal die große Hürde des "groben" Ports genommen ist, hofft Ryan, dass mehrere Leute die Sache mit ihm zusammen weiterentwickeln. Erstes Interesse wurde bereits bekundet.

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